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Inhalt

Jurassic Park III

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
Jurassic Park III
Regie:
Joe Johnston
Darsteller:
Sam Neill

Téa Leoni

William H. Macy

Alessandro Nivola

Trevor Morgan

Michael Jeter

Land:
USA
Spielzeit:
93 Minuten
Jahr:
2001

Bilderstrecke:

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Inhalt

Dr. Alan Grant (Sam Neill) interessiert sich noch immer für die Dinosaurier-Forschung, und das, obwohl er vor 8 Jahren im "Jurassic Park" knapp den gefräßigen Urviechern entkommen war.

Paul Kirby (William H. Macy) und dessen Frau Amanda (Téa Leoni), die beide sehr reich sind und angeblich das ultimative Abenteuer erleben wollen, möchten, dass Dr. Alan Grant sie auf einem Flug über der "Jurassic Park"-Insel begleiten. Als Gegenleistung bekommt Grant eine stattliche Summe für sein Forschungsinstitut. Dieser willigt nach langem Überlegen ein und so starten diese zu einem, zu Anfang banal erscheinenden, Flugtrip über "Jurassic Park".

Doch gegen Grants Willen landen diese auf der Insel und es stellt sich heraus, dass das Paar in Wahrheit seinen verschollenen Sohn sucht, welcher vor Wochen hier gestrandet war.

Ein erneuter Kampf ums Überleben beginnt, als das Flugzeug in den Regenwald stürzt und jede Hoffnung auf Rettung dahin schwindet.

Kritik

"Jurassic Park" ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Mit mehr als 900 Millionen Dollar Einnahmen weltweit, war eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit. Der zweite Teil setzt dann, erwartungsgemäß, den Erfolg des ersten Teils fort und beeindruckt mit der größten Starteinnahme der Filmgeschichte. Beide Teile zusammen spielten weltweit rund 1.5 Milliarden Dollar ein und dass ein dritter Teil gedreht werden muss, ist nicht weiter überraschend.

Der Regisseur Steven Spielberg stand leider nicht zur Verfügung, da er mit den Dreharbeiten zu "A.I. - Künstliche Intelligenz" beschäftigt war und so musste Regisseur Joe Johnston einspringen.

Der dritte Teil einer Serie hat es nicht leicht. Ein Vergleich mit seinen Vorgängern ist unvermeidlich und auch ansonsten wird ihm im Voraus Misstrauen entgegengebracht, ob dieser denn mit Innovation daherkommen kann und nicht wieder das alte Schema abarbeitet. Der dritte Teil einer Serie hat aber den Vorteil, dass der Zuschauer mit weniger Erwartungen an ihn herangeht und eine absolute Enttäuschung somit ausbleibt.

"Jurassic Park III" ist eine Enttäuschung, aber der dritte Teil wartet mit einigen neuen Elementen auf, die frischen Wind ins angestaubte Franchise bringen und dafür sorgen, dass der Film letzten Endes doch überzeugen kann.

Die Enttäuschung besteht darin, dass die Story an den Haaren vorbeigezogen daherkommt. Nie wirkt diese wirklich glaubwürdig und jeder Blinder erkennt, dass sie um die Action herumgestrickt wurde. Die Story verfolgt das Schema der Fortsetzungen zuvor. Die Schauspieler rennen von einem Schauplatz zum anderen, am besten schreiend, und begegnen noch besser und realistischer aussehende Dinos, die sich wieder einmal nach Menschenfleich sehnen.

Zu keinem Zeitpunkt nimmt die Story eine überraschende Wendung an, sie ist durchwegs vorhersehbar. Die Macher geben sich hierbei nicht viel Mühe, neigen keineswegs zu Experimentierfreudigkeit, und bedienen sich stattdessen dem Schema der ersten beiden Teile. Warum auch? Schließlich waren diese Erfolgsfilme.

Wären nicht neue Elemente hinzugekommen, wäre der Film durchgefallen. Vor allem ein Element sorgt dafür, dass der Zuschauer den Film doch noch liebgewinnt: Humor. "Die Mumie" hat es vorgemacht, dass man mit Humor ein viel verdaulicheres und unterhaltenderes Action-Adventure herausbringen kann, "Jurassic Park III" kopiert dieses Konzept. Herrliche Gags, erfrischende Selbstironie, Verweise auf die ersten beiden Teile und gelungene Witzeinlagen sorgen immer wieder für Lacher und drängen die Enttäuschung über die Story in den Hintergrund - wenn auch nicht vollständig.

Durch Humor wird im Zuschauer Emotionen erweckt, die dafür sorgen, dass der Zuschauer den Film nicht mehr so trist betrachtet und Sympathie zu ihm aufbaut. Durch Humor wird die Distanz zum Zuschauer verkürzt und die Identifikation mit den Charakteren erheblich vereinfacht. Bei einem so düsteren Film wie "Jurassic Park III", in dem die Story auch noch arg dünn daherkommt, wird die Atmosphäre durch Humor aufgelockert und der Zuschauer durch über den ganzen Film verstreute Witzeinlagen sanft gestimmt.

