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"Star Trek X: Nemesis"-Countdown, Teil 6

 
Sonntag, 29. September 2002 - 15:03 Uhr

Um Ihnen die Wartezeit auf den Kinofilm "Star Trek X: Nemesis" zu versüßen, gibt es auch an diesem Sonntag einen Teil unserer populären Countdown-Serie. Sie erfahren in dieser alles über "Star Trek" im Kino und die ereignisreiche Entwicklung bis "Star Trek X: Nemesis". In dem dieswöchigen Teil zeigen wir Ihnen den Hintergrund zu "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart".

  
(Alexandra Wenk) Nach dem Ende des vorherigen Teils gab es keinen Zweifel mehr daran, dass auch ein vierter Kinofilm folgen musste. Zuviele Fragen waren noch unbeantwortet. Doch auch bei der Produktion dieses Filmes sollte nicht alles wie am Schnürchen laufen und eine Zeitlang stand es sogar auf der Kippe, ob sich im neuen Film tatsächlich wieder alles um Kirk und seine Mannen drehen würde - nach einer kurzen Inhaltsangabe wird dieses Thema vertieft, bleiben Sie also dran.

Die Handlung von "Zurück in die Gegenwart" im Schnelldurchlauf: Kirk & Co. beschließen auf der Erde für ihre Verbrechen geradezustehen; auch Spock schließt sich seinen Kollegen an. Im "Bird Of Prey" fliegt man zur Erde - diese wird jedoch von einer Sonde bedroht, die das Wetter durch seltsame Signale langsam zum Zusammenbruch bringt. Man findet heraus, dass die Sonde nach Buckelwalen, die jedoch ausgestorben sind, sucht. Also reist Kirk mit seiner Crew in die Vergangenheit. Dort besorgt er 2 Buckelwale und fliegt - zusammen mit einer Wissenschaftlerin aus der Vergangenheit - zurück in die Zukunft und rettet die Erde. Die Anklagen werden fallengelassen; nur Kirk wird zum Captain degradiert.

So nach dieser kurzen Zusammenfassung wenden wir uns wieder unserem ursprünglichen Thema zu. Der Grund, warum die Story des Films beinahe geändert werden musste, lag an William Shatner. Da Herr Shatner für die Aufnahme seiner Rolle mehr Geld verlangte, zogen sich die Vertragsverhandlungen immer mehr hin und schließlich musste sogar der ganze Produktionsbeginn verschoben werden. Eine Einigung schien in weite Ferne gerückt zu sein und daher überlegte Harve Bennett sich schon mal eine alternative Lösungen - wie etwa einen Film über die Sternenflotte. Glücklicherweise konnte man sich mit Shatner dann doch noch einigen und die Idee mit der Akademie wurde begraben.

Wichtig bei der Entwicklung des Drehbuches war die Auflösung der verschiedenen Handlungsfäden aus dem dritten Teil. Leonard Nimoy, der wieder als Regisseur verpflichtet wurde und Harve Bennett machten sich darüber Gedanken, denn sie wollten auch, dass der Film einerseits eine leichtere Kost als seine beiden Vorgänger darstellte und sich andererseits mit einem Thema befasste, das die Fans mochten. Bald kristallisierte sich die Idee einer Reise in die Vergangenheit heraus. So wurde das beliebte Thema Zeitreisen wieder aufgenommen und durch die Konfrontation der Helden des 23. Jahrhundert mit dem San Francisco des Jahres 1984 war der Humor des Filmes garantiert. Des Weiteren bot das San Francisco dieser Zeit eine billige Alternative.

Während der Entwicklung des Drehbuches wurde bekannte, dass der Eddie Murphy gerne bei diesem "Star Trek"-Film mitspielen würde. Es kam zu einem Treffen mit Murphy, Bennett und Nimoy, bei dem klar wurde, dass der Star-Komiker wirkliches Interesse an einer Rolle hatte. Danach wurde von den Autoren Steve Meerson und Peter Krikes ein Drehbuch und eine passende Rolle für Murphy entwickelt. Doch schnell wurde klar, dass Murphys Rolle ein zu großes Gewicht im Film hätte und die anderen Schauspieler in den Hintergrund treten müssten. Daher vereinbarten Paramount und Murphy seinen Ausstieg aus dem Projekt und Paramount gab Murphy Geld für sein eignes Projekt ("Auf der Suche nach dem Goldenen Kind").

Nach diesem Ausstieg musste das Drehbuch umgearbeitet werden und der Mann für diese Aufgabe war Nick Meyer, der ja schon bereits mit "Der Zorn des Khan" Erfolg hatte. Eigentlich wäre damit alles gut gewesen, doch mal wieder kam es zu Streitigkeiten. Denn es kam zwischen Meerson und Krikes und Nimoy und Meyer zum Streit, wer an welcher Stelle in den Credits auftauchen sollte oder ob das frühere Autorenteam überhaupt einen Anspruch auf eine Nennung hatte. Die ganze Sache wurde vor das Schiedsgericht getragen und entschieden.

