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Buchrezension

Die Verschwörung

Titelgrafik zum Buch

Verlag:
Heyne-Verlag
ISBN:
3-453-21361-0
Seitenanzahl:
378
Preis:
7,95 Euro

Inhalt

Die Geminus-Kluft ist eine für die Föderation unbekannte und nur von einer Spezies bewohnte Gegend im Weltraum. Der einzige Planet, der bewohnbar ist, ist Chiaros IV und wird von den Chiarosanern bewohnt. Dieses Volk strebt eine Mitgliedschaft in der Föderation an und hat deshalb ein Referendum auf dem eigenen Planeten einberufen. Zur Abstimmung steht die Mitgliedschaft in der Föderation oder im Romulanischen Reich.

Doch nachdem die Slayton, ein Raumschiff der Föderation, auf mysteriöse Weise vernichtet wurde, wird die Enterprise in die Geminus-Kluft beordert. Dort beginnt ein Kampf gegen die Romulaner und gegen Feinde aus den eigenen Reihen; Sektion 31 ...

Und Picard bleibt weiter verschwunden.

Kritik

Das Buch beginnt mit einem Prolog, welcher nach den Ereignissen des Kinofilms "Der erste Kontakt" spielt. Captain Picard erinnert sich an einen seiner Offiziere und an eine Mission zurück.
Dann erfolgt ein, nicht besonders gut gelungener, Zeitsprung in die Vergangenheit. Lieutenant Sean Hawk, der Navigator der Enterprise ist noch am Leben und schlüpft in die Rolle der Hauptfigur in diesem Buch. Sein Charakter wurde von den beiden Autoren sehr gut beschrieben und weiterentwickelt. Eine sehr interessante Entwicklung ist zum Beispiel die Homosexualität von Hawk. Ein Aspekt, welcher in den "Star Trek" - Serien nie wirklich Beachtung fand. Doch nach der großartigen Beschreibung der Hauptfigur folgt rasch eine bittere Enttäuschung in Hinsicht auf die anderen Charaktere. Sie wurden nur sehr vage und nicht wie gewohnt beschrieben und weiterentwickelt.

Das ganze Buch hindurch kommt es immer wieder zu Begegnungen mit dem mysteriösen Geheimbund Sektion 31. Als einen der Agenten auf dem Planeten Chiaros IV hat das Autorenduo einen alten Freund von Jean-Luc Picard, Commander Cortin Zweller, eingeführt. Er ist genauso wie Vizeadmiral Martha Batanides ein Charakter, welcher schon in der Serie aufgetaucht ist.

Warum die Autoren den eigentlich toten Hawk als Hauptfigur gewählt haben, ist nach wenigen Seiten bereits erklärt. Botschafter Tabor, auch ein Agent der Sektion 31, möchte Sean Hawk für seine Organisation rekrutieren und beginnt ihm Informationen über seine Mission zu erzählen. Nun beginnt für Sean ein Konflikt: die Sternenflotte verraten und zu Sektion 31 gehen, oder dem aufregenden Leben als Geheimagent abschwören und weiterhin ein normaler Offizier bleiben? Irgendwie schaffen es auch hier die Autoren nicht so richtig zu überzeugen. Einerseits will Sean seinen Posten auf der Enterprise nicht aufs Spiel setzten, andererseits ist er auch nicht bereit zu Tabor Nein zu sagen.

Diese Unentschlossenheit zeigt sich auch dann wieder, als Hawk mit Zweller redet um dann seinem Captain von den Machenschaften des Agenten zu berichten. Eine sehr unwahrscheinliche und auch unlogische Tat, denn Sean versprach Tabor, niemandem von Sektion 31 zu berichten.

Die Entführungsgeschichte ist auch nur eine Null-Acht-Fünfzehn-Geschichte wie sie in fast jedem schlechten "Star Trek" - Buch beschrieben wird. Die Sternenflottenoffiziere versuchen mit Hilfe von gefunden Gegenständen eine Kommunikationsmöglichkeit zu schaffen und werden dabei erwischt. Nun startet ein Rettungsteam um die Gefährten herauszuholen. Natürlich mit Erfolg.

Das, worauf sich der Leser, das ganze Buch durchwegs freut ist der Konflikt zwischen Picard und Zweller. Doch dieser wird in sehr knappen Worten abgetan und eine Freundschaft zerbricht sehr leidenschaftslos.

Als Höhepunkt des Buches soll die Mission von Picard, Hawk und Data, die Vernichtung der romulanischen Tarnvorrichtung und der Subraumsingularität sein. Doch was dort passiert ist mehr als nur langweilig und füllt nur die Seiten. Der ursprüngliche Plan scheitert und man muss auf einen neuen umsteigen. Diese Idee stammt natürlich von Hawk und führt auch sofort zum Erfolg. Doch leider ist diese Idee die einfachste und nicht gerade die unvorhersehbarste!

Das Buch endet dann mit einem weiteren Zeitsprung der Captain Picard und den Lebensgefährten von Hawk, Keru, auf dem Weg zum Mars und zu den Eltern von Hawk führt. Hier ist, zum Glück, der Zeitsprung gelungen.

Fazit:

Das Buch ist eigentlich ein schlechtes Buch. Es hat eine schwache Story, welche auf die Unerfahrenheit der Autoren hinweist. Allerdings gibt es mit der sehr gut gelungen Charakterentwicklung von Sean Hawk einen positiven Punkt.

Mir ist es beim Lesen oftmals so vorgekommen, als hätten die Autoren, als Vorbereitung die sechste und siebte Staffel von "Star Trek - TNG" gesehen und dann das Buch geschrieben. Ältere Aspekte der Hauptcharakter aus den ersten Staffeln wurden so gut wie nicht berücksichtigt.

Ich würde jedem, der Lust auf ein nicht sonderlich anspruchsvolles Buch hat, dieses Werk empfehlen. Alle anderen sollten lieber die 7,95 Euro für ein besseres Buch sparen. Vielleicht sogar auf eines der beiden Autoren, denn ich bin mir sicher, dass die beiden noch eine Menge Potential haben! Mal sehen was die Zukunft bringt!

Artikel geschrieben von Katrin Räuber (kr); aktualisiert am 06.11.2004