Dieses Element in dieser Fülle ist neu im "Jurassic Park"-Universum und dies ist etwas, was den dritten Teil auszeichnet und hoffentlich auch im vierten konsequent fortgesetzt wird.

Ein anderes positives, aber zugleich auch negatives Element ist das Bemühen der Autoren um neue Ideen bezüglich der Dinosaurier. So deutet sich diesmal eine nicht zu unterschätzende Intelligenz bei den Sauriern an. Diese können sich nicht nur untereinander verständigen, sie können auch Fallen stellen. Dies ist etwas sehr interessantes und hätte eine Menge Stoff für eine packende und wendungsreiche Story bieten können, die, wie bereits erwähnt, aber leider nur Durchschnittsware geworden ist und somit das Potential dieser neuen Idee verschenkt.

Eine brillante Idee wird hier also nicht ausgearbeitet, sondern nur dazu benutzt, um einen weiteren Schauplatz darstellen zu können, an dem die Charaktere schreien, davon rennen und gefressen werden können. Mit dem Verlassen des Schauplatzes ist auch die Idee weg. Weil die Idee, die so groß angekündigt wird, nicht ausgearbeitet ist, fehlt dem Film an vielen Stellen erheblich an Tiefgang, welcher für das Unbefriedigende sorgt, mit dem der Zuschauer das Kino verlässt.

Tricktechnisch ist "Jurassic Park III" kein Meilenstein. Man sieht zwar die Dinosaurier sehr detailiert, doch ein gewisser Computer-Touch ist nicht zu verkennen. Umso mehr glänzen können hierbei die Kulissen. Der Dreh auf Hawaii hat sich gelohnt. Das andauernde Regenwetter in Verbindung mit dem dichten und unberechenbaren Regenwald sorgen für die typische düstere und unter die Haut gehende "Jurassic Park"-Atmosphäre.

Auch die Darsteller können überzeugen. Sam Neill schlüpft im dritten Teil wieder in die Rolle des Dr. Alan Grant und kann, wie im ersten Teil, überzeugen. Der Schauspieler weiß wie kein anderer, mit seinem Gesichtsausdruck zu spielen und vermag mit einem Blick Angst im Zuschauer auszulösen.

Téa Leoni als die Mutter des verschollenen Jungen spielt ihre Rolle mit Hingabe. Die Frau hat eine gewisse Strenge im Gesicht, die aber mit einem erotischen Touch unterlegt ist. Sie kann rennen und schreien, was für den Film von äußerster Wichtigkeit ist.

"Jurassic Park III" ist nicht langweilig. Der Zuschauer bekommt gute Unterhaltung geboten und auch wenn die Story vorhersehbar ist, ist die Inszenierung dieser gelungen und der Film daher nie langweilig. Es erfüllt den Zuschauer auch diesmal mit Angst und Schrecken, wenn ein Charakter einem Dinosaurier gegenübersteht oder vor diesem weglaufen muss. Vielleicht liegt es daran, weil wir in ein Szenario versetzt werden, in dem der Mensch nicht gewinnen, sondern nur weglaufen kann - vor einem weitaus überlegeneren Feind, der aber kein Alien, sondern etwas ist, was tatsächlich auf diesem Planeten existiert hat.

Als Fan der ersten beiden Teile sollte man sich auch den dritten Teil anschauen, da hier an einigen Stellen geschickt auf die Vorgänger verwiesen wird und überhaupt dieser Teil so angesetzt ist, dass er ohne die Vorgänger wenig Sinn macht. Neueinsteiger, die aus irgendeinem Grunde den ersten oder zweiten Teil noch nicht gesehen haben, sollten sich zuerst diese anschauen, denn ansonsten würden diese doch erstaunt sein über die dünne Story, in der keine Zeit ist, detailliert zu erklären, was "Jurassic Park" wirklich ist.

So startet der dritte Teil fast gänzlich ohne Einleitung mit dem Insel-Szenario. Der Zuschauer weiß von da an, was ihm erwartet und genießt den Film, so gut es geht. Dem dritten Teil Innovationsarmut vorzuwerfen, ist nur teilweise gerechtfertigt. Hier wird vielmehr das vorhandene Potential nicht ausgebaut - was sehr schade ist.

Fazit

"Jurassic Park III" wirkt unreif. Der Film lebt sein Potential nicht aus, sondern versucht krankhaft, dem Schema seiner Vorgänger treu zu bleiben, weshalb ihm an vielen Stellen gehörig an Tiefgang mangelt. Dennoch wartet der Film mit einem erfrischend neuen Element auf: Humor. Dieser findet sich wiederum in der genau richtigen Dosis vor und macht den Film erheblich unterhaltender, verdaulicher und sympathischer.

Note: 2-

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 03.11.2004