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"Enterprise"-Finale enttäuschend: Ausführliche US-Quotenbesprechung zu "Shockwave" und "Two Days And Two Nights"

 
Donnerstag, 23. Mai 2002 - 20:51 Uhr

  
Das Finale der ersten "Enterprise"-Staffel, "Shockwave", war in Hinsicht auf die US-Quoten eine herbe Enttäuschung. Nicht nur konnte sich die Serie quotentechnisch nicht steigern, auch zeigte dies recht eindrucksvoll, welchen Quotensturz die Serie seit der Premiere hinnehmen musste und ob eine zweite Staffel bei diesen fallenden Quoten nicht die letzte sein wird.

Hinweis: Begriffe wie "Overnight-Ratings" oder "Sweep-Monat" werden im Anhang dieses Artikels erklärt.

(USA - mediaweek.com & zap2it.com & trekweb.com) Die neue "Star Trek"-Serie ist quotentechnisch gesehen kein Reinfall, aber eine große Enttäuschung und ein Indiz für die Müdigkeit des "Star Trek"-Franchise. Der Grund für den stetigen Fall der Quoten hat zwei Ursachen, die hinreichend in den vergangenen Quotenbesprechungen geklärt worden waren: der Sender UPN und die Qualität der Episoden.

UPNs katastrophale Ausstrahlungspolitik, auf die im kommenden Quotenabschlussbericht der ersten "Enterprise"-Staffel eingegangen wird, ist der Hauptgrund für diesen kontinuierlichen Quotensturz. Auf der anderen Seite hat die Serie natürlich auch ihren Teil dazubeigetragen, war die erste Staffel in Hinsicht auf die Qualität nicht immer überzeugend.

Das Finale von "Enterprise", "Shockwave", kam nicht über ein durchschnittliches Overnight-Rating von 4.9 bei 8% Marktanteil hinaus und konnte sich im Vergleich zur Vorwoche lediglich um 0,2 Punkte steigern - eine herbe Enttäuschung für ein großangekündigtes Finale.

Seit der Premiere war die Serie trotz sinkender Einschaltquoten ein "Gewinner" in der täglichen amerikanischen TV-Kolumne auf "Mediaweek.com", verfasst von Marc Berman. "Shockwave" ist die erste Episode, der diese Ehre nicht zusteht - kein gutes Omen für die im Herbst anlaufende zweite Staffel.

Damit landete die Serie auf einem fünften und vorletzten Platz im 20-Uhr-Sendesektor am Mittwoch-Abend - vor dem Serienfinale von "Felicity" und hinter dem Sender FOX mit einem "Die Simpsons"-Special und "Celebrity Boxing 2". Platz 3 ging an ABC mit "My Wife and Kids", welche ein Overnight-Rating von 6.4 bei 11% Marktanteil erzielte. Platz 2 verbuchte NBC mit "Most Outrageous Game Show Moments", die ein Overnight-Rating von 7.4 bei 13% Marktanteil für sich beanspruchen konnte. Sieger im 20-Uhr-Sendesektor wurde CBS mit der Vergabe der "Country Music Awards", die ein Overnight-Rating von 8.0 bei 14% Marktanteil erzielen konnte.

Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, liegt die Ursache des Quotenfalls von "Enterprise" sicherlich auch an der etwas stärkeren Konkurrenz an diesem speziellen Mittwoch-Abend, welcher das Ende des Sweep-Monats Mai bedeutet. Dennoch ist das Ergebnis von "Enterprise" recht mager und für ein Finale sehr sehr enttäuschend.

Im erwähnten kommenden Quotenabschlussbericht werden wir darauf eingehen, wie die Serie sich in der zweiten Staffel entwickeln könnte und ob diese, sollte es so weitergehen, nicht die letzte für die junge "Star Trek"-Serie sein wird.

Endlich sind die finalen Einschaltquoten zur Episode "Two Days And Two Nights" abrufbar. Und diese sind abermals enttäuschend - bei "Enterprise" ist der Quoten-Anspruch im Laufe der ersten Staffel gesunken.

Diese Episode musste im Vergleich zur Vorwoche abermals den Kürzeren ziehen und verlor 80.000 Zuschauer und 0,1 Haushaltpunkte. Damit kam die Episode auf ein National-Rating von nur 3.1 - ein Niveau, welches nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgt und für "Star Trek" nicht besonders gesund ist.

