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Inhalt

Titan A.E.

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
Titan A.E.
Regie:
Don Bluth, Garry Goldman
Darsteller:
-

Land:
USA
Spielzeit:
94 Minuten
Jahr:
2000

Bilderstrecke:

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Inhalt

Die Menschheit ist im Begriff, eine Erfindung zu testen, deren Ausmaß so großartig ist, dass sie die Menschheitsgeschichte für immer verändern könnte. Von dieser Sache bekommt eine böse Alien-Spezies namens Drej, welche aus purer Energie besteht, Wind und zerstört die Mutter Erde samt ihren Mond.

Die Erfindung, das Raumschiff Titan, welches das Erbgut aller Lebewesen der Erde enthält und so programmiert ist, dass es auf Knopfdruck einen erdähnlichen Planeten erschaffen kann, kann mit den wenigen Überlebenden der Invasion fliehen.

Der Captain der Titan übergibt seinem Sohn Cale, kurz bevor diese getrennt werden, einen Ring, dessen gigantische Bedeutung dem Jungen vorerst noch nicht bewusst ist, bis 15 Jahre später Commander Korso auftaucht, welcher ihn von der Bedeutung der Titan in Kenntnis setzt und dass der Ring, der einen genetischen Schlüssel enthält, welcher nur von Cale aktiviert werden kann, im Grunde eine Sternkarte ist, welche sie direkt zum Raumschiff Titan führt.

Cale, anfangs noch unwillig, wird schnell überzeugt mitzukommen, als zahlreiche Drej-Soldaten sie angreifen. Auf dem Raumschiff des Commander verliebt er sich schnell in die junge und schöne Akima.

Eine waghalsige Jagd durch die Galaxie beginnt, denn bevor sie die Eisnebelringe von Tigrin, wo sich das Raumschiff Titan versteckt hält, erreichen, müssen sie nicht nur gegen die bösen Drejs kämpfen, welche ebenfalls hinter der Titan her, auch die letzten Menschen vernichten wollen, sondern auch gegen Menschen aus dem eigenen Bunde, welche, durch die letzten Jahre der Heimatlosigkeit hart gemacht, alle Moral beiseite legen und nur auf ihren eigenen Wohl bedacht sind.

Kritik

Titan A.E. ist seit langem wieder ein Science Fiction-Spektakel, welches weit mehr ist als seine hochgelobten Spezialeffekte. Sie enthält eine großartige Story, welche nicht nur mitreißende Charaktermomente besitzt, sondern in der Lage ist, durch immer neue Überraschungen, gigantische Bilder sowie eine durch und durch temporeich umgesetzte Handlung, Spannung höchsten Niveaus zu erzeugen, welche sich von Szene zu Szene mehr entfaltet.

Durchdachte Charaktere, liebevolle Details sowie ein ausgeklügelter Storyaufbau, welcher ohne viel Vorspiel zum Höhepunkt kommt, machen den Film nicht nur zu einem optischen Hochgenuss.

Viel mehr fragt sich der Zuschauer hier, was wäre, wenn er selbst heimatlos wäre, wie würde er reagieren? Der Film zeigt eindrucksvoll und glaubwürdig, wie sich die Menschheit A.E. (After Earth) entwickeln könnte.

Wir würden Streuner sein, unser Glaube würde sich auflösen, da er keinen Halt hat. Denn an wen oder was sollte die Menschheit dann noch glauben, wenn sie täglich im All streunend, um ihr Überleben kämpfen muss, ohne Möglichkeit auf Flucht, auf ein Zuhause? Die Menschheit basiert, soweit wir denken können, auf der Sesshaftigkeit. Was wäre, wenn diese nicht mehr exisitiert?

Die Privatsphäre, unser Wohlempfinden würde gestört werden, auch würde der Dauergedanke, dass wir ohne Schutz den Gefahren, wie sie im All vorhanden sind, ausgeliefert sind, Stress auslösen.

Am Ende wären wir dann Wesen, welche ihre sozialen Fähigkeiten verlieren würden, weil sie eh nicht mehr benutzt werden, da sich jeder um sein eigenes Wohlergehen kümmern muss. Wir würden dann skrupellos und blind vor Egoismus sein und genau das wurde in Titan A.E. sehr gut dargestellt.

So auch der Commander Korso in dem Film, der dann als Verräter, welcher mit den Drejs zusammenarbeitet und nur daran interessiert ist, mit der Titan Geld zu machen, entlarvt wird. Dies ist zwar eine große Überraschung und eine ebenso große Wendung in der Story, sie wirkt aber aus den oben beschriebenen Gründen keinesfalls aufgesetzt, sondern ist sehr gut nachvollziehbar.

