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Komplettes Interview mit Rick Sternbach, Teil 1

 
Dienstag, 11. Dezember 2001 - 18:41 Uhr

Rick Sternbach war Teil des "Star Trek Art Departments" seit "Star Trek: Der Film". Er entwickelte den 24.-Jahrhundert-Look der Requisiten von "Star Trek: Das nächste Jahrhundert", besonders der von den Phasern und Tricordern, und das Design für den klingonischen Vor'Cha-Kreuzer und den cardassianischen "Galor"-Kreuzer. Als "Haupt-Illustrator" und "Technischer Berater" von "Star Trek: Voyager" hat er unter anderem die "Voyager" und den "Delta Flyer" entwickelt.

Bernd Schneider von www.ex-astris-scientia.org hatte die Ehre, sich mit Rick Sternbach zu unterhalten. Sternbach konnte zwar keine Geheimnisse über den nächsten Film enthüllen, aber dafür sprach er über seine Arbeit bei "Voyager", seine anderen Projekte und seine Meinung über "Enterprise".

"Ex Astris Scientia": Abgesehen von Ihrem Lieblingsstück der "Voyager", an welchem Design für "Star Trek" hätten sie gerne detaillierter gearbeitet?

Rick Sternbach: "Am Aero-Shuttle [von "Voyager"] natürlich. Man hätte bereits bestehende Shuttle-Teile beutzen können, um Geld zu sparen. "Foundation Imaging" hat eine wirklich geniale Demo vom Start des Shuttles erstellt, aber es wurde nie etwas daraus. Ich wünschte, wir hätten mehr Details an den Phasern, Tricordern, Padds usw. anbringen können, oder einige Sachen am Typ-12-Shuttle oder "Delta Flyer". Das Meiste auf der Wunschliste wäre teuer gewesen, aber nicht unmöglich."

"Ex Astris Scientia": Ist es richtig anzunehmen, dass die Aero-Shuttle-Sequenz einfach zu teuer gewesen wäre ohne eine Geschichte zu haben, die das Shuttle notwendig macht? Nicht dass ich den "Delta Flyer" missen möchte, aber wäre es nicht logisch gewesen, uns das Aero-Shuttle zu zeigen anstatt ein neues Shuttle von Grund auf zu bauen wie in "Extreme Risiken" (Voyager) geschehen?

RS: "Ich glaube nicht, dass die CGI-Effekte teurer gewesen wären als für eine typische Episode oder einen Zweiteiler. Die Leute von "Foundation Imaging" hatten bereits den ganzen Außenbau des Aero-Shuttles fertig und auch eine Demo erstellt. Was wohl das Teure an der Sache gewesen wäre, wären die neuen Innenteile gewesen. Die hätte man aber aus bereits bestehenden Runabout-Teilen umbauen können. Ich habe kein Problem mit dem "Delta Flyer", denn das gab mir die Chance, einen wirklich coolen Entwurf zu verwirklichen."

EAS: In Betracht ziehend, dass wir das Aero-Shuttle nie gesehen haben und es auch nie erwähnt wurde, existiert es am wirklichen Schiff? Und wenn ja, wie kommt es, dass es all die sieben Jahre vergessen wurde?

RS: "Natürlich existiert es, da wir ja die Umrisse an der Unterseite der "Voyager" sehen. Ob das Fahrzeug jedoch weltraumtauglich ist, ist eine andere Frage. Vielleicht ist der Hintergrund, das die "Voyager" aufbrechen musste, bevor alle Systeme installiert waren. Logischerweise hätte es die Mannschaft nicht ausgehört, es fertigzustellen, immerhin haben sie in der ganzen Zeit ja mehrere Shuttles und zwei "Delta Flyer" gebaut. Der Produktions-Hintergrund ist ganz einfach die fehlende Rahmenhandlung, das Unwissen über das Vorhandensein des Shuttles und man wollte nicht den Captains-Yacht-Gag aus "ST:IX, Der Aufstand" wiederholen."

EAS: Nachdem es als "Type 9" (und später "Klasse 2") auf dem Schirm bezeichnet wurde, war ich überrascht, dass es als "Type 12" in der September-Ausgabe des "Star Trek: The Magazin" bezeichnet wurde. Ich nehme an, sie befürworten "Type 12", da "Type 9a" das Fracht-Shuttle aus dem "ST:TNG, Das technische Handbuch" ist?

RS: "Ich weiß nicht, woher "Type 9" kommt, denn all meine Entwürfe bezeichneten es als "Type 12". Was die "Klasse 2" betrifft, war das eine Autoren-Sache. Die verwechselten immer Typen und Klassen für alles, vom Schiff bis hin zum Planeten. Es hat sich wohl niemand wirklich mit der Typenbezeichnung und Einstufung von Schiffen und Shuttles beschäftigt."

EAS: Da wird gerade von Requisiten sprechen. Kommt es manchmal vor, dass wenn ein weniger detailiertes Stück zu nah an die Kamera kommt, dass man dann nur hoffen konnte, dass der Zuschauer es nicht merken würde?

RS: "Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass es nie mit Requisiten passiert wäre, aber es ist oft mit Grafiken passiert. Ich weiß nicht, wie es mit den jetzigen Shows ist, aber ich weiß, dass bei "Das nächste Jahrhundert" die "Gag-Objekte" auf dem Maschinenraum-Display zu oft klar zu sehen waren. Sie wissen schon - das DC-3, das Hamsterrad, NOMAD und solche Sachen."

EAS: Gibt es etwas, das sie entworfen haben, mit dem sie total unzufrieden sind - etwas, was sie am liebsten vergessen möchten?

RS: "Nicht so sehr meine Beiträge, denn ich versuchte immer, die Wünsche der Produzenten und Design-Anforderungen zu erfüllen, aber einige der Kazon-Sachen waren nicht so nach meinem Geschmack. Viele der Hand-Requisiten wie Tricorder, obwohl die Phaser richtig witzig waren. Die Kazon waren irgendwie nicht besonders interessante Bösewichter und ich weiß, dass niemand ihr Haar leiden konnte."

EAS: Meine Theorie, warum sie andauernd "Voyager" attackierten, ist, dass sie das Geheimnis von Janeways Frisur haben wollten, aber es wegen der Obersten Direktive verweigerte wurde, ihnen die Technologie zu überlassen.

Abgesehen von den vielen Dingen, die sie für die Serie geschaffen haben, gibt es irgendeine Episode, die sie am meisten mögen und eine, die sie gar nicht mögen?

RS: "Darüber muss ich eine Weile nachdenken und ich habe keine Folge auf Video, um nochmal zu schauen. Ich würde sagen, dass "Ein Jahr Hölle" mein Favorit ist - wegen der ganzen Technik-Sache, die wir gemacht haben und wegen der guten Story (viele Leute werden sagen, dass ich zu sehr Wert auf Hardware lege, aber ich fand die Kombination aus guter Story und Technologie immer als die beste für Unterhaltungs-Scifi). Davon abgesehen wurde die "Voyager" die ganze Zeit arg zertrümmert, nur um am Ende des Zweiteilers wieder flott dazustehen.

Als Tiefpunkt würde ich die Folge mit den riesigen fliegenden Viren nennen ("Makrokosmos"), obwohl Janeway am Ende a'la Ripley ("Alien")mit einer riesigen Kanone alles niederschießt."


Teil 2 des Interviews finden Sie Morgen. (Redakteur: Lin Xiang)

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