Dies ist eine veraltete Archiv-Seite von www.voyager-center.de

Schauspieler-Gewerkschaft und Studios legen ihre Forderungen dar

 
Sonntag, 27. Mai 2001 - 11:25 Uhr

Verhandlungen begannen letzte Woche zwischen den Repräsentanten der Schauspieler und Produzenten, um eine Übereinstimmung in Bezug auf Tarif zu finden und somit den drohenden massiven Streik in Hollywood abzuwenden.

Die Schauspieler-Gewerkschaften, die "Screen Actor's Guild (SAG)" und die "American Federation of Television & Radio Artists (AFTRA)", repräsentieren etwa 130 000 Schauspieler und kamen bei der Verhandlung mit etwa 45 unterschiedlichen Verhandlungspunkten. Da wirken die 19 Punkte seitens der Produzenten-Gewerkschaft (AMPTP) sehr wenig. Der aktuelle Vertrag läuft am 30. Juni aus. Sollten beide Parteien zu keiner Lösung gelangen, wird dies einen Streik nach sich ziehen.

Eine beträchtliche Anzahl der Forderungen von beiden Seiten handelt von den sogenannten "Residual Payments", dies sind Nachbezahlungen, die die Schauspieler für die Arbeiten in ihrer Show bekommen, zum Beispiel in Wiederholungen, beim Verkauf ans Ausland oder in Videos. Dies kann eine beträchtliche Folge auf das Einkommen der Schauspieler haben oder umgekehrt, auf die Ausgaben der Produzenten. "Residual Payments" sind als ein Schlüsselelement der Verhandlungen.

Die Schauspieler fordern, dass das FOX-Network "Residuals Payments" zur selben Zeit wie andere großen Network-Sender zahlen soll. Der Sender zahlt etwa nur 67% des "Residual"-Wertes, den andere Sender ausgeben.

Gesteigerte Basis-"Residual"-Bezahlung, Rentenbeiträge und Krankenversicherung, eine höhere "Residual"-Bezahlung aus den Bereichen Video und Pay-TV für die Schauspieler werden ebenfalls gefordert. Die Schauspieler-Gewerkschaft ist der Überzeugung, dass den "Mittel-Klasse"-Schauspielern so geholfen wird.

In den neuen Forderungen von der SAG wird deutlich, da den Studios verboten werden muss, mit den Managern eines Schauspielers zu verhandeln. Verhandlungen dürfen nur noch direkt mit dem Schauspieler durchgeführt werden oder mit einem von der SAG zugelassenen Manager.

Das Praktizieren von "Paint Downs" soll ebenso verboten werden. "Paint Down" wird eingesetzt, wenn ein weißhäutiges Double so umgeschminkt wird, dass er als einen Farbigen durchgehen kann, für den dieses Double gedacht war. Den neuen Forderungen zufolge, müssen die Stunt-Doubles denselben ethischen Hintergrund haben wie der Hauptdarsteller.

Den Schauspieler-Gewerkschaften zufolge, verlieren diese pro Jahr $10 Millionen, weil der Film außerhalb der USA gedreht wird und der Produzent auf diesem Wege Kosten spart, da er nicht an die Regulierungen der Gewerkschaften in den USA gebunden ist. Dieses Problem wollen die Vereinigungen nun in Angriff nehmen.

Eine Show, die davon profitiert, ist Gene Roddenberrys "Andromeda", welche in Vancouver, Kanada, von einer kanadischen Tochterfirma produziert wird. Dies erlaubt der Show, die Schauspieler, in Anbetracht der weniger strengen Regulierungen in Kanada, weniger zu bezahlen als in den USA.

Die neuen Forderungen der Schauspieler-Gewerkschaft haben nun das Ziel, dass die Regulierungen für jeden US-Schauspieler in jedem Gebiet gelten. Das bedeutet, dass die Studios den Regulieren nicht entkommen können, auch wenn sie den Film im Ausland drehen. Keine einzige Gewerkschaft lässt zu, dass irgendeine Tochtergesellschaft Schauspieler in verschiedenen Regionen anheuert.

Die Studios haben eine weitaus weniger große Forderungsliste. Viele dieser Forderungen befinden sich in direkter Konfrontation mit den Forderungen, die von den Schauspieler-Vereinigunen aufgestellt wurden.

Die Produzenten forden eine Kürzung des Lohns für TV-Schauspieler mit drei oder weniger Zeilen in einer Show. Schauspieler mit solch kleiner Rolle werden nach dem Halbtags-Lohn bezahlt.

Eine andere Forderung sieht eine Kürzung der "Residuals" in Programmen, die in der Syndikation laufen, vor, da sie dort von einer begrenzten Zuschauerschaft gesehen werden. Sie streiten ab, dass die Kürzung der "Residuals" den Studios mehr Profit einbringt und mehr Shows in kleineren Märkten produziert werden können, sondern dass dies die Kosten für die Ausstrahlung senken würde und letzten Endes somit zu einer Erhöhung der "Residuals" für die Schauspieler führt.

Die Studios fordern, ihre derzeitige Verpflichtung, die Schauspieler zu entfernten Orten in der ersten Klasse befördern zu müssen, einzuschränken. Business-Klasse sollte stattdessen angewandt werden und eine Gruppe von Schauspielern, die zusammen reisen, könnten einen Leiter erfordern.

Wie wir zuvor berichteten, kamen die Autoren-Gewerkschaft "Writer's Guild of America" und die Studios zu einer Übereinstimmung. Daraufhin waren viele Industrie-Insider der Meinung, dass auch eine Übereinkunft mit den Schauspieler-Gewerkschaften erzielt werden kann. Ob dies tatsächlich der Fall ist, werden wir nächsten Dienstag sehen, wenn die Verhandlungen fortgesetzt werden.

Selbstverständlich wird der Ausgang des Streikes Auswirkung auf alle Serien, inklusive "Enterprise", der neuen "Star Trek"-Serie haben. Sollte ein Streik stattfinden, könnte sich die Produktion dieser Serie erheblich verschieben. [Mehr im Magazin]

Mehr Informationen zu den Verhandlungen finden Sie hier (Redakteur: Lin Xiang)

Dies ist eine veraltete Archiv-Seite von www.voyager-center.de

 

Dies ist eine veraltete Archiv-Seite von www.voyager-center.de