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Weltraumforschung heute: Sol-ähnliches Sonnensystem entdeckt

 
Samstag, 15. Juni 2002 - 13:17 Uhr

  
Es wurde ein "Riesenplanet" in einem Jupiter-ähnlichen Orbit um einen Stern entdeckt. Dieser Fund scheint zu bestätigen, dass unser Sol-System kein glücklicher Zufall zu sein scheint.

(USA - newscientist.com) Bisher wurden 98 extrasolare Planeten ausgemacht. Die neue Entdeckung ist nun der erste Fund, der in hohem Maße den Planeten unseres Sonnensystems ähnelt.

Der Planet benötigt 13 Jahre, um einmal den Stern "55 Cancri" in 41 Lichtjahren Entfernung zu umrunden. Ein Planet dieser Art stellt eine große Chancenerhöhung für die Existenz von Leben auf einem Planeten innerhalb der Umlaufbahn des Riesenplaneten dar, da dieser zum Beispiel Asteroiden, die bei einem Einschlag auf dem erdähnlichen Himmelskörper verheerende Verwüstungen anrichten würden, durch seine große Anziehungskraft abfängt.

Um "55 Cancri" kreisen 2 weitere, kleinere Planeten, die sich mit 14,65 und 44,3 Tagen Umrundungsdauer sehr dicht an dem Stern befinden. In dem weiten freien Raum zwischen diesen zweien und dem Riesenplaneten ist genug Platz für einen Planeten, der in einer erdähnlichen Umlaufbahn seine Kreise um den Stern ziehen könnte. Doch die "bewohnbare" Zone um "55 Cancri" ist durch die Masse und die Helligkeit des Sterns sehr schwer zu beobachten.

Bisher sind einige Planeten mit Jupiter-ähnlicher Masse gefunden worden, doch dies war die einzige Übereinstimmigkeit zum solaren Gasriesen. Zum Beispiel umrundeten einige Planeten ihren Stern in einem zu kleinen Orbit, der keinen Platz mehr für Planeten zwischen Stern und Riesenplanet übrig ließ.

Doch nach 15 Jahren des Beobachtens von ein paar Sternen, "betreten wir nun endlich ein Reich, das uns Sol-System-ähnliche Planeten entdecken lässt", sagte Paul Butler vom "Carnegie Institute of Washington".

Aber die Beobachtung von Sternen muss noch lange Zeit fortgeführt werden, bevor sich einschätzen lässt, ob Sonnensysteme wie unseres nicht glückliche, vereinzelte Ausnahmen sind. Doch das Team um Geoff Marcy, dem auch Paul Butler angehört, beobachtet bereits jetzt 1200 Sterne. Noch dieses Jahr möchten sie ihre Beobachtungen auf alle 2000 Sterne im 150-Lichtjahre-Radius ausdehnen. Sie sind zuversichtlich, dass sie noch weitere Systeme wie das "55 Cancri"-System entdecken, doch Butler warnt, dass es höchstwahrscheinlich noch ein Jahrzehnt dauert, bis man Zahlen veröffentlichen kann, "die aussagen, wie gewöhnlich Planetensysteme wie unseres sind."

Um erdähnliche Planeten ausfindig machen zu können, werden neue Technologien und neue Generationen von Instrumenten erforderlich sein. Die NASA plant den Bau eines im Weltraum stationierten "Terrestrial Planet Finder" ("Planeten-Entdecker"), doch das dazu benötigte Geld steht noch nicht zur Verfügung. Der provisorische Start der neuen Entwicklung ist auf 2014 angesetzt.

(Redakteur: Bastian Knebel)

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