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Wasser auf dem Mars gefunden und bestätigt

 
Mittwoch, 29. Mai 2002 - 20:54 Uhr

Die Raumsonde "Mars Odyssey" entdeckte auf dem Nachbarplaneten Mars riesige Menge an Eis. Die Felder liegen unter der Oberfläche und erstrecken sich vom Südpol bis zum Äquator.

  
(Großbritannien - Sender BBC) Würde das gefundene Eis schmelzen, würde dieses den gesamten Mars mit einem 500 Meter tiefen Ozean bedecken, so dem Nachrichtensender BBC zufolge. Schon immer lag die Vermutung nahe, dass sich auf dem Roten Planeten Wasser befinden könnte aufgrund der Bilder von vermeintlichen ausgetrockneten Wasserläufen und Seen. Jedoch war bislang unklar gewesen, wo das Wasser heutzutage ist.

  
Mit Hilfe der "Odyssey"-Sonde konnten die Wissenschaftler nun erstmals eine große Menge an Wassereis am Südpol ausmachen. Dazu benutzten sie Instrumente zur Messung von Neutronen- und Gammastrahlung.

Die Instrumente konnten allerdings nur einen Meter unter die Oberfläche blicken, aber dennoch fanden sich Spuren von Wasser: "Wir können eine beeindruckende Menge Wasser ausmachen", sagte Dr. William Boynton von dem "Lunar and Planetary"-Institut der "University of Arizona" in den USA, "aber damit nicht alles. Das Wasser könnte sich über eine Tiefe von 10, 100 Metern oder sogar einigen Kilometern erstrecken".

Das Ärgerliche dabei ist, dass das Wasser viel früher hätte entdeckt werden können.

"Zwei Male waren wir nah am Ziel dran gewesen", erzählte Dr. Boynton "BBC News Online". "Wir benutzen zur Entdeckung des Oberflächeneises ein Instrument, welches auch schon am "Mars Observer Spacecraft" angebracht war."

"Jedoch ging die Sonde, die vor zehn Jahren Mars erreichte, kurz vor der Ankunft verloren - daher hätten wir schon damals Eis finden können", fuhr Dr. Boynton fort.

  
Auch wäre das Geheimnis um das Wasser auf dem Roten Planeten möglicherweise mit der "Mars Polar Lander Spacecraft" enthüllt worden, wäre diese nicht 1999 in die Polar-Regionen gestürzt und verloren gegangen.

"Die Sonde war genau dort abgestürzt, wo wir jetzt das Eis gesichtet haben. "Polar Lander" hatte die notwendigen Instrumente, um Eis ausfindig zu machen und es ans Licht zu befördern, so haben Sie eine Vorstellung davon, was alles passiert wäre, wäre diese Mission ein Erfolg gewesen", enthüllte Dr. Boynton.

Aber alle guten Dinge sind drei und so hat "Mars Odyseey" endlich Erfolg.

"Wir bekamen das Signal vom Eis innerhalb weniger Tage, in denen wir mit unserer Untersuchung des Planeten begannen", sagte er.

"Wir sahen Eis, wo wir es erwarteten. Das Signal war so stark - es hat uns umgehauen", erzählte Dr. Boynton.

  
Nun stellt sich die Frage nach möglichem Leben auf dem Planeten, da Wasser bekanntlich Urspung allen Lebens ist.

"Nun, es ist schwierig zu sagen", spekulierte Dr. Boynton. "Wenn das Eis tief genug ist, könnte es Regionen geben, in denen es warm genug werden könnte, um zu schmelzen und das bedeutet Pakete warmen Wassers unterirdisch. Es ist sehr aufregend, aber wir können diesbezüglich nicht sicher sein, bis wir eine Analyse-Probe haben".

Last but not least bieten die Daten der "Mars Odyssey"-Sonde eine weitere ironische Verzwicklung in der Geschichte der Erforschung des Mars.

  
Im Jahre 1976 landeten zwei amerikanische Sonden, "Viking" 1 und 2, auf dem Planeten. Sie hielten nach Leben Ausschau, aber fanden anscheinend nichts. Jedoch war "Viking" 2 sehr nahe dran.

"Unsere Recherchen haben ergeben, dass sie nur ein Meter unter "Viking" 2 möglicherweise eine Menge Eis gefunden hätten. Es war so nah und doch so fern, Eis auf dem Mars zu finden", offenbarte und lachte Dr. Boynton, der zwei fehlgeschlagene Missionen aushielt und 17 Jahre brauchte, um eines der größten planetarischen Geheimnisse zu lösen.

Bereits Morgen werden die Ergebnisse der NASA-Wissenschafter in einer Presseerklärung im Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlicht werden.

Diese Entdeckung beschleunigt und motiviert natürlich die geplanten Marsmissionen für das nächste Jahrzehnt. Wer weiß, vielleicht werden wir noch miterleben können, wenn die ersten menschlichen Pioniere marsianisches Terrain betreten und beginnen, den Roten Planeten zu besiedeln - um Wasser brauchen sich diese nicht zu sorgen, denn dieses ist zur Genüge vorhanden.

(Redakteur: Lin Xiang)

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