Ein Vergleich zu anderen Sciencefiction/Fantasy-Serien:

1. Akte X: 7.5 bei 12% Marktanteil, 13,25 Millionen Zuschauer (Serienfinale)
2. Dinotopia: 7.4 bei 12% Marktanteil, 12,73 Millionen Zuschauer (Teil III)
3. Smallville: 3.5 bei 5% Marktanteil, 6,10 Millionen Zuschauer
4. Charmed: 3.4 bei 5% Marktanteil, 5,22 Millionen Zuschauer (Staffelfinale)
5. Buffy: 3.2 bei 5% Marktanteil, 4,96 Millionen Zuschauer
6. Enterprise: 3.1 bei 6% Marktanteil, 5,26 Millionen Zuschauer
7. Angel: 2.9 bei 4% Marktanteil, 4,69 Millionen Zuschauer
8. Roswell: 2.0 bei 3% Marktanteil, 2,85 Millionen Zuschauer (Serienfinale)

Fazit:

Es ist traurig zu sehen, dass qualitativ deutlich minderwertigere Serien wie "Charmed" oder "Buffy" in Hinsicht auf die Quoten "Enterprise" auf die Plätze verwies. Soweit ist es also schon mit "Star Trek" gekommen.

In der werberelevanten Zuschauergruppe machte sich "Enterprise" weiterhin gut für UPN. Bei den 18-49-jährigen erzielte "Two Days And Two Nights" ein National-Rating von 2.8, was allerdings ein Fall von 0.1 Punkte im Vergleich zur Vorwoche bedeutet. Wie gewöhnlich war "Enterprise" die Show auf UPN mit den höchsten Einschaltquoten in dieser Zielgruppe:

1. Akte X: 6.3 bei 14% Marktanteil
2. Dinotopia 4.7 bei 12% Marktanteil (Teil II)
3. Dinotopia 4.0 bei 11% Marktanteil (Teil III)
4. Enterprise 2.8 bei 9% Marktanteil
5. Smallville 2.8 bei 7% Marktanteil
6. Buffy 2.4 bei 7% Marktanteil
7. Angel 2.4 bei 6% Marktanteil
8. Charmed 2.3 bei 5% Marktanteil
9. Roswell 1.3 bei 3% Marktanteil

Fazit:

Wenigstens ist in dieser lukrativen Zielgruppe kein großartiger Rückgang der Einschaltquoten zu sehen. Doch werden diese früher oder später sinken, wenn die Gesamtquoten weiterhin auf Talfahrt sind.

Weitere Infos erfahren Sie nächste Woche im Quotenabschlussbericht der ersten "Enterprise"-Staffel.

Erklärung:

Die finalen Einschaltquoten berücksichtigen alle TV-Märkte in den USA. Die Zahl wird in Haushaltspunkten angegeben, was nichts anderes bedeutet als die Prozentzahl aller US-TV-Haushalte. Bei einer finalen Einschaltquote von 3.2 sahen also rund 3,2% der US-TV-Haushalte "Enterprise". Der Marktanteil gibt an, wieviel Prozent von den gesamten Zuschauern, die zur Sendezeit den Fernseher eingeschaltet hatten, "Enterprise" sahen. 6% bedeutet also, dass 6% aller zur Sendezeit aktiven Zuschauer "Enterprise" eingeschaltet hatten, der Rest bevorzugte andere Sender. Die Zuschauerzahl in Millionen gibt schließlich an, wieviele Zuschauer (nicht Haushalte) tatsächlich eingeschaltet haben.

Die Overnight-Ratings sind Vorabquoten, da sie nur die 37 wichtigsten TV-Märkte berücksichtigen und daher nur als Indiz für die finale Quote gewertet werden können - nicht mehr und nicht weniger. Dabei werden die Zahlen in Haushaltspunkten/Marktanteil angegeben, was nichts anderes bedeutet als die Prozentzahl aller US-TV-Haushalte. Ein Overnight-Rating von 4.7 entspricht also 4,7% der gesamten US-TV-Haushalte. Der Marktanteil gibt an, wieviel Prozent von den gesamten Zuschauern, die zur Sendezeit den Fernseher eingeschaltet hatten, "Enterprise" sahen. 7% bedeutet also, dass 7% aller zur Sendezeit aktiven Zuschauer "Enterprise" eingeschaltet hatten, der Rest bevorzugte andere Sender.

In einem Sweep-Monat werden die Einschaltquoten getestet, um daraufhin die Werbepreise festlegen zu können. Daher strahlen die Sender die vielversprechendsten Episoden einer Serie während dieser vierwöchigen Phase aus, um besonders hohe Einschaltquoten zu erlangen und darauf Profit zu machen. Die wichtigsten Sweep-Monate sind Februar, Mai und November.

(Redakteur: Lin Xiang)

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