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Nichols über ersten interkulturellen Kuss

 
Mittwoch, 5. September 2001 - 19:57 Uhr

Während der Kuss zwischen Captain Kirk und Lieutenant Uhura in der Original-Serie für viele Menschen eine fast revolutionäre Aussage über interkulturelle Beziehungen darstellte, spiegelte er laut Nichelle Nichols auch die Beziehungen auf dem "Star Trek"-Set wider.

"Das war so witzig", teilte sie Emusic.com in einem Interview mit, dass nun zum freien Download zur Verfügung steht. "Zu dieser Zeit dachte ich nicht an den ersten interkulturellen Kuss. Man gab mir nur das Drehbuch und ich sagte "Oh, toll, großartig, wir werden etwas Romantik in die Show hineinbringen!" [...] Nur wenige Leute wissen das, aber es war ursprünglich als Sache zwischen Uhura und Spock geplant. Aber Bill Shatner sagte "Oh nein! Wenn irgendjemand Nichelle küssen wird, werde ich das sein!" und so schrieben sie es um, und jeder lachte darüber."

Als der Sendetermin näher rückte, wich das Gelächter den Sorgen, wie die Öffentlichkeit reagieren würde. "Wir gelangten zu dem Tag - Sie wissen, dem großen Tag. Und plötzlich war da diese Spannung, die das gesamte Studio erfüllte, sie machten sich Gedanken darüber, wie man es im Süden aufnehmen würde", sagte Nichols, fügte aber hinzu, dass sich die Antwort als sehr positiv herausstellte. "Die Post traf ein. Wir bekamen mehr Post diese Episode betreffend als zu irgendeiner anderen Episode in der Geschichte von "Star Trek". Aber Gene [Roddenberry] erzählte mir über einen Brief aus der Fan-Post: "Dieser Brief hier, dies ist das ganze Ausmaß der Negativ-Post, die wir erhalten haben". Und er stammte von einem Mann aus dem Süden, der schrieb: "Ich glaube nicht an die Integration oder die Verbrüderung der Rassen, aber jedesmal, wenn einem rotblütigen amerikanischen Jungen wie Captain Kirk ein Mädchen in die Arme fällt, das aussieht wie Lieutenant Uhura, wird er sich nicht dagegen wehren". Was die Sorgen und Befürchtungen darüber angingen, ob die Leute damit umgehen konnten, denke ich, wir wussten, dass wir auf dem richtigen Weg waren."

Jemand anders, der dachte, "Star Trek" sei mit Uhura auf dem richtigen Weg, war Dr. Martin Luther King, der Nichols überzeugte, bei der Show zu bleiben. "Ich traf Dr. King auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung und er erzählte mir, ich sei eine der wichtigsten Personen in seiner Familie, dass sie sich "Star Trek" ansähen, ich eine Rolle verkörpere und ihre Heldin sei. Und ich sagte, dass ich sehr stolz darauf wäre und dass das sehr freundlich wäre, und dann sagte ich ihm, ich würde die Show [voraussichtlich] verlassen, und er sagte sofort - "Das können Sie nicht! Sie dürfen einfach nicht. Wissen Sie, das Sie die erste non-stereotype Rolle im Fernsehen spielen? Sie sind die erste. Dies ist nicht die Rolle einer Frau. Dies ist nicht die Rolle einer Schwarzen. Dies ist eine Rolle des Wertes, eine Rolle der Gleichheit und das in einer Kommandoposition. Sie müssen weitermachen, weil nicht nur kleine schwarze Kinder und Frauen Sie sehen, Sie als Vorbild betrachten, für die Sie Bedeutung haben - jeder andere sieht uns zum ersten Mal so, wie wir es verdienen - auf gleicher Basis, und auf einer Ebene des Ansehens und der Authorität und mit den höchsten Qualifikationen"."

Im kompletten Interview enthüllt Nichols, warum sie beabsichtigte, die Serie zu verlassen und spricht desweiteren darüber, welchen Einfluss ihre Rolle auf die NASA und auf die Schauspielerin Whoopi Goldberg hatte, sowie über einige Erinnerungen an Gene Roddenberry. Das komplette Interview, welches als 15-minütige MP3-Datei erhältlich ist, kann bei EMusic als Teil der Feier zum 35-jährigen "Star Trek"-Jubiläum kostenlos heruntergeladen werden. (Redakteur: Jan Wehlack)

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