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Inhalt

Supernova

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
Supernova
Regie:
Thomas Lee (Walter Hill)
Darsteller:
James Spader als Nick Vanzant

Peter Facinelli als Karl Larson

Robin Tunney als Danika Lund

Wilson Cruz als Benj Sotomejor

Angela Bassett als Kaela Evers

Robert Forster als A.J. Marley

Lou Diamond Phillips als Yerzy Penalosa

Eddy Rice Jr. als Flyboy Knox

Grantham White als Troy Larson

Kerrigan Mahan als Voice of Troy Larson

Vanessa Marshall als Sweetie

Land:
USA
Spielzeit:
91 Minuten
Jahr:
2000

Bilderstrecke:

Screenshot Screenshot

Inhalt

In Supernova reagiert das Rettungsschiff Nightingale auf den Notruf von einem verlassenen Bergbauplaneten. Dort angekommen fällt der Antrieb des Schiffes aus, der Captain hat den Cryo-Schlaf nicht überlebt und die Sonne droht zu einer Supernova zu werden. Und dann bringt ein mysteriöser Überlebender vom Bergbauplaneten ein noch mysteriöseres Alien Artefakt an Bord.

Kritik

Zugegeben, die Story klingt schon nicht sehr originell, von dem Rettungsschiff über das Artefakt bis hin zu den Morden innerhalb der Crew, irgendwie hat man das alles schon einmal gesehen (nicht nur in Event Horizon), aber langweilig zu sein kann man der Handlung dann doch nicht unterstellen.

Der amerikanische Untertitel beschreibt das was gegen Mitte des Films passiert recht treffend: All hell is about to break loose. Oder meinte man damit die Produktion des Films?

Was das Babylon 5 Spin-Off Crusade fürs Fernsehen ist, das wird wohl Supernova fürs Kino sein, denn die Querelen während und nach der Dreharbeiten sind bald spannender als der eigentliche Film.

Als MGM Supernova genehmigte, standen die Zeichen auf Sieg, ein hohes Budget sollte aufwendige Effekte garantieren, das Drehbuch (von David Wilson) las sich zumindest spannend und Regisseur Walter Hill hatte bereits an den ersten drei Alien Filmen mitgewirkt (in Teil 3 sogar Regie geführt).

Als Darsteller suchte man sich unter anderem James Spader (Stargate) und Angela Basset (Strange Days), die im fertigen Film dann auch für die knisterndsten Momente sorgen.

Doch bereits während der Dreharbeiten gab es verschiedene Schwierigkeiten und so verlangte Regisseur Hill nach dem eigentlichen Drehschluss aufwendige Nachdrehs, welche das Budget natürlich deutlich in die Höhe getrieben hätten und deshalb prompt von MGM abgelehnt wurden. Hill verließ daraufhin das Projekt und wollte auch nicht mehr in Zusammenhang mit dem Film genannt werden.

Nun übernahm also Jack Sholder (Wishmaster 2) die Post-Produktion (Schnitt, Effekte etc.) und wusste auch prompt warum sein Vorgänger das sinkende Schiff verlassen hatte.

Viele gedrehte Szenen waren einfach unbrauchbar und somit fehlten einige Schlüsselelemente für die Handlung. Doch Sholder versuchte sich an einem Schnitt - und schuf eine Version ohne jeglichen Zusammenhang.

Als letzte Hoffnung setzte MGM Starregisseur Francis Ford Coppola (jetzt u.a. Produzent von First Wave) ein, er war es, der die finale Version schnitt, die unter Angabe des fiktiven Regisseurs Thomas Lee in die amerikanischen Kinos kam und prompt unterging...

Nach all diesen Hintergrundinfos kommen wir nun endlich zum Film - und der ist dann doch überraschend gut geworden. Sicherlich, die Story ist nicht originell, aber sie ist spannend, selbst das vorhersehbare Ende, bei dem ein Besatzungsmitglied nach dem anderen zu Grunde geht, sorgt für Thrill.

Der Grund hierfür liegt an den interessanten Charakteren und an den Schauspielern, die sie verkörpern, allen voran natürlich James Spader und Angela Basset. Während des ganzen Films spürt der Zuschauer zwischen ihnen eine intuitive Anziehung, die weit über die sterilen Freundschaften in anderen Filmen hinausgeht.

Überhaupt kann man Supernova keinen Mangel an Emotionen vorwerfen, Erotik, Leidenschaft und Liebe sind ganz zentrale Themen. Wenn z.B. der mysteriöse Fremde ein Besatzungsmitglied verführt oder ein anderes dem Bordcomputer ("Sweetie") im Augenblick des Todes seine Liebe gesteht.

Nein, nein, diese Szenen sind keinesfalls übertrieben dargestellt, selbst die Mensch/Maschine Beziehung wirkt faszinierend real.

Auch die Produktion weiß überraschender Weise zu gefallen, die Sets, die Effekte, alles wirkt schön durchgestylt, vor allem die (harmlosen) Sex-Szenen in Schwerelosigkeit stechen aus dem einerlei der Science Fiction heraus...

Doch wo Licht ist, das ist bekanntlich auch Schatten und im Fall von Supernova sind das eindeutig die Produktionsquerelen.

Wenn man den Film sieht, hat man ständig das Gefühl, man hätte gerade nicht aufgepasst und etwas verpasst. Der Tod des Captains gleich zu Beginn, warum wird er erst als so mysteriös umschrieben und dann nicht weiter behandelt? Warum geht jemand überhaupt auf dem Planeten verloren, wenn er zwei Szenen später wieder zurück ist? Und wieso erfährt man nicht, was es genau mit dem Alien Artefakt auf sich hat? Da fehlt einfach was.

Fazit

Wie soll man Supernova also bewerten? Sicherlich prangt dem Film dieses "gut gemeint" Siegel auf, denn der Schnitt hat beim genauen Hinsehen einfach Schwächen. Doch im Endeffekt lautet die Frage: Ist der Film spannend und unterhaltsam? Und darauf ist die Antwort ein klares ja.

PS: Es ist zur zeit noch unklar, ob und wann Supernova in Deutschland im Kino läuft.

Note: 2-

Artikel geschrieben von Patrick Streppel (ps); aktualisiert am 03.11.2004