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"Star Trek X: Nemesis"-Countdown, Teil 5

 
Sonntag, 22. September 2002 - 12:12 Uhr

Um Ihnen die Wartezeit bis "Star Trek X: Nemesis" zu versüßen, gibt es an jedem Sonntag einen Artikel nicht nur zum Thema "Nemesis", aber vor allem zum Thema "Star Trek" im Kino. Wir zeigen Ihnen, wie der beschwerliche Weg zu "Star Trek X: Nemesis" aussah. Im fünften Teil erfahren Sie alles über den Hintergrund des Filmes "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock".

  
(Alexandra Wenk) "Star Trek II: Der Zorn des Khan" endete für die Fans mit einem Schock, aber irgendwie wollte niemand so recht glauben, dass Mr. Spock nie mehr zurückkehren sollte. Und wie es so schön heißt: Im Film und Fernsehen ist alles möglich und so konnten Millionen Fans in aller Welt aufatmen, als bekannt wurde, dass Spock von den Toten wiederkehren sollte.

Für diejenigen unter Ihnen, die die Handlung noch nicht kennen, folgt erst einmal eine Zusammenfassung der Handlung: Es kommt heraus, dass sowohl Spocks Katra - das in McCoy ist - als auch sein Körper, der sich auf dem Genesis-Planeten regeneriert, noch da sind. Daher wird schnell die "Enterprise" gekapert und man fliegt zum Genesis-Planeten. Dort angekommen, stellt man fest, dass die Klingonen da sind. Bei dem Versuch, Spocks Körper zu retten, werden David und ein paar Klingonen getötet, die "Enterprise" zerstört und ein klingonischer „Bird Of Prey“ geentert. Damit wird noch Vulkan angeflogen und in einer komplizierten Zeremonie werden Spocks Katra und Körper vereinigt.

Das größte Problem des Filmes stellte die Rückkehr von Spock dar. Darüber durfte sich nun der Drehbuchautor Harve Bennett, der seit "Der Zorn des Khan" die Produktion übernommen hatte, den Kopf zerbrechen. Dass Bennett diesmal für das Drehbuch verantwortlich war, hatte (mal wieder) mit dem lieben Geld zu tun. Da die Verantwortlichen bei "Paramount" beschlossen, den Film schneller herauszubringen, sollte man sich an dem Drehbuch nicht lange aufhalten. So war es günstiger, nur einen Autor zu beschäftigen. Bennett gelang es ziemlich schnell, die wichtigsten "Zutaten" für die Story zu finden. So war schnell klar, dass der Genesis-Effekt eine wichtige Rolle spielen würde. Zum einen schenkt er Spock das Leben, aber zum anderen wird klar, dass diese Maschine fehlerhaft ist und den von ihr geschaffenen Planeten innerhalb weniger Tage zerstört. Diese Fehlfunktion war wichtig, da sie das Gleichgewicht im "Star Trek"-Universum wiederherstellen musste. Denn eine funktionierende Maschine hätte eine zu große Veränderung nach sich gezogen - vergleichbar wie in unserer Zeit die Spaltung des Atoms die Welt veränderte. Schweren Herzen musste Bennett sich von der Figur der Carol Marcus trennen, die er nicht gebrauchen konnte, da sich sonst die Rolle von David zu stark verändert hätte. Nur durch das Weglassen seiner Mutter würde David alleine die volle Verantwortung für das Scheitern des Genesis-Projektes auf sich nehmen können. Auch die Rolle von Spocks Mutter, Amanda, fiel weg, da der Film sonst zu kitschig geworden wäre. Der Tod von David war für Bennett ein notwendiger Schritt, da sich auf der einen Seite das Potenzial des Charakters erschöpft hatte und auf der anderen weil so die Tragik des Films untermalt werden konnte. Auch wenn die meisten Fans mit dem Tod von David gut klar kamen, versetzte ihnen die Vernichtung ihrer geliebten "Enterprise" einen Stich ins Herz. Doch diese Entwicklung war aus dramatischen Gründen notwendig und schadete dem Film gewiss nicht.

Leonard Nimoy schlüpfte bei "Auf der Suche nach Mr. Spock" aber nicht nur in seine Rolle als Halb-Vulkanier, sondern er führte auch Regie. Seine Verpflichtung war allerdings mit Schwierigkeiten verbunden, da "Paramount" zuerst gegen ihn als Regisseur war, da er bisher eher Low-Budget-Episoden gedreht hatte. Nimoy ließ jedoch nicht locker und schaffte es in weiteren Gesprächen die Verantwortlichen von seiner Eignung zu überzeugen. Denn schließlich kennt kaum einer die besondere Atmosphäre von "Star Trek" besser als er. Nimoy war der Garant dafür, dass der neue "Star Trek"-Film dem Franchise treu bleiben würde und sich in die Herzen der Fans spielen würde. Ein weiteres Problem kam auf Nimoy in Form seiner Schauspielkollegen zu, die sich bei dem Gedanken, dass einer von ihnen die Anweisungen geben würde, nicht ganz wohl in ihrer Haut fühlten. Schnell erkannten sie jedoch, dass ihre Sorgen unbegründet waren, da sich Nimoy als einfühlsamer Regisseur erwies.

