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"Star Trek X: Nemesis"-Countdown, Teil 2

 
Montag, 2. September 2002 - 2:40 Uhr

Sehr geehrte BesucherInnen, mit dieser wöchentlichen Focusserie wollen wir Ihnen die Wartezeit auf den kommenden Kinofilm "Star Trek X: Nemesis" versüßen. Wir durchblicken den Film und vor allem den Hintergrund. Im zweiten Teil erfahren Sie, wie es überhaupt zur Entstehung von "Star Trek" im Kino kam.

  
(Alexandra Wenk) Mit "Nemesis" steht nun schon der zehnte "Star Trek"-Film vor der Türe. Eine beachtliche Leistung, denn welche Fernsehserie hat es schon geschafft, zehn Kinofilme zu produzieren? So weit ich weiß keine. Dies ist ein Rekord, den "Star Trek" hält und es zeigt auch wie beliebt das Franchise noch immer nach so vielen Jahren ist.

Doch wie entstand eigentlich der erste "Star Trek"-Film? Welche Ereignisse führten zu dieser rekordverdächtigen Serie? Sind Sie neugierig geworden? Dann lesen Sie weiter.

Erinnern wir uns: Nach dem Ende von "Raumschiff Enterprise" sah es für die Zukunft von "Star Trek" nicht gerade rosig aus, denn die Serie war nach 3 Staffeln wegen der Quoten abgesetzt worden. Die Verantwortlichen begannen sich nun anderen Projekten zuzuwenden und keiner hatte ernsthaft mit einer Wiederbelebung von "Star Trek" gerechnet. Doch das Wunder geschah. Mir jeder Wiederholung von "Raumschiff Enterprise" gab es mehr Anhänger der Serie und die ersten Cons fanden statt. Kurzum der ehemalige "Verlierer" "Star Trek" entwickelte sich in den frühen 70er Jahren zu einem wahren Kult, der immer mehr an Beliebtheit gewann.

Diese Entwicklung blieb auch "Paramount Pictures" nicht verborgen und man begann sich Gedanken zu machen, wie man dieses neue Interesse der Zuschauer in bare Münze umwandeln könne. Mit der 1973 gestarteten, kurzlebigen Zeichentrickserie von "Star Trek" wurde ein Versuch unternommen, dem Franchise neues Leben einzuhauchen, aber aufgrund des ungünstigen Sendeplatzes (meistens morgens, wenn die meisten Leute bei der Arbeit sind) und den komplexen Inhalten, die für Kinder, die um diese Zeit vorm Fernseher saßen, zu hoch waren, war der Serie leider kein Erfolg beschieden.

Für einige Jahre tat sich nichts mehr, aber die Beliebtheit der Serie stieg stetig an. Daher wurde bei Paramount beschlossen, dass man es mit einem Kinofilm versuchen solle. Die ersten Entwürfe kamen herein, doch jeder einzelne wurde vom Studio abgelehnt. Das Jahr 1976 stürzte sowohl die Verantwortlichen als auch die Fangemeinde von "Star Trek" in große Verwirrung. So wurde Anfang des Jahres berichtet, dass der Kinofilm zu Gunsten einer neuen Serie gekippt worden sei, ein paar Monate später war es dann doch wieder der Kinofilm,.... Kurzum es herrschte ein Chaos bei "Paramount". Zur endgültigen Entscheidung kam es, als Paramount seinen eigenen TV-Sender aufbauen wollte und dazu würde sich eine "Star Trek"-Serie als Zugpferd eigenen. Gesagt, getan. Das Projekt wurde nun endgültig gestartet und man versah es mit dem (geistreichen) Titel "Star Trek: Phase II".

Nun wird sich sicherlich die Mehrheit von Ihnen nicht genau an diese Serie erinnern können. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da diese Serie es niemals ins Fernsehen schaffte. Aber sie ist wichtig, um die Entstehung von "Star Trek: Der Film" nachvollziehen zu können.

"Star Trek: Phase II" wurde im Jahre 1977 in Angriff genommen. Man hatte vor, in dieser Serie die alte Crew von "Raumschiff Enterprise" wiederzuvereinigen. Auch waren mit Ausnahme von Leonard Nimoy (Spock) alle dazu bereit, ihre ehemaligen Rollen wiederaufzunehmen. Man überlegte natürlich, wie man Spock ersetzen solle, und man entschied ihn durch einen jungen Vulkanier, Xon, zu ersetzen. Auch bekam Kirk nun einen Ersten Offizier an seine Seite. Dieser Mann sollte den Namen Decker tragen. Decker sollte im Prinzip die Aufgabe erfüllen, die Riker in "Das nächste Jahrhundert" innehat. Neben Decker kam auch noch die Deltanerin Ilia an Bord, die vor ihrer Zeit auf der "Enterprise" eine Affäre mit Decker hatte. Sollten Ihnen die letzten beiden Namen bekannt vorkommen, dann sollten Sie sich nicht wundern, denn diese beiden Charaktere schafften es aus dem Projekt "Phase II" in "Star Trek: Der Film" zu kommen.

Aber nun erst mal weiter mit "Phase II". Die Produktion der neuen Serie lief auf Hochtouren; es gab Sets, neue Modelle - auch mit einem neuen Modell der "Enterprise" - , für die Spezial-Effekte war schon eine Firma engagiert worden und der zweistündige Pilotfilm war geschrieben und wartete auf den Beginn der Dreharbeiten. Man hatte sogar schon eine Reihe von Drehbüchern für die 1. Staffel gefertigt. Doch zum Drehen sollte es niemals kommen.

Praktisch über Nacht starb das Projekt. Dies hat vorallem zwei Gründe. Zum einen verwirklichten sich die Hoffnung von "Paramount" nicht, einen eigenen TV-Sender aufzuziehen und dann kam auch noch der Film "Star Wars" in die Kinos und "Paramount" geriet in Zugzwang. Nur neun Tage bevor die Dreharbeiten an "Phase II" beginnen sollten, stoppte "Paramount" die Arbeiten an der neuen Serie. Für alle Beteiligten begann nun eine Zeit der großen Unsicherheit. Am Anfang des Jahres 1978 platzte die Bombe und riss alle Beteiligten von den Socken: "Paramount" verkündete auf einer Pressekonferenz, dass sie einen "Star Trek"-Film in Planung hätten. In diesem Moment wurde "Star Trek: Der Film" geboren. Im Wesentlichen wurde - wie schon gesagt - die Crew von "Phase II" verwendet. Nur Xon segnete das Zeitliche, da Leonard Nimoy für diesen Film nun doch die Zeit hatte. Und der Rest ist eigentlich Geschichte.

Mit dieser Entscheidung begann die lange und mehr oder weniger erfolgreiche Serie der "Star Trek"-Kinofilme. Als der erste "Star Trek"-Film am 07.12.1979 seine Premiere feierte, träumte wohl keiner der Beteiligten davon, dass auch noch 23 Jahre später Abenteuer aus dem "Star Trek"-Universum ihren Weg in die Kinos der Welt finden würden. Und all dies dank einer Serie, der am Anfang niemand eine große Chance gegeben hatte...

Im nächsten Teil lesen Sie alles über "Star Trek: Der Film".

(Redakteur: Lin Xiang)

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