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Buchrezension

Verlorener Friede

Titelgrafik zum Buch

Verlag:
Heyne
ISBN:
3-453-17090-3
Seitenanzahl:
250
Preis:
7,95 Euro

Inhalt

Deep Space Nine wurde von Gul Dukat mit Hilfe des Dominions zurückerobert, fast die gesamte Siebte Flotte zerstört... Es scheint, als wäre das Dominion der Föderation immer einen Schritt voraus und die Vermutung, daß es Gestaltwandler im Starfleet Command gibt, liegt nahe... der Krieg läuft keineswegs gut für Starfleet. Wurden in "Hinter feindlichen Linien" bereits Jean-Luc Picard & seine Crew mit einem bajoranischen Transporter los geschickt, so sind jetzt Sisko & Co. dran: Mit dem in der Folge "Das Schiff" ("The Ship") erbeuteten Jem'Hadar-Schiff dringen sie in das Dominion-Territorium ein - mit dem streng geheimen Auftrag, eine zentrale Versorgungsbasis für Ketracel-Weiß zu zerstören.

Kritik

Die Handlung ist irgendwo zwischen dem Ende der 5.Staffel ("Zu den Waffen") und "Hinter der Linie" angesiedelt, wobei wir auch erfahren, was auf der von Dukat kommandierten Raumstation passiert - Kira in der ihr wenig behagenden Rolle als bajoranischer Verbindungsoffizier (zum Dominion!), Odo, der vom Vorta Weyoun als Gott angesehen wird, Ziyal.

Ich werde nicht um den heißen Brei herumschreiben: Mir persönlich hat "Verlorener Friede" nicht besonders gefallen. Als eingefleischter Fan dürfte man mehr von den entsprechenden DS9-Folgen haben, besonders interessante Fakten oder Details deckt das Buch auch nicht auf, (vielleicht abgesehen von den verratenen Jem'Hadar)... wozu also?

Diane Carey, die sich übrigens beim Großteil ihrer ST- und vor allem DS9-Bücher darauf beschränkt, Episoden nachzuerzählen und deren Handlung auszubauen, schafft es nicht wirklich, die Charaktere glaubhaft zum Leben zu erwecken. Dazu wirken viele Dialoge einfach zu hölzern und unbeholfen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Aufbau des Buchs und die Storyline allgemein: Am Anfang wechseln sich die Schauplätze "DS9" und "Jem'Hadar-Schiff im Dominion-Territorium" ab, und dann sehen wir uns plötzlich auf Martoks Schiff versetzt, wo wir einem typischer Vater-Sohn-Konflikt zwischen Worf und Alexander beiwohnen können... und das, nachdem Siskos Mission schon beendet ist, und man sich nur noch nach dem Sinn dieses Abstechers fragen kann.

Was in einer DS9-Episode funktionieren würde, klappt in einem Roman eben nicht. "Hinter feindlichen Linien" ist keines von beidem: es ist weder ein richtig gutes Buch, noch würde es eine unterhaltsame Star Trek-Folge abgeben. (Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Das ist eigentlich meistens Careys Problem.)

Seid ihr noch wach?

Hoffentlich, denn ich bin noch nicht fertig - auch im letzten Punkt versagt der Roman: Die Spannungsanzeige meines literarischen Tricorders übersteigt an keiner Stelle 40%. In Worten: zu Tode langweilen werdet ihr euch nicht, aber seht euch doch um Himmels Willen lieber eine gute Star Trek-Folge an.

(Falls ihr mit meiner Kritik nicht einverstanden seid, oder irgendwelche Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge habt, mailt mir!)

Artikel geschrieben von Katrin Räuber (kr); aktualisiert am 06.11.2004