Obwohl für Nimoy das Arbeiten mit seinen Kollegen sehr angenehm war, gab es bei den Dreharbeiten einige Probleme, die sich allesamt im Studio 15 abspielten. Einmal sollte eine Hängetür bewegt werden, die sich auf einmal losriss. Man setzte die Tür ein, doch mit der Schalldichte war es aus. Daher konnten auf einem Set die Dreharbeiten nur noch in der Nacht durchgeführt werden. Ein anderes Mal ereignete sich ein Unfall und plötzlich stand die Westwand des Gebäudes in Flammen. Zum Glück konnte der Brand gelöscht werden, bevor er die Sets erreichte. Rob Dawson, der für die Zerstörung der Brücke zuständig war, kam nicht so glimpflich davon. Nachdem er die Brücke erfolgreich zerstört hatte, machte er sich daran, einen der Korridore der "Enterprise" zu sprengen. Wahrscheinlich nahm er etwas zuviel Schwarzpulver und erzeugte so einen Feuerball, der ihn erfasste. Glücklicherweise waren die Verbrennungen nicht so schlimm und er konnte seine Arbeit ein paar Tage später wieder aufnehmen.

Für die Vernichtung der "Enterprise" war Ken Ralston, der zu dieser Zeit für George Lucas' Firma „Industrial Light & Magic“ arbeitete, verantwortlich. Über diese Aufgabe freute er sich unheimlich. Dazu muss man wissen, dass es für die Effekt-Techniker sehr schwer ist, mit einem Modell wie der "Enterprise" zu arbeiten. Die Vernichtung war also sozusagen eine gewisse Entschädigung für die vorangegangenen Mühen. Für die Musik des Filmes war wieder James Horner verantwortlich, der auch diesmal eine gute Filmmusik komponierte.

Auch bei "Auf der Suche nach Mr. Spock" gab es ein Wiedersehen mit bekannten "Star Trek"-Figuren. Zum einen schlüpfte Meritt Butrick noch ein letztes Mal für seine Rolle als David Marcus zurück und zum anderen spielte Mark Lenard wieder Spocks Vater Sarek. In den folgenden Jahren verkörperte Lenard noch ein paar Male Sarek in "Star Trek". Unter anderem in den Kinofilmen "Zurück in die Vergangenheit" und "Das unentdeckte Land", daneben trat er in zwei Folgen aus "Das nächste Jahrhundert" - "Sarek" und "Wiedervereinigung, Teil 1" - auf. In seiner Biographie finden sich eine große Anzahl von Auftritten, aber zumeist in hierzulande nicht bekannten Filmen und Serien.

Eine Änderung gab es bei der Besetzung von Saavik, da Kirstie Alley ihre Rolle nicht mehr übernahm. Der Grund waren Streitigkeiten bei der Gage. Ihre Rolle übernahm Robin Curtis, der es gelang, die Rolle relativ gut zu spielen. Curtis kehrte später noch einmal ins Franchise zurück, als sie im "Das nächste Jahrhundert"-Zweiteiler "Der Schachzug" in die Rolle der Tallera schlüpfte. Des Weiteren absolvierte sie Gastauftritte in den Serien "Knight Rider" und "MacGyver". Auch spielte sie in einigen Filmen mit, von denen der hierzulande bekannteste wohl "Hexina - schön verrückt und gefährlich" sein dürfte.

Neben diesen bekannten Charakteren gab es auch etliche neue Charaktere, von denen die beiden wichtigsten wahrscheinlich der klingonische Commander Kruge und die vulkanische Hohepriesterin T'Lar sein dürften. Kruge wurde von Christopher Llyod gespielt. Lloyd brachte die Darstellung des Erfinders Dr. Emmet Brown in "Zurück in die Zukunft I bis III" seinen internationalen Durchbruch. Daneben spielte er noch in Filmen wie "Einer flog übers Kuckucksnest", "Falsches Spiel mit Roger Rabbit", "Adams Familiy", "Die Adams Family in verrückter Tradition" und "Dennis" mit.

T'Lar wurde von der 1992 verstorbenen Australierin Dame Judith Anderson verkörpert. Das "Dame" in ihrem Name ist kein Schreibfehler, sondern ihr Titel, der ihr im Jahre 1960 von Queen Elizabeth II verliehen wurde. Korrekterweise lautet der Titel "Dame Commander"; dieser Titel stellte eine hohe Auszeichnung dar, da Anderson ja keine Britin, sondern Australierin war. Anderson hatte vor allem Auftritte im Theaterbereich. Aber sie wirkte auch in bekannten Filmen wie "Die Zehn Gebote" oder "Die Katze auf dem heißen Blechdach" mit. Von 1984-87 hatte sie die Rolle der Minx Lockridge in der Soap Opera "Santa Barbara" inne.

Nach der Premiere von "Auf der Suche nach Mr. Spock" im Juni 1984 wurde schnell klar, dass der Film bei den Fans gut ankam. Auch wenn einige wegen der Zerstörung der "Enterprise" ein wenig sauer waren. Der Film bekam auch durch die Bank weg gute Kritiken, obwohl man sich einig war, dass sein Vorgänger ein wenig besser gewesen war. "Auf der Suche nach Mr. Spock" hatte ein offenes Ende und so wartete eine ganze Fangemeinde darauf, wie Spock mit seinem neuen Leben zurechtkommen würde und was auf Kirk & Co. wegen des Diebstahls der "Enterprise" zukommen würde. Doch angesichts des Erfolges des Films (er spielte rund 76 Millionen Dollar allein in den USA ein), würden die Fans auf die Beantwortung dieser Fragen wohl nicht all zulange warten müssen...

Und vergessen Sie bitte eins nicht: Noch 102 Tage bis zum Deutschland- und 82 Tage bis zum US-Start von "Star Trek X: Nemesis".

[Link zum vierten Teil]
[Link zum dritten Teil]
[Link zum zweiten Teil]

(Redakteur: Lin Xiang)

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