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Die etwas andere Beziehung

Von Alexandra Wenk

Diese Art der Beziehung besteht zweifelsohne zwischen der Vereinten Föderation der Planeten und Bajor. Denn die Bajoraner sehen den Sternenflotten-Captain Benjamin Sisko als den Abgesandten der Propheten an. Im folgenden Text werde ich Ihnen einen kleinen Einblick in die Beziehung dieser beiden Parteien gewähren.

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Auf den ersten Blick mag die Beziehung zwischen der Föderation und Bajor nur eine von vielen diplomatischen Beziehungen der Föderation sein. Aber wenn man sich die jüngere Geschichte Bajors anschaut, erkennt man, dass die Sternenflotte darauf Einfluss hatte.

Die ersten Begegnungen zwischen den beiden Parteien findet in den 60er Jahren des 23. Jahrhunderts statt. Damals leben die Bajoraner noch als Sklaven der Cardassianer. In dieser schwierigen Zeit können die bajoranischen Flüchtlinge - mit der Genehmigung der Föderation - eigene Siedlungen, wie auf Valo II zum großen Teil selber verwalten. Im Jahre 2368 sieht sich die Föderation durch mehrende Terroranschläge von Bajoranern auf cardassianischen Planeten "genötigt", einzugreifen. Die Föderation weiß nichts über die Armut und die harten Lebensbedingungen, die die Bajoraner durch die Versklavung der Cardassianer erdulden müssen.

Im folgenden Jahr unterzeichnen die Cardassianer und die Föderation einen Friedensvertrag. Damit sind die Bajoraner nach jahrzehntelangem Leben unter dem Joch der Cardassianer endlich wieder frei. Viele Bajoraner wollen keine Hilfe von Außenseitern, da sie so lange Sklaven waren und nun endlich wieder selber über ihr Schicksal bestimmen wollen. Aber die Sternenflotte nimmt dennoch am Leben der Bajoraner teil, da sie die ehemalige Erzverarbeitungsanlage "Terok Nor" - die in "Deep Space Nine" umbenannt wird - übernimmt.

Die Besatzung der Raumstation besteht aus Sternenflotten-Angehörigen und Mitgliedern der bajoranischen Miliz. Die Sternenflotte ist nur auf Bitte des provisorischen Rates von Bajor auf der Station. Durch die Präsenz der Sternenflotte bekommt DS9 Runabouts der Danube-Klasse, neuste Technologie (gegen das Dominion) und später (ebenfalls für den Kampf gegen das Dominion) die Defiant.

In dieser frühen Phase der Beziehung ist das Verhältnis von Sternenflotte und Bajoranern noch recht gespannt. So meint Major Kira Nerys über die Föderation, dass sie auf dieser Station nichts zu suchen hätte. Niemand - weder die Föderation noch die bajoranische Regierung - sind auf die Entdeckung des ersten stabilen Wurmlochs durch Captain Benjamin Sisko gefasst. Denn die Bajoraner sehen in dem Wurmloch nicht nur eine wissenschaftliche Sensation, sondern auch den Himmelstempel der Propheten.

Weil Captain Sisko den Tempel entdeckt hat, wird er für die Bajoraner zu dem Abgesandten der Propheten. Captain Sisko nimmt den "Posten" am Anfang nur mit Widerwillen an, aber im Laufe von sieben Jahren identifiziert er sich immer mehr mit der Rolle des Abgesandten und ist bedeutsam für Bajors weitere Entwicklung. So hilft Sisko Brücken zwischen den Bajoranern und der Föderation zu bauen und schafft es fast, dass die Bajoraner in die Föderation eintreten.

Aber bevor es zu dieser beinahe Mitgliedschaft kommt, liegen noch viele Bewährungsproben vor dem Captain und seiner Mannschaft. Als Sisko die Station 2369 zum ersten Mal betritt, ist die Station das perfekte Chaos. Die Cardassianer haben fast alles geplündert und das, was sie nicht mitnehmen konnten, zum großen Teil zerstört. Chief Miles O'Brien und sein technischer Stab haben viel zu tun, um die Station so weit wieder hinzubekommen, dass man dort wieder leben kann.

So müssen sie auch industrielle Replikatoren - die von der Föderation geliefert wurden - einbauen. Die Föderation hilft den Bajoranern ihre Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Zu diesem Zweck erhält das gebeutelte Volk auch Bodenreklamatoren, die den von den Cardassianern zerstörten Boden wieder in fruchtbares Ackerland verwandeln sollen. Auch sah sich die Sternenflotte oft dazu "gezwungen", die bewohnten Welten der Bajoraner mit Waffengewalt zu verteidigen, da es mit der Bewaffnung der Bajoraner nicht zum Besten steht. So haben sie während 2369 und 2371 so gut wie gar keine Verteidigungsmöglich-keiten. Sie haben nur eine kleine Berufsarmee.

Neben der ökonomischen Hilfe sollen die Sternenflotten-Offiziere auch darauf achten, dass die Stabilität dieses Sektors nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Dies ist eine sehr schwierige Aufgabe, da die Nähe