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"Star Trek X: Nemesis"-Countdown, Teil 4

 
Sonntag, 15. September 2002 - 6:39 Uhr

"Star Trek X: Nemesis"-Countdown-Serie versüßt die lange Wartezeit auf den zehnten "Star Trek"-Kinofilm. In dieser Serie dreht sich aber alles nicht nur um "Star Trek X", sondern vor allem um "Star Trek" im Kino. In der dieswöchigen Ausgabe erfahren Sie alles Hintergründige zu "Star Trek II: Der Zorn des Khan".

  
(Alexandra Wenk) Nachdem wir uns im letzten Teil mit "Star Trek: Der Film" beschäftigt haben, muss nun natürlich der nächste Film in der Reihe der "Star Trek"-Kinofilme daran glauben. War der erste Film nicht gerade das Gelbe vom Ei, so sicherte er doch die Weiterexistenz des ganzen Franchise. Gespannt warteten also die Fans in aller Welt auf ein neues Abenteuer von Kirk & Co. und dieses Abenteuer sollte es in sich haben und das Ende von "Der Zorn des Khan" glich einem Paukenschlag.

Da ich annehme, dass die meisten von Ihnen die Handlung schon kennen, werde ich Sie nur in aller Kürze zusammenfassen. Kirk und seine Mannen machen sich auf, die geheime Forschungsstation "Regula I" zu retten. Dort wurde an einer Methode gearbeitet, einen unbewohnbaren Planeten binnen kurzer Zeit in einen der Klasse M zu verwandeln. Dort ankommen, erlebt Kirk einige Überraschungen: Er trifft seine Ex-Freundin Carol Marcus, die ihm sagt, dass er einen Sohn, David, hat. Dann taucht auch noch Kirks Nemesis Khan Noonien Singh auf und beschießt die "Enterprise". Am Ende gibt Spock sein Leben, um das Schiff und seine Kameraden zu retten; anschließend wird sein Leichnam in einer Photonentorpedohülle ins All geschossen.

Wenden wir uns nun dem Hintergrund des Filmes zu. Wieder mal wollte Gene Roddenberry gerne in die Rolle des Produzenten schlüpfen, doch diesmal sollte sein Wunsch nicht erfüllt werden. Man gab den Posten des Produzenten Harve Bennett, der schon langjährige Erfahrungen im Bereich der TV-Serien hatte. Nun fragt man sich, warum gibt man einem Mann, der nur TV-Serien machte, die Verantwortung für einen Kinofilm? Diese Frage ist leicht zu beantworten: das geliebte Geld. Paramount hatte nämlich keine Lust, wieder so viel Geld wie bei "Der Film" auszugeben und setzte das Budget auf 10 Millionen Dollar fest. Dies konnte Paramount sich erlauben, da man ja noch die Sets von "Der Film" hatte.

Das niedrige Budget wirkte sich auf die Qualität des Films aus. Auch bei "Der Zorn des Khan" waren die Spezialeffekte nicht schlecht, doch kamen sie bei weitem nicht an die Klasse ihres Vorgängers heran. So wurde ein Großteil des Budgets schon vom Genesiseffekt verschlungen und um diese Ausgabe auszugleichen, entschloss man sich, etwas Geld bei der Schlacht zwischen der "Enterprise" und der "Reliant" einzusparen. Und diese Entscheidung sieht man der Schlacht leider an; sie wirkt einfach nicht visuell so gut wie die Effekte in "Der Film". Auch musste durch das knappe Budget bei den Sets gespart werden, so ist die Brücke der "Reliant" in Wahrheit nur die veränderte "Enterprise"-Brücke. Und für das Weltraumlabor RegulaI hatte man einfach die Erdstation aus "Der Film" genommen und sie auf den Kopf gestellt.

Als Regisseur konnte man diesmal niemand vom Format eines Robert Wise engagieren. Daher wurde der Posten des Regisseurs mit dem in New York geborenen Nicholas Meyer besetzt. Meyer hatte seinen Durchbruch mit dem Film "Time After Time". Meyer verstand es jedoch besser als Wise, die Atmosphäre der "Raumschiff Enterprise"-Serie einzufangen und sie auf die Kinoleinwand zu bringen. Um weiterhin am Budget zu sparen, wurde auch für die Filmmusik kein renommierter Komponist engagiert, sondern der damals 28-jährige Neuling James Horner bekam den Job. Dafür, dass er noch sehr neu in diesem Geschäft war, lieferte er eine sehr gute und stimmungsvolle Filmmusik ab. Ein paar Jahrzehnte später brachte James Horner mit der grandiosen Filmmusik zum erfolgreichsten Film aller Zeiten - "Titanic" - das erfolgreichste Filmmusik-Album aller Zeiten heraus. Ein Karriere-Höhepunkt, der mit "Star Trek" seinen Anfang nahm.

