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Wissenschaft heute: Nobelpreis und neuer Planet im Sonnensystem

 
Dienstag, 8. Oktober 2002 - 16:27 Uhr

Der "Oscar" der Wissenschaft wird verliehen. Die Rede ist vom Nobelpreis. Im Folgenden die Gewinner des Physik- und Medizin-Nobelpreises.

Der diesjährige Physik-Nobelpreis geht an die drei Wissenschaftler Davis Jr., Masatoshi Koshiba und Riccardo Giacconi. Davis und Koshiba bekommen die Hälfte der 1,1 Millionen Euro an Preissumme. Die zweite Hälfte geht an Giacconi.

Davis und Koshiba wurden für ihre "bahnbrechenden Arbeiten in der Astrophysik, insbesondere für den Nachweis kosmischer Neutrinos" ausgezeichnet, Giacconi für "bahnbrechende Arbeiten in der Astrophysik, die zur Entdeckung von kosmischen Röntgenquellen geführt haben".

Der Nachweis von Neutrinos galt als eines der schwierigsten Projekte der modernen Physik, da diese nicht mit anderer Materie wechselwirken und daher kaum aufspürbar sind.

Raymond Davis Jr. schaffte es mit einem riesigen Tank, gefüllt mit 600 Tonnen Flüssigkeit, innerhalb eines Zeitraumes von dreißig Jahren 2000 Neutrinos von der Sonne einzufangen.

In einem ähnlichen Verfahren gelang es Mesatoshi Koshiba, in einer von ihm geleiteten Gruppe am 10. März 1987 einen Neutrinoschauer von einer Supernova-Explosion nachzuweisen.

Damit war der Beweis erbracht, dass in Sternen Kern-Fusionsprozesse stattfinden, die zur Abstrahlung von Neutrino-Teilchen führen.

Riccardo Giacconi entdeckte die erste Röntgenquelle außerhalb unseres Sonnensystems und wies nach, dass das Universum von einer Hintergrundstrahlung aus Röntgenlicht durchflutet ist. Zudem entdeckte Giacconi Röntgenquellen, die vielen Astronomen zufolge auf die Existenz schwarzer Löcher hinweisen.

Alle drei Preisträger gelten als Begründer neuer Forschungseinrichtungen - der Neutrino- und Röntgenastronomie.

Der Medizin-Nobelpreis des Jahres 2002 geht an Sydney Brenner aus Berkley (USA), H. Robert Horvitz aus Cambridge (USA) und John E. Sulston aus der gleichnamigen britischen Universitätsstadt. Ausgezeichnet wurden die drei für ihre Entdeckung der wichtigsten Gene, welche bei der Organentwicklung und des Zellsterbens eine Rolle spielen. Entsprechende Gene beim Menschen wurden ebenfalls von den drei Wissenschaftlern nachgewiesen.

Der menschliche Körper ist aus vielen hundert verschiedenen Zellen aufgebaut, die von einer Eizelle abstammen. Während der embryonalen Entwicklung steigt die Anzahl der Zellen, die reifen und sich darauf spezialisieren, bestimmte Gewebe und Organe zu bilden. Doch gleichzeitig sterben auch Zellen. Dieses Zellsterben ist kontrolliert und reguliert die Zahl der Zellen eines Gewebe.

Sydney Brenner entwickelte einen Modellorganismus, bei dem es möglich ist, die Zellteilung bis zum erwachsenen Individuum genau zu verfolgen.

John Sulston entwickelte den Zellstammbaum, auf dem jede Zellteilung und -reife während der Entwicklung verfolgt werden kann. Er entdeckte, dass bestimmte Zellen das Sterben als eine normale Entwicklung durchmachen und machte das Gen ausfindig, das sich hierfür verantwortlich zeichnet.

Robert Horvitz ebtdeckte die Gene, die den Zelltod steuern. Auch wies er entsprechende Gene beim Menschen nach.

In Sachkunde haben wir immer gelernt, dass das Sonnensystem aus neun Planeten besteht. Doch nun müssen wir umdenken, denn ein zehnter Planet wurde entdeckt.

  
1,5 Millarden Kilometer jenseits von Pluto entdeckten Wissenschaftler einen neuen Planeten und nannten ihn provisorisch "Quaoar". Der Planet umkreist die Sonne alle 288 Erdjahre und ist nur halb so groß wie Pluto. Quaoar hat einen Durchmesser von 1280 Kilometern und ist der größte gefundene Himmelskörper im Sonnensystem seit der Entdeckung Plutos vor 72 Jahren.

Interessant ist die Tatsache, dass es Bilder von Quaoar bereits 1982 gab. Jedoch wurde Quaoar nicht als Planet erkannt. Quaoars Entdeckung bestätigt die Theorie, dass noch viele andere Planeten von der ungefähren Größe eines Pluto in unserem Sonnensystem existieren.

"Quaoar" ist jedoch kein offizieller Name - in einigen Monaten wird über diesen abgestimmt werden.

(Redakteur: Lin Xiang)

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