Dies ist eine veraltete Archiv-Seite von www.voyager-center.de

Weltraumforschung heute: Neues Sonnensystem und neuer Planet entdeckt

 
Samstag, 12. Oktober 2002 - 12:25 Uhr

Neues Sonnensystem entdeckt:

Britische Astronomen entdeckten um einen der hellsten Sterne am Himmel, "Formalhaut", einen Planeten von der Größe eines Saturn.

  
(Deutschland - wissenschaft.de) Wayne Holland vom Britischen Technikzentrum für Astronomie in Edinburgh und seine Kollegen beobachteten im Sternbild "Südlicher Fisch" einen riesigen verbogenen Staubgürtel um die Sonne "Formalhaut". Die wahrscheinlichste Erklärung für die Verbiegung ist ein Saturn-ähnlicher Planet, welcher mit seiner Gravitation den Gürtel beeinflusst.

Interesssant ist, dass dieser Beweis der bisher stärkste dafür ist, dass noch Sonnensysteme existieren, die unserem ähneln oder gar größer sind. Der Planet umkreise "Formalhaut" in einer Entfernung, die der Entfernung zwischen Uranus und unserer Sonne entspräche, so den Forschern zufolge. "Formalhaut" ist mit ihren 200 Millionen Jahren verglichen mit den 4,5 Milliarden Jahren unserer Sonne noch ein "Sprössling".

"Formalhaut" wurde schon früher beobachtet, jedoch brachten die bisherigen Bilder nicht die nötige Auflösungen hervor, um solche Details erkennen zu können.

Neuer Planet entdeckt:

  
Mitarbeiter der Thüringer Landessternwarte Tautenburg und der University of Texas haben einen neuen extrasolaren Planeten entdeckt, der einen Stern vom Doppelsternsystem Gamma Cephei, das 45 Lichtjahre weit entfernt von der Erde liegt, umkreist.

(Bastian Knebel) Der Planet ist der erste Fund, der in einem Doppelsternsystem entdeckt wurde. Er hat etwa 1,76 Jupitermassen und ist ungefähr 2 AE (Astronomische Einheiten; 1 AE = 150 Mio. Kilometer) von seinem Stern entfernt.

Auf den Planeten aufmerksam geworden sind die Forscher durch Variationen im Sternenlicht, die alle zweieinhalb Jahre während den zwanzigjährigen Beobachtungen auftraten. Zunächst wurde vermutet, dass es sich um physikalische Prozesse der beiden dicht beieinander liegenden Sterne handelt, doch dafür waren die Variationen zu gleichmäßig zu beobachten. Nachdem diese und verschiedene andere Vermutungen ausgeschlossen waren, blieb nur noch eine Erklärung übrig: Es musste sich um einen Planeten handeln.

Die Entdeckung stellt eine kleine Überraschung in der Astronomie dar, denn bisher waren Forscher davon ausgegangen, dass Planeten nicht in einem Doppelsternsystem existieren können. Daher haben sie ihre Arbeit auf Einzelsternsysteme konzentriert. Doch nun scheint klar: Planeten entstehen selbst dort, wo sie nicht vermutet werden.

Mit diesem Fund wurde die "100er-Grenze" durchbrochen - es handelt sich um den 101. Planet außerhalb unseres Sonnensystems. Jedoch können Astronomen noch immer keine Schätzungen wagen, wie häufig es Planeten im Universum gibt.

(Redakteur: Lin Xiang)

Dies ist eine veraltete Archiv-Seite von www.voyager-center.de

 

Dies ist eine veraltete Archiv-Seite von www.voyager-center.de