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Buchrezension

Gestrandet

Titelgrafik zum Buch

Verlag:
Heyne-Verlag
ISBN:
3-453-16202-1
Seitenanzahl:
280
Preis:
7,95 Euro

Inhalt

Die Voyager besucht die Raumstation Oase, wo Captain Janeway sich die Möglichkeit erhofft, Sternkarten des Delta-Quadranten zu beschaffen. Doch dort ist nichts so, wie es scheint... Der großzügige Administrator Aren Yashar entpuppt sich als hinterlistiger Pirat, die "Bewohner" der Station als Hologramme... die Landegruppe der Voyager wird überwältigt, Kes entführt. Fest entschlossen, Kes zu befreien verfolgt die Voyager-Crew Aren Yashar, der jedoch (wie vom Weltall verschluckt) verschwunden zu sein scheint... Schließlich spüren sie seinen Stützpunkt auf - aber das ist erst der Anfang und bei der Rettungsmission läuft einiges schief, angefangen mit dem Absturz des Shuttles auf dem Planeten, der abgesehen von den Piraten noch von einigen anderen mehr oder weniger angenehmen Zeitgenossen bewohnt wird.

Kritik

Als ich den Klappentext von "Gestrandet" (Original: "Marooned") las, fürchtete ich das Schlimmste. Ein böser, böser Pirat entführt ein Crewmitglied? (Und dann auch noch Kes!) - Bei Gene Roddenberrys Asche ! - Das klingt nach Dramatik & Geschnulze pur! Aber nein. IRRTUM. Ganz im Gegenteil: Der Pirat ist keineswegs nur böse, und das ist der Punkt, der dieses Buch wirklich interessant macht.

Denn meiner Meinung nach lebt fast die gesamte Handlung von einer Person, und das ist Aren Yashar, der charismatische Piratenführer, ein Rhulani, der 400 Jahre alt ist, der in seinem Leben schon fast alles gesehen hat. Er überzeugt als Antagonist auf ganzer Linie, ist dabei aber trotz allem nie einfach nur der "bad guy", sondern viel mehr eine tragische Figur, die man schließlich einfach liebhaben muß. (Nicht wahr, Kes?)

Schön, daß sich Christie Golden soviel Mühe gegeben hat, um diesen Charakter wirklich glaubwürdig und interessant zu machen und ihn nicht zu irgend einem Stereotyp verkommen ließ - was ich bei seiner Rolle als "grausamer Pirat" erwartet hätte. Außerdem schafft sie eine gefährliche Gratwanderung mit der fast "altmodischen" Geschichte eines tragischen Helden, der die Frau entführt, die er liebt, welche seine Gefühle aber nicht entgegnet - und das, ohne in Kitsch abzudriften. Um so verwunderlicher eigentlich, daß "Gestrandet" erst ihr zweites Star Trek-Buch ist - sie beherrscht ihr Handwerk. (Ich hoffe auf mehr!)

Für alle, die es immer noch nicht bemerkt haben:

Mir gefällt dieser Roman wirklich. Er ist spannend, die Geschichte ist gut und einfallsreich, an keiner Stelle langweilig, es gibt sehr schöne Szenen, die Figuren werden weder vernachlässigt noch vergessen, jeder kommt einmal zum Zug, auf jeden wird eingegangen, alle über-zeugen auf die ihre Weise - sogar Kes (sorry). Im Großen und Ganzen also ein nettes Abenteuer für zwischendurch - ich empfehle es euch jetzt mal ganz unverbindlich und hoffe, daß es euch genauso gefällt wie mir (Beschwerden an mich, danke).

Artikel geschrieben von Katrin Räuber (kr); aktualisiert am 06.11.2004