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Buchrezension

Verhöhnter Zorn

Titelgrafik zum Buch

Verlag:
Heyne Verlag
ISBN:
3-453-16189-0
Seitenanzahl:
266
Preis:
7,95 Euro

Inhalt

Jean-Luc Picard hat ein Problem. Der Planet Epictus III schwebt in höchster Gefahr, denn seine Sonne droht zur Nova zu werden. Die zwanzig Millionen Bewohner haben kaum eine Chance, denn die Enterprise ist das einzige Schiff weit und breit, Zeit um Verstärkung zu holen, bleibt keine. Doch das Schiff kann höchstens dreitausend Epicteter hochbeamen, und so stehen die Minister des Planeten und der Captain der Enterprise vor der Frage, wer gerettet werden soll.

Data hat eine Idee, mit denen er allen Bewohnern des Planeten das Leben retten will - jedoch ist sein Plan äußerst riskant. Wenn er schiefgeht, würde nicht nur Epictus verglühen, sondern auch die Enterprise.

Die Enterprise-Crew verheimlicht ihr Vorhaben um keine falschen Hoffnungen zu wecken, während immer mehr Epicteter Selbstmord begehen und Panik ausbricht. In der Zwischenzeit setzen Geordi und Data alles daran, um die Bewohner von ihrem anfangs unabwendbar erscheinendem Schicksal zu bewahren. Doch eine Nova ist nicht gerade dafür bekannt, kontrolliert von statten zu gehen und es gestaltet sich äußerst schwierig... Dann sind dann noch die Angehörigen des Ozeanographischen Instituts Tireos, die Geiseln nehmen um durchzusetzen, daß die Enterprise die angeblich intelligenten Nereiden (Meerestiere) an Bord beamt und rettet...

...und mit jeder Stunde wird der Ausbruch der Nova wahrscheinlicher.

Kritik

Ein wirklich interessanter Konflikt, mit dem die TNG-Crew da zu kämpfen hat, eine schwierige ethische Zwickmühle, wie die Frage, die Riker sich stellt:

"Würdest du dir freiwillig einen Finger abhacken lassen, um 1000 Leben zu retten?" (Ganz ehrlich, ich würde es nicht tun und deshalb bin ich auch kein Starfleet-Offizier. Was ist mit euch?)

Natürlich riskiert Picard sein Schiff - es geht um 20 Millionen Lebewesen, und wir sind hier schließlich bei der Sternenflotte. Was die Entscheidung angeht, den Epictetern nicht zu sagen, daß Hoffnung für sie besteht - darüber lässt sich streiten. Sicherlich machen diese Probleme und Fragen den Roman interessant, denn es lässt sich wunderbar darüber nachdenken. Wie würdet ihr als Leser entscheiden?

Der Schreibstil ist ordentlich, da kann man nicht meckern, obwohl ich von dem Autorenpaar noch nie gehört habe. Wenn "Verhöhnter Zorn" Schwächen aufweist, dann liegen sie in der Story. Und da gibt es tatsächlich ein paar, auch wenn es nur kleine sind. Zum Beispiel finde ich die Lösung unrealistisch.

Nun ja, es ist Science-Fiction, und nichts ist unmöglich, aber schon der Gedanke, aus einer instabilen Sonne ein Wurmloch zu basteln (das war jetzt technisch nicht ganz korrekt, gebe ich zu) ist mir nicht ganz geheuer. Dann einen ganzen Planeten DURCH dieses Wurmloch hindurch - naja, also, ich weiß nicht - schließlich soll Epictus III dann 14 Lichtjahre weiter entfernt aus dem Wurmloch austreten, und dort wieder in eine kontrollierte Umlaufbahn gelangen...

Wenn ich Kirk erzählen würde, daß ich mit Hilfe einer instabilen Sonne einen ganzen Planeten (ist euch klar, wie groß so ein Ding ist?) dorthin bewegen kann, wo ich will, dann würde er denken, ich stände unter Drogen oder wäre vollkommen durchgedreht.

Starfleet-Kadetten, wo seid ihr? Kann mir jemand erklären, wie das funktioniert?

Noch eine klitzekleine Frage, die ich mir stellte, nachdem ich das Buch zugeklappt hatte: Warum lautet der Titel eigentlich "Verhöhnter Zorn"? Geht es um den hilflosen Zorn der Epicteter, die nichts tun können, um ihre Welt zu retten? Falls ja - wer verhöhnt sie?

Vielleicht kam es nur mir so vor, aber der Storyaufbau könnte meiner Meinung nach etwas besser sein, es gibt stellenweise einige Längen, und bei manchen Szenen frage ich mich, wozu sie da sind.

Fazit:

Am Ende ein ganz ordentliches Buch, vielleicht eher Mittelmaß, aber auf keinen Fall schlecht, es schadet niemandem, es zu lesen (versprochen!).

Artikel geschrieben von Katrin Räuber (kr); aktualisiert am 06.11.2004