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Inhalt

Ghosts Of Mars

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
Ghosts of Mars
Regie:
John Carpenter
Darsteller:
Ice Cube

Natasha Henstridge

Pam Grier

Clea Duvall

Jason Statham

Liam Waite

Land:
Usa
Spielzeit:
98 Minuten
Jahr:
2001

Bilderstrecke:

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Inhalt

Während wir in "Red Planet" und "Mission to Mars" noch die ersten bemannten Marsmissionen sahen, ist der rote Planet in John Carpenters neuem SF-Streifen bereits fest in Menschenhand. Oder doch nicht?

"Ghost of Mars" spielt in einer Zeit, in der die Menschheit den Mars zum Teil terraformiert und bereits besiedelt hat. Auch wenn die Landschaft noch immer vom roten, unfruchtbaren Sand geprägt wird, so ist die Luft auf dem roten Planeten bereits atembar und die Menschen machen sich daran, aus den Minen die Schätze dieser neuen Welt zu bergen. Dass unsere Nachfahren dabei einen intelligenten, außerirdischen Virus freisetzen, der menschliche Wesen in Zombis verwandelt, ist die Kehrseite der Medaille.

Kritik

John Carpenters neuer SF-Film erzählt seine Handlung in Rückblenden, so dass die obrige Zusammenfassung erst im Laufe des Films offenbart wird. Tatsächlich stellen die ersten fünf Minuten des Films bereits das Ergebnis der Handlung: Eine Polizistin (gespielt von Natasha "Species" Henstridge) kehrt als einzige Überlebende angekettet in einem Zug zurück in die Hauptstadt des Mars. In einer Befragung erzählt sie von ihrer Mission, bei der sie mit ihrem Trupp in eine abgelegene Kolonie fahren musste, um einen Schwerverbrecher (gespielt von Ice Cube) abzuholen.

Als Zuschauer kann man nun diese Mission rückwirkend mitverfolgen, bei der die Polizeieinheit nach ihrer Ankunft mit dem schweren Zug die Kolonie zunächst verlassen vorfindet. Nach und nach stellt sich heraus, dass dieser Schein jedoch mehr als trügt - in noch weiter zurückreichenden Rückblenden wird dem Team berichtet, wie die Bewohner der Stadt durch den außerirdischen Virus verändert wurden.

Diese Art der Erzählweise - stellenweise geht die Handlung sogar vier "Ebenen" in die Vergangenheit - ist es, die "Ghost of Mars" als einen besonderen Film charakterisiert, denn dadurch, dass dem Zuschauer nach und nach erst das Geschehene offenbart wird, kommt Spannung auf. Vor allem in den Szenen, in denen die Charaktere einsam durch die verlassenen Gebäude der Marskolonie schleichen, aus den Lautsprechern ein langsam schneller werdendes "Tick-Tack" ertönt, zieht sich dem Zuschauer unweigerlich der Magen zusammen.

Doch "Ghost of Mars" besteht nicht nur aus solchen Momenten, denn ein nicht zu unterschätzender Teil des Films stellen die Actionszenen dar, in denen sich die Charaktere mit zahlreichen Waffen, scheinbar unendlicher Munition gegen Horden von Zombies zur Wehr setzen. Kurz um: Splatter pur. Es mag Fans von John Carpenter möglicherweise gefallen, wenn mit dem Maschinengewehr in einem Sekundenbruchteil 30 Gegner abgemetzelt werden, der Normalzuschauer wird sich hier aber wohl etwas fehl am Platze fühlen.

Das führt zu den Zombies selbst: Menschen bleich geschminkt mit Piercings am ganzen Körper, abgetrennten Körperteilen und aufgerissenen Gesichtern und Armen. Wieder ein Element typischer Splatter-Filme und B-Movies, nicht aber ein wirklich überzeugendes, gruseliges Make-Up. Ich jedenfalls musste lachen.

Gelacht habe ich ohnehin viel in diesem Film, was zum Teil gewollt, zum Teil aber ganz und gar ungewollt war: Die Charaktere haben sicherlich einen spritzigen Humor in ihren Dialogen und vor allem Ice Cube kann als cooler Gangster zum Schmunzeln anregen, doch am meisten lachte das Kino in den übertrieben gewaltsamen Action-Szenen. Als beispielsweise Köpfe abgetrennt und auf Pfählen aufgespießt wurden, war der Effekt dermaßen lachhaft, dass der gewollte Gruseleffekt völlig verfehlt wurde.

Technisch kann "Ghost of Mars" natürlich nicht mit "Red Planet" oder "Mission to Mars" mithalten, für 30 Millionen Dollar inszenierte John Carpenter aber recht ordentlich. Obwohl nur wenige Mars-Sets verwendet wurden, sehen diese durchaus realistisch aus und auch wenn Spezialeffekt nur minimal eingesetzt wurden, können diese ihren Zweck erfüllen. Die Schauspieler im Film sind allesamt fähig, Ice Cube und Natasha Henstridge spielen auch in den unsinnigsten Szenen bravourös. Geschmackssache ist einzig und allein die Musik, die aus Heavy Metal-Songs von John Carpenter selbst besteht.

Fazit

Wer einen ernsten Big-Budget Film erwartet, wird von "Ghost of Mars" enttäuscht sein. Carpenter-Fans bekommen dagegen einen SF-Splatter-Film, der durchaus spannende Momente und eine gehörige Portion Humor hat.

Note: 3

Artikel geschrieben von Patrick Streppel (ps); aktualisiert am 03.11.2004