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Buchrezension

Der Abgrund

Titelgrafik zum Buch

Verlag:
Heyne-Verlag
ISBN:
3-453-21367-X
Seitenanzahl:
210
Preis:
7,95 Euro

Inhalt

Nach den Ereignissen der finalen Episode von DS9, in welcher Captain Benjamin Sisko auf mysteriöse Weise verschwindet, hat Colnoel Kira Nerys das Kommando über Deep Space Nine übernommen.

Während die Reparaturarbeiten an der Station langsam vorangehen und fast die gesamte Besatzung von der Station evakuiert werden muss, stößt Dr. Julian Bashir auf einen Agenten der Sektion 31. Dieser rekrutiert ihn für eine Mission, welche ihn in die Tiefen der Badlands und zu einem Mann ähnlich wie Julian führen soll. Der ebenfalls genmanipulierte Dr. Locken.

Dieser hat auf Sindorin, einem Klasse-M-Planteten in den Badlands, einen verlassenen Dominion-Stützpunkt besetzt und produziert dort seine eigenen Jem'Hadar-Krieger.
Auf diese Mission begleiten Bashir Ro Laren, die neue Sicherheitsoffizierin von DS9, Ezri Dax und der Jem'Hadar Taran'atar.

Kritik

Das Autorenduo David Weddle und Jeffrey Lang hört sich zwar an, wie absolute Neulinge ins Sachen "Star Trek" doch bei näherem Hinsehen erkennt man, dass David Weddle einer der Schöpfer von Sektion 31 ist. Er schrieb an der "Deep Space Nine"-Episode "Inquisition" (Folge 142, 6.Staffel) mit und gab auch für dieses Buch, seine Erfahrungen über Sektion 31 weiter. Jeffrey Lang hat mit seinem ersten "Star Trek"-Buch den Einstieg in die Welt der von "Star Trek" geschafft.

Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die Weiterentwicklung der Charaktere in diesem Buch. Da das Buch ja nach den Ereignissen der letzten Episode von "Deep Space Nine" spielt. Hier erkennt man das Weddle nicht nur die Geschichte, sondern auch eine zukunftsweisende Charakterentwicklung entworfen hat, welche von Lang exzellent umgesetzt worden ist.

Etwas, was das Mysteriöse von Sektion 31 hervorgehoben hat, ist die Art und Weiße wie Lang die geheime Gruppe hat auftauchen lassen und im ganzen Buch diesen Faden weitergeführt hat. Anders wie bei "Star Trek TNG: Sektion 31 - Die Verschwörung" wurden keine Agenten zu Hauptfiguren sondern blieben, wie es für sie üblich ist, fast nur im Hintergrund.

Auch der Gegner in diesem Werk, Dr. Locken, ist sehr interessant und spannend entwickelt worden. Wie Bashir ist er ebenfalls ein genetisch weiterentwickelter Mensch, welcher zu einem zweiten Khan werden möchte. Nachdem Locken Bashir und Dax gefangen genommen hat, beginnt der Autor eine interessante Charakterentwicklung mit Bashir vorzunehmen. Man kann zum ersten Mal sehen welche Zweifel und auch Probleme Julian Bashir hat. Diesem Aspekt kommt dann auch bald noch die scheinbare Zusammenarbeit mit Locken hinzu.

Auch die anderen Charaktere wie zum Beispiel Ro Laren wurden nicht weniger gründlich bearbeitet und dargestellt. Man bekommt einen Einblick in das frühere Leben der Ro Laren, welche für den Marquis arbeitete. Auf Sindorin, welcher fast zu einem Stützpunkt des Marquis geworden wäre, begegnet Ro einer ihr nicht unbekannten Spezies, den Ingavi. Im ersten Moment machen diese Wesen einen recht primitiven Eindruck auf den Leser. Sie leben auf Bäumen und erinnern eher an Affen. Doch im Laufe des Buches erfährt man das die Ingavi eigentlich auf dem Planeten Ingav lebten und vor den cardassianischen Besatzern fliehen mussten. Dabei gelangten sie nach Sindorin. Auch wird die erste Begegnung zwischen Ro Laren und den Ingavi sehr interessant erzählt.

Und der letzte im Bunde ist der Jem'Hadar Taran'atar. Er ist ein 24-jähriger Jem'Hadar, welcher auf Deep Space Nine von den Gründern zurückgelassen worden ist. Er hatte sich in den letzten Monaten als ein zuverlässiges Mitglied der DS9-Besatzung entwickelt. Auch hier hat Jeffrey Lang wieder einmal tief in die Trickkiste gegriffen und einen Konflikt entwickelt, wie ich ihn so noch nie gelesen habe.

Als einziger, negativer Punkt kann ich nur aufführen, dass es manchmal ein bisschen so wirkt als wäre das Buch gekürzt worden. Dies merkt man besonders in einer Szene, in welcher Ezri aus einer Zelle flieht. Der Leser bekommt nichts von, der nicht unwichtigen Tatsache mit, dass Ezri das Ketracel-White der Jem'Hadar manipulierte um damit die Jem'Hadar träge zu machen.

Fazit:

Das Buch ist wirklich Klasse! Es hat alles was ein guter "Star Trek"-Roman braucht. Eine gute Handlung, gute Charaktere und eine Menge Überraschungen für den Leser. Auch wenn es das Erstlingswerk von Jeffrey Lang ist, kann man es jedem empfehlen. Auch die Tatsache, dass Lang Hilfe von einem erfahrenen Drehbuchautor wie David Weddle bekommen hat, merkt man schnell an der tollen Charakterentwicklung. Ich hoffe das zukünftige "Deep Space Nine -Romane auf dieser Entwicklung aufbauen. Denn es gibt noch sehr viel Potential, besonders bei den neuen Charakteren.
Wer nach einem spannenden Buch sucht dem kann man dieses Buch nur empfehlen!

Viel Spaß beim Lesen!

Artikel geschrieben von Katrin Räuber (kr); aktualisiert am 06.11.2004