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Wissenschaft heute: Stammzellen aus Knochenmark reparieren Gehirn nach Schlaganfall

 
Dienstag, 7. Mai 2002 - 17:39 Uhr

  
Forscher fanden erstmals bei Mäusen heraus, dass Stammzellen aus dem Knochenmark nach Schlaganfällen in das Gehirn wandern und dort die verursachten Schäden reparieren. Durch Umwandlung in neue Nerven- und Blutzellen seien die Stammzellen in der Lage, die beschädigten Regionen des Gehirns wiederherzustellen.

(Deutschland - wissenschaft.de) Wissenschaftler des "Medical College of Georgia" hoffen mit Hilfe dieser Erkenntnis im Stande zu sein, auch die beim Menschen verursachten Schäden durch Schlaganfälle beheben zu können. Den Forschern zufolge, ließe sich das Ausmaß der Schäden nach einem Schlaganfall deutlich vermindern. Dies wäre jedoch nur durch Stärkung der Selbstheilungskräfte möglich. Dennoch wäre man bei diesem Vorgehen nicht auf embryonale Stammzellen beschränkt.

Man fragt sich nun wie die Forscher auf dieses Ergebnis kamen. Der Wissenschaftler David Hess und seine Kollegen injizierten den Labormäusen genetisch verändertes Knochenmark, welches durch ein zusätzliches Gen einen grün fluoreszierenden Farbstoff entwickelte. Dadurch war es den Wissenschaftlern möglich, den Weg der Zellen aus diesem Knochenmark zu verfolgen. Bereits nach zwei Wochen ließen sich an den geschädigten Gehirnregionen grün markierte Zellen nachweisen, welche sich in Nerven- und Blutgefäß umgewandelt hatten.

"Solche Reparationen sind die natürliche Antwort auf einen Schlaganfall und das Knochenmark ist daran beteiligt", sagte Mitarbeiter William Hill.

Wie die Knochenmarkszellen die geschädigten Regionen finden, ist jedoch noch nicht gelöst. Auch bleiben die Forscher bisher im Unklaren, was die Art der Zellen betrifft. Hess und seine Kollegen vermuten, dass durch den Schlaganfall verletzte Blutgefäße Signalstoffe aussenden, die den bestimmten Zellen den Weg weisen.

"Es gibt Hinweise darauf, dass ältere Menschen nicht mehr so viele Stammzellen im Blut besitzen wie jüngere", sagte Hess. Er hoffe mithilfe von Wachstumsfaktoren spezielle Knochenmarkszellen zu aktivieren. Dadurch wären mehr Stammzellen imstande, ins Blut zu gelangen und den natürlichen Heilungsprozess zu verstärken. Hess glaubt, dass selbst Parkinson- und Alzheimer-Patienten profitieren könnten.

(Redakteur: Nikolas Denk)

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