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Episodeninhalt

Freund oder Feind

Titelgrafik zur Episode

Vorherige Episode:
Aufbruch ins Unbekannte, Teil 2
Nächste Episode:
Geistergeschichten
Originaltitel:
"Fight or Flight"
Regie:
Allan Kroeker
Story:
Rick Berman und Brannon Braga
Drehbuch:
Rick Berman und Brannon Braga
Gaststars:
Jeff Rickets als außerirdischer Captain

Efrain Figueroa als Übersetzer-Stimme

Erstausstrahlung in Deutschland:
21.03.2003
Erstausstrahlung in den USA:
03.10.2001

Inhalt

Folgt, sobald mehr Informationen abrufbar sind.

Kritik

Die Autoren der Episode konzentrieren sich nach dem spannenden Serienauftakt nun vor allem auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere, insofern ist es nicht überraschend, dass die Folge weitaus weniger Action und Spannung bietet als der Pilotfilm.

Solche Episoden sind notwendig und haben sich in allen "Star Trek"-Serien nach dem Pilotfilm etabliert. Doch wirken diese zu unglaubwürdig, was an der zu konstruiert wirkenden Story liegt.

Zwei Wochen sind vergangen, seit die "Enterprise" den Klingonen auf seine Heimatwelt gebracht hat und seither ist auch nicht viel Interessantes geschehen. Malcolm Reed testet zusammen mit Travis Mayweather die ersten Photonen-Torpedos, die an sich auch einwandfrei funktionieren würden, nur die Zielerfassungsscanner stehen dem Erfolg im Weg. Jedem "Star Trek"-Fan zaubern diese Tests unweigerlich ein Schmunzeln aufs Gesicht, zwar sind diese Szenen nicht wirklich spannend, aber überaus amüsant und wer es im Pilotfilm noch nicht recht verstanden hat, der bekommt hier einen Eindruck davon vermittelt, dass die Crew, ja die gesamte Sternenflotte, noch ganz am Anfang ihrer glorreichen Geschichte steht.

Die Unsicherheiten der Crew im Umgang mit diesen gänzlich neuen Situationen macht dem Zuschauer das Geschehen auf dem Bildschirm schon viel verständlicher und auch irgendwie vertrauter. Besonders Doktor Phlox gewinnt die Sympathien durch sein unverholenes Interesse an der menschlichen Spezies, ihren Gewohnheiten und Umgangsformen. Seine witzigen Sprüche lockern das Geschehen angenehm auf, lenken jedoch glücklicherweise von den ernsteren Gesprächen, die er unter anderem mit Hoshi Sato führt, nicht ab.

Sowohl im Umgang der Personen miteinander als auch in der Inszenierung bemerkt der Zuschauer den Einschnitt, als die "Enterprise" auf ein Schiff einer unbekannten Spezies stößt. Entgegen T'Pols Empfehlung geht Captain Archer zusammen mit Malcolm Reed und Hoshi Sato an Bord des Schiffes. Hoshi Satos Unsicherheiten in Bezug auf die kommende Außenmission hat sie zuvor bereits Captain Archer mitgeteilt und als sie auf die Leichen der Besatzung stößt, verliert sie letztendlich die Fassung.

Sicher ist das verständlich, doch ist es leider nicht wirklich nachvollziehbar, wie sich ihre Klaustrophobie erst zwei Wochen nach dem Junfernflug des Schiffes bemerkbar macht. Die erste Unterhaltung über dieses Thema und der "Zusammenbruch" hätten vollends gereicht, um dem Zuschauer ein Gefühl für ihre Situation zu vermitteln - drei solche Gespräche über die gesamte Episode verteilt sind eindeutig zu viele.

Wieder an Bord der "Enterprise" folgt Jonathan Archer T'Pols Rat und nimmt den alten Kurs wieder auf, ohne den Tod der fremden Besatzung weiter zu untersuchen. Wie unangenehm ihm das ist, wird beim darauf folgenden Abendessen mit Charlie Tucker und T'Pol deutlich. Schließlich entscheidet er sich, umzukehren, um diesem Massaker auf den Grund zu gehen. Eine starke und auch sehr gute Szene, die dem Zuseher viel über Captain Archers Motive verrät und seinen Unmut über die vulkanische Gesinnung der Nichteinmischung zum Ausdruck bringt. Auch hier werden die Vulkanier viel unsympatischer als in den Nachfolgeserien dargestellt und doch verhält sich T'Pol immer loyal zu Jonathan Archer und befolgt seine Befehle, ohne zu zögern.

Wieder an Bord des unbekannten Schiffes, gelingt es Hoshi Sato einen Hilferuf an weitere Schiffe dieses Volkes abzusetzen, in der Hoffnung, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Als die Crew den Tod der fremden Besatzung weiter untersucht, erscheinen die Angreifer, welche die fremde Crew für Experimente missbraucht haben und greifen die "Enterprise" ohne Vorwarnung an. Trotz der nun funktionierenden Photonen-Torpedos ist die "Enterprise" der Übermacht nicht gewachsen. Die Rettung naht jedoch in Form eines weiteren Schiffes der ermordeten Außerirdischen, die sich nach anfänglichen Kommunikationsproblemen auf die Seite der "Enterprise" schlagen und kurzum den Angreifer zerstören.

So erfrischend anders die ersten fünfunddreißig Minuten der Episode "Freund oder Feind" waren, so unvorhersehbar der Ausgang der einzelnen Szenen, so konventionell ist doch der Ausgang der Episode. Nicht nur, dass es völlig unverständlich ist, wie das erste fremde Schiff dem Angreifer unterlegen war und ein weiteres diesen ohne Probleme zerstören kann, das Finale wirkt auch arg gehetzt und einfallslos. Dieses Muster konnte man schon bei so vielen "Star Trek"-Episoden beobachten, so dass die letzten Minuten nicht im geringsten spannend oder unerwartet waren.

Im Gegenteil, der Zuschauer kann schon beinahe den Verlauf eines jeden Dialoges vorhersagen. Die Folge selbst endet, wie sie bereits begonnen hat, mit Hoshi Sato und Doktor Phlox, zwischen denen sich wohl in den kommenden Folgen eine Freundschaft entwickeln wird.

Fazit

"Freund oder Feind" leidet trotz der interessanten Wendungen und Charakterentwicklungen an denselben Problemen wie die meisten "Star Trek"-Episoden dieser Art: nicht langweilig, aber auch nicht richtig spannend. Eine solide Inszenierung, gute Ideen und die tollen Schauspieler helfen der Folge jedoch über die inhaltlichen Schwächen und das kurze Finale hinweg. Mit einem ausgedehnteren und der Folge würdigen Finale und einem etwas kürzeren Mittelteil wäre dies eine deutlich bessere Episode geworden.

Note: 2-

Inhalt von Alexander Dennebaum (ad), Kritik von Jens Adrian (ja); aktualisiert am 25.08.2004