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Homosexualität in "Star Trek"

 
Samstag, 30. Juni 2001 - 18:38 Uhr

David Gerrold schrieb eine der populärsten und erinnerungswürdigsten "Star Trek"-Episoden, nämlich die Episode "Kennen Sie Tribbles?" der "Classic"-Serie. In einem aktuellen Interview, enthüllte Gerrold Details aus einem Drehbuch, welches er für "The Next Generation" schrieb und aus dem möglicherweise die allererste "Star Trek"-Episode geworden wäre, welche Homosexualität porträtiert.

Im Jahre 1986 schrieb Gerrold die Episode "Blood and Fire". Das Drehbuch sieht eine Situation vor, in der die "Enterprise-D" einen Notruf aus einer medizinischen Forschungsanstalt empfängt. Die Anstalt wurde mit den "regulanischen Blutwürmern" infiziert.

"Dies geschah während der schlimmsten Phase der AIDS-Krise", sagte Gerrold in einem Interview mit Salon.com. "AIDS war keine behandelbare, sondern eine fatale Krankheit. Und die Angst davor wuchs so sehr, dass Blutspende ein kritisches niedriges Niveau erreichte."

Die "Enterprise"-Crew musste Blut spenden. "Ich fühlte, dass dieser Plothinweis das Bewusstsein der 20 Millionen "Star Trek"-Fans über Nacht stärken würde.", erklärte Gerold. "In der Tat hoffte ich, die Leute am Ende der Episode dazu bewegen zu können, Blut zu spenden."

Die Episode hätte ein schwules Paar beinhaltet, welches mit den Konsequenzen der Krankheit zu tun haben würde. "Wie lange sind Sie zusammen?", fragt Riker einen männlichen Offizier. "Seit der Akademie", lautet die Antwort.

Gerrold sagte, dass Gene Roddenberry ihm ein Telegramm sendete, um ihm zum fertiggestellten Drehbuch zu gratulieren. Aber Gerrold verließ das "Next Generation"-Autorenteam nach einer Reihe von Streitigkeiten, und das Drehbuch wurde niemals umgesetzt. Gerrold konnte sich dies nicht erklären, aber würde sich wundern, wenn der Grund für diese Behandlung des Drehbuchs das Umgehen mit der Homosexualität wäre. Die anderen, die Roddenberry nahe standen, stimmten nicht zu.

"Ich kannte Gerrold seit 1972 und ich las all seine Bücher bis zu diesem Punkt. "Blood and Fire" war nicht seine beste Arbeit", sagte der "Trek"-Buchhalter Richard Arnold. "Ich fühlte mich wegen der Stereotypen beinahe angegriffen. Die Szene, an die ich mich speziell erinnere, war, als das schwule Paar eine Art Ehestreit hatte. Der eine, den wir "Ehefrau" nennen können, drückte seine Besorgnis um den anderen aus, als dieser sich in eine gefährliche Situation begibt. Er sagte etwas wie "Du weißt, wieviel Sorgen ich mich um dich machen, wenn du weg bist". Ich meine, kommen Sie schon. Das war absolut lächerlich, sowohl für Sternenflotten-Offiziere als auch für schwule Männer."

Den Original-Artikel finden Sie hier (Redakteur: Lin Xiang)

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