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Buchrezension

Dunkler Spiegel

Titelgrafik zum Buch

Verlag:
Heyne-Verlag
ISBN:
3-453-11898-7
Seitenanzahl:
393
Preis:
7,95 Euro

Inhalt

Als sie "am Rande der Galaxis" eine Forschungsmission durchführt, wird die Enterprise und ihre Besatzung plötzlich in ein Paralleluniversum katapultiert, mit dem schon die erste Enterprise unter James T. Kirk Kontakt hatte. In dieser Welt existiert das "Empire", das mit Hilfe von Starfleet Hunderte von Welten unterworfen hat. Auch hier ist die Enterprise das Flaggschiff und ihre Besatzung ähnelt der aus dem bekannten Universum - doch die Crew "unserer" Enterprise muss einige schockierende Entdeckungen machen und schließlich auch den Weg zurückfinden.

Kritik

Gleich vorweg: Dieses Buch gefällt mir ganz hervorragend! Schon auf den ersten drei Seiten merkt man, dass Diane Duane keine Anfängerin ist, sondern jede Menge Erfahrung hat - ihr Stil ist dementsprechend professionell, sei es nun ganz allgemein sprachlich oder die Dialoge oder den Storyaufbau betreffend. Wenn man über die etwas unrealistische Idee mit dem "Spiegeluniversum" hinweg sieht, kann man an dem Ganzen eine Menge Spaß haben.

Den hatte zumindest ich. (Anmerkung: Das mit den Paralleluniversen halte ich ja noch für wahrscheinlich, aber warum ausgerechnet ein Universum, in dem schwarz/weiß plötzlich alles, was in "unserem" Universum gut, toll, wunderbar ist, dort gaaaanz unheimlich böse und schlecht ist - was für ein Zufall-, sehe ich nicht ein! Kommt wahrscheinlich daher, dass die Idee aus der Classic-Serie stammt.).

Das "Empire" und die Besatzung der Enterprise haben irgendwie einen gewissen Charme. Naja, "Charme" ist vielleicht zuviel gesagt- sie sind interessant. Und ich wage fast zu behaupten, dass sie sogar interessanter sind, als die "echten" Crewmitglieder der uns bekannten Enterprise (auch wenn ich jetzt dafür gesteinigt werde!!).

Verbittert, hinterlistig, grausam, rätselhaft,... es ist interessant, sie zu studieren und ich hätte gerne mehr über sie gelesen. Sie sind eben nicht diese "Übermenschen" wie Picard & Co., sondern sehr menschlich, mit sehr übertriebenen menschlichen Schwächen und stark ausgeprägten "dunklen Seiten". (Und das liebt die liebe Katrin doch geradezu :-))

Es ist schon ein eigenes kleines Drama, wenn die Besatzungsmitglieder damit konfrontiert werden, was aus ihnen hätte werden können, wenn die Umstände anders gewesen wären, zu welchen Grausamkeiten sie fähig wären, etc. (Manchmal frage ich mich, ob "Dunkler Spiegel" von der Föderation nicht als Propagandamaterial eingesetzt werden könnte.)

Besonders gut gefällt mir dabei Troi. (Mensch, wie hätte ich sie geliebt, wenn sie in TNG so gewesen wäre, wie sie als Sicherheitschefin im Spiegeluniversum ist!! *gggg*) Der bittere Sarkasmus, wie man mit einer Sternenflotte zurechtkommt, in der die Beförderungen von Bestechungen und Morden abhängen, Deanna als tödlicher, grausamer Engel, vor dem sich alle fürchten, und so weiter - diese Dinge sind es, die einen an dieser (Spiegel-)Welt faszinieren - zumindest mich (Wie überraschend :-)).

Die Story ist sehr gut, spannend, fesselnd und lässt nichts vermissen. Eigentliches ein Musterbeispiel für ein ordentliches "Star Trek"-Buch. Und da ich nicht viel gefunden habe, was sich bemängeln lässt, weiß ich auch gar nicht, was ich daran noch kritisieren soll und kann es eigentlich nur empfehlen.

Einziger Kritikpunkt: Diane Duane schreibt zu wenige "Star Trek"-Bücher! (Dieses hier wurde offensichtlich bei einer Pizza entworfen. Ich würde ihr sogar eine zahlen, wenn sie noch so einen Roman schreibt.)

Hier sind noch einmal die geistreichen Dialoge hervozuheben, die wirklich vorbildlich sind und nicht im Geringsten langweilen. Vom "Spiegeluniversum" abgesehen, ist Hwii, der sprechende Delphin, übrigens mein Liebling in diesem Buch (erinnert mich an Darwin aus "SeaQuest DSV").

Noch eine gute Idee: Die Übersetzungsprobleme der Lalairsa sind sehr amüsant. Und übrigens, wo wir gerade davon sprechen: "Verwirrter Wertstoff ökologisch kariert keine Versuchung hilft Klarheit gleichschurrend?" (Falls Sie diesen Satz nicht verstehen, muss Ihr Universaltranslator wohl kaputt sein *g*.)

Fazit: SEEEEHR EMPFEHLENSWERT!

Artikel geschrieben von Katrin Räuber (kr); aktualisiert am 06.11.2004