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Weltraumforschung heute: Komet verfehlt Erde um nur 450.000 Kilometer

 
Samstag, 16. März 2002 - 22:53 Uhr

  
Es geschieht immer wieder: Ein Komet fliegt nur ein paar Tausend Kilometer an der Erde vorbei und Wissenschaftler bekommen dies erst Tage später mit.

(USA - newscientist.com) Dies hat sich auch am 08. März wiederholt. Einer der größten bekannten Kometen (ungefähr 100 Meter Durchmesser) hat die Erde in nur 450 000 Kilometern, das entspricht 1,5 Mal der Entfernung des Mondes, passiert. Doch der Himmelskörper wurde erst 4 Tage später entdeckt.

Der nun "2002 EM7" genannte Komet konnte nicht bemerkt werden, da er sich zu dicht (87 Millionen Kilometer) an der Sonne befand, im so genannten "blind spot" (toten Winkel). Die (Licht-)Emissionen sind bei solchen Entfernungen zu stark. Wenn ein Objekt diesen Bereich im All passiert bzw. sich darin bewegt, so ist es unsichtbar für Astronomen.

Das erste Mal wurde der neu entdeckte Komet vom "Kometen-jagenden" Teleskop des "MIT Lincoln Laboratory" am 12.03.02 aufgezeichnet, als er sich von der Erde entfernte und seine von der Sonne leuchtende Seite sichtbar wurde.

"2002 EM7" hat zwar nicht die Größe eines "potentiell gefahrvollen" Asteroiden, jedoch machen ihn seine Ausmaße größer als ein 1908 über der Tunguska explodierter Asteroid. Dieser hat jedoch immerhin im Umkreis von 2000 Kilometern die Bäume stark wackeln lassen und ist, wie bereits erwähnt, in der Atmosphäre explodiert und nicht eingeschlagen.

Der neu entdeckte Komet wird zu einem der zehn am dichtesten an der Erde vorbeigeflogenen gezählt. Er ist nach "JA1", der am 19. Mai 1996 die Erde nur unbedeutend dichter passierte, der zweitgrößte Komet dieser Liste.

Wie jeder Komet befindet sich auch "2002 EM7" auf einer Umlaufbahn um die Erde. Seine Umlaufzeit beträgt 323 Tage. Berechnungen von Wissenschaftlern zufolge, kann "2002 EM7" in die Liste der Kometen aufgenommen werden, die möglicherweise in dem nächsten Jahrhundert die Erde treffen.

(Redakteur: Bastian Knebel)

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