Natürlich hatte es dieser Film mit dem Flair der "Raumschiff Enterprise"-Serie leichter als sein Vorgänger. Ist der Film doch eine Fortsetzung der "Raumschiff Enterprise"-Folge "Der schlafende Tiger", die schon seinerzeit von den Fans gut aufgenommen wurde. Das Drehbuch für diese Fortsetzung schrieb im Übrigen Jack B. Sowards. Ihm gelang es perfekt, die Folge weiterzuführen, denn die Story ist das Beste an "Der Zorn des Khan" und nicht die Effekte. Zu keiner Zeit wird dem Zuschauer langweilig, man fiebert mit, als Kirk wieder auf seinen Nemesis trifft und drückt seinen Helden die Daumen. Zu keinem Zeitpunkt wirkt der Film langatmig - was bei seinem Vorgänger schon mal der Fall war. Gut für die Story war natürlich auch, dass Ricardo Montalban seine Rolle als Khan wieder aufnehmen würde. Ihm gelingt es hervorragend, dem älteren und verbitterten Khan Leben einzuhauchen und man kann als Zuschauer auch verstehen, warum seine Figur so handelt. Ricardo ist der Sohn spanischer Einwanderer. Er spielte schon in unzähligen Serien, wie "Fantasy Island", "Bonanza", "Columbo", "Solo für U.N.C.L.E.", etc. mit. Auch eine riesige Auswahl an Filmen findet sich in seiner Biographie. Zu den Bekanntesten zählen "Inferno am Fluss", "Flucht vom Planet der Affen", "Eroberung vom Planet der Affen" und "Die nackte Kanone".

Auch die anderen Gaststars schaffen es gut, sich in ihre Rollen einzufügen. Insgesamt wurden in "Zorn des Khan" 4 neue Gaststars eingeführt. Der Captain der "Reliant" wird von Paul Winfield verkörpert, der vielleicht dem einen oder anderen von Ihnen aus der "Das nächste Jahrhundert"-Folge "Darmok" als Captain Dathon bekannt sein könnte. Unter anderem spielte er auch in "Terminator", "Aus Mangel an Beweisen" und "Dennis" mit.

Die aus Österreich stammende Bibi Besch spielte die Ex-Freundin von Kirk und Mutter seines Sohnes David. Damit stellte sie Kirk Leben völlig auf den Kopf. Besch spielte auch in dem von Nicholas Meyer inszenierten Film "The Day After" mit. Des Weiteren war sie z.B. in "Hardcore - Ein Vater sieht rot" und "Der Schein trügt" zu sehen.

Die Rolle von Kirks Sohn übernahm der 1989 an AIDS gestorbene Merritt Butrick. Er war nochmal in der "Das nächste Jahrhundert"-Folge "Die Seuche" aus der ersten Staffel zu sehen. Er wirkte außerdem noch in einigen anderen Filmen mit, die alle nicht sonderlich bekannt wurden. Die letzte in dieser Aufzählung ist Kristie Alley, die die Rolle von Saavik, die zum Teil Vulkanierin und zum Teil Romulanerin ist, übernimmt. Als sie für die Rolle vorsprach, war Alley noch eine unerfahrene Schauspielerin. Doch es gelang ihr, sich so gut in die Rolle einzufühlen, dass sie auf Anhieb unter Vertrag genommen wurde. Zu ihren bekanntesten Rollen, gehören die Auftritte in "Kuck mal, wer da spricht" (inklusive seiner Nachfolger) und die Mitwirkung im TV-Mehrteiler "Fackeln im Sturm"

Die Nachricht, die aber den meisten Wirbel bei "Der Zorn des Khan" verursachte, war der Tod von Spock. Sobald das Gerücht die Runde machte, ging ein Aufschrei durch die Fangemeinde und es wurde sogar mit einem Boykott des Films gedroht, wenn Spock am Ende das Zeitliche segnen sollte. Zum Glück für alle ließ sich Paramount nicht erpressen. Der Hauptgrund für den Tod von Spock soll gewesen sein, dass Leonard Nimoy keine Lust mehr hatte, weiterhin seine Rolle zu verkörpern. Und so kam es, dass am Premierentag, der 4. Juni 1982, hunderte von "Star Trek"-Fans ins Kino stürmten, um zu sehen, ob Spock vielleicht doch noch überleben würde. Und bis zum Schluss hofften die Fans, dass ihr geliebter Mr. Spock doch nicht sterben würde; selbst als Spock den Reaktorraum betrat, bestand noch Hoffnung - doch diese sollte enttäuscht werden. Die Sterbeszene war endgültig und machte jedem Fan klar, dass Mr. Spock wirklich tot war und dass soeben eine Ära zu Ende gegangen war. Bei diesem Film gab es kein Happy-End und den Fans blieb nur der Trost, dass der Tod der Figur Spock würdig war, denn seine (letzte) Entscheidung folgte einem logischen Grundsatz: "Die Bedürfnisse vieler sind wichtiger als die Bedürfnisse weniger - oder eines einzelnen".

"Der Zorn des Khan" wurde durch seine Dramatik zu einem sehr erfolgreichen Kinofilm, so spielte er allein in den USA 79 Millionen Dollar ein. Ein nächster "Star Trek"-Kinofilm war gesichert. Aber wie würde die "Enterprise" ohne Mr. Spock klarkommen? Eine Frage, die bald geklärt werden sollte...

Und vergessen Sie bitte eins nicht - noch 111 Tage bis zum Deutschland- und 91 Tage bis zum US-Start von "Star Trek X: Nemesis"

(Redakteur: Lin Xiang)

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