Im Allgemeinen verliefen die Dreharbeiten reibungslos. Nur einmal kam es zwischen Bennett und Nimoy zum Streit, da sowohl Bennett als auch "Paramount" der Ansicht waren, dass bei den Szenen mit der außerirdischen Sonde Untertitel - z.B. "Wo seid ihr?" - eingeblendet werden sollten. Nimoy hielt dies schädigend für den Film und setzte sich durch und die störenden Untertitel wurden nicht eingebaut. Für George Takei sollte es eine Szene geben, in der Sulu auf seinen Urgroßvater als Kind trifft. Doch weil der Junge, der für die Rolle engagiert worden war, durch seine Mutter so verunsichert wurde, dass er nichts zustande brachte, fiel die Szene - sehr zu Takeis Enttäuschung - weg. Nimoy gelang es, die Dreharbeiten nach 53 Tagen - geplant waren 57 - zu beenden und er blieb um 400.000 Dollar unter dem Budget von 25 Millionen Dollar.

Die Musik für diesen Film wurde nicht von James Horner - der bei dem 1. & 2. die Musik komponierte - gemacht, sondern von Leonard Rosenman. Rosenman hatte schon bei vielen Filmen eine gute musikalische Untermalung komponiert und auch hier lieferte er eine gelungene Filmmusik ab, die sich jedoch von ihren Vorgängern unterschied und ein wenig anders war als die gewohnte "Star Trek" Musik.

Die Tricktechniker wurden auch bei diesem Film wieder herausgefordert. Denn man hatte sich gegen das Filmen echter Wale entschieden und so mussten die Techniker von ILM künstliche Wale erschaffen. Um die Bewegungen natürlich aussehen zu lassen, wurde alles von einem Mitarbeiter der "Oceanic Society" überwacht. Auch war die Beschaffung eines Materials für die Außenhaut der Tiere eine wahre Herausforderung. Aber das Ergebnis ist eine Meisterleistung der Täuschung. Um die Illusion des weiten Meeres zu erzeugen, wurde ein alter Wassertank auf dem "Paramount"-Gelände benutzt. Hier wurden die Szenen mit dem abgestürzten "Bird Of Prey" gedreht. Die letzten Szenen mit den Walen stammen im Übrigen aus einem Dokumentarfilm.

Im Film spielten neben altbekannten Gesichtern wie Mark Lenard als Sarek und Robin Curtis - wobei diese nur eine kleine Rolle hatte - als Saavik noch ein neues und ein "altes" Gesicht mit. Das neue Gesicht gehörte Catherine Hicks, die die Rolle der Dr. Gillian Taylor übernahm. Hicks spielte noch in einer Reihe von Filmen und Serien mit. Zu ihren Filmen zählen unter anderem "Auf Messers Schneide", "Peggy Sue hat geheiratet" und "Wettlauf mit der Zeit". Jüngst spielt sie auch in der Serie "Eine himmlische Familie" mit, in der Stephen Collins (Captain Will Decker aus "Star Trek: Der Film") ihren Ehemann darstellt.

Das "alte" Gesicht gehörte Jane Wyatt, die die Rolle als Spocks Mutter Amanda wieder aufnahm. Die gleiche Rolle verkörperte sie schon in der Folge "Reise nach Babel" aus der "Raumschiff Enterprise"-Serie. Wyatt trat viel im Theater auf, aber sie spielte auch in Filmen und Serien mit. Sie hatte von 1954-60 die weibliche Hauptrolle in der Serie "Vater ist der Beste" inne. Zu ihren Filmen gehören unter anderem "Der Sheriff von Kansas", "Bumerang" und "Das Todeshaus am Fluss".

Nachdem der Film am 26.11.1986 Premiere feierte, übertraf er alle in ihn gesetzten Erwartungen. Dem Film gelang es wie bisher keinem anderen neue Menschen für den Mythos "Star Trek" zu begeistern. Und mit einem Einspielergebnis von mehr als 110 Millionen Dollar übertraf er sogar die wildesten Erwartungen von "Paramount". Dank diesem Erfolg erkannte man dort oben, dass "Star Trek" "in" war und auf einmal war wieder die Idee einer "Star Trek"-Serie in den Köpfen und aus diesem Schwung sollte ein paar Jahre später "Star Trek: Das nächste Jahrhundert" geboren werden. Doch auch für die Kinofilme bedeutete dieser Erfolg eine Fortsetzung...

Und vergessen Sie bitte eins nicht: Noch 95 Tage bis zum Deutschland- und 75 Tage bis zum US-Start von "Star Trek X: Nemesis".

[Link zum fünften Teil]
[Link zum vierten Teil]
[Link zum dritten Teil]
[Link zum zweiten Teil]

(Redakteur: Lin Xiang)

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