Dass das "Herumstreunen" aber Menschen stärker binden kann denn je, wurde in Titan A.E. ebenfalls gezeigt. Man erinnere sich nur an die Station "New-Bangkok", wo viele Menschen zusammenhalten. Ihre Hoffnung ist hierbei ihr Glaube. Dasselbe Schicksal, welches die Menschen traf, kann das "Wir"-Gefühl wecken und es sogar verstärken, so dass die Menschen in den anderen Leidensgenossen sehen und sich mit ihnen verbünden.

Wie der Charakter Korso sorgfältig und durchdacht in die Story integriert wurde, so wurden auch die Charaktere Cale und Akima hervorragend ins Bild gesetzt. So wurden die beiden so brillant gezeichnet und animiert, dass das "Funken" der beiden Charaktere in jeder Szene zu erkennen war.

Das Knistern dieser beiden Darsteller gibt dem Film etwas Harmonisches, etwas Friedvolles, was jeder harte Action-Film braucht (Beispiel "Mission: Impossible 2), damit er den nötigen Zusammenhalt hat. Jedoch ist diese Liebesgeschichte so oberflächig, dass sie zu keinem Zeitpunkt kitschig oder gar peinlich wird.

Neben den Hauptcharakteren, runden zahlreiche und vor allem liebevoll in Szene gesetzte Nebencharaktere die Story nochmals ab. Sie geben der Story mehr Abwechslung sprich Bandweite, was enorm zur Unterhaltung beiträgt. Ebenfalls zur Unterhaltung beitragend, ist eine breit verteilte Masse an Situationskomik und teils schwarzem Humor, welche immer wieder für ein leichtes Schmunzeln sorgt.

Die Story wäre aber ohne die enorm aufwendigen Spezialeffekte nicht so eindrucksvoll, wie sie in Titan A.E. zu sehen ist. Zweidimensionale Charaktere, kontrapunktiert mit einer 3D-Umgebung, wurden hier dermaßen "natürlich" und geschickt zusammengebracht und mit Spezialeffekten versehen, welche ohne Frage jeden anderen Animationsfilm in den Schatten stellen und sogar an die Qualität von Modellaufnahmen, wie sie in "Star Wars" zu sehen sind, herankommen, machen Titan A.E. zu einem Augenschmaus und einem absoluten Highlight.

Liebevolle Details, eine Fülle von Explosionen gigantischen Ausmaßes sowie weiche Animationen und schier unglaublich aufwendige Renderbilder, deren Ursprung aus dem Computer in manchen Szenen gar nicht mehr erkennbar sind, runden das ganze nochmals ab.

Sicher, lebt Titan A.E. von seinen Spezialeffekten, aber erst die großartige, wenn auch nicht völlig ganz originelle Story, hauchen den Effekten Leben ein und machen sie noch imposanter. So wären die einzelnen Storyabschnitte, welche mit bombastischen Spezialeffekten daherkommen ohne sie nur halb so eindrucksvoll, aber diese Effekte ohne eine großartige Story wären ebenfalls nur halb so beeindruckend.

Erst durch die Kontrapunktion und Vermischung einer großartigen Story mit ebenso großartigen Spezialeffekten wird das Ziel erreicht, den Zuschauer ins Staunen zu versetzen. Die vielen abwechslungsreichen Locations im Einklang mit der großartigen Story bewirken, dass der Zuschauer wirklich das Gefühl hat, bei einem Abenteuer dabeizusein. Der ständig lauernde Feind im Hintergrund gibt dem Film etwas Unberechenbares und erzeugt auf diesem Wege nochmals Spannung.

Die Sounduntermalung zu Titan A.E. steht der Optik keineswegs nach. Sie deckt ein breites Spektrum, von Rock bis hin zu Metal, ab und erzeugt mit ihrer Düsterkeit eine Atmosphäre, die man von Endzeit-Filmen erwartet. Ob Wasser oder Kraftfelder, alles wurde hier mit so natürlich wirkendem Sound untermalt, dass ein Bezug zur Realität in keinem Moment in Frage gestellt wird.

Fazit

Geniale Spezialeffekte im Einklang mit einer großartigen Story ergeben einen Film, welcher den Zuschauer immer wieder ins Staunen versetzt und ihn durch und durch zu fesseln weiß.

Note: 1+

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 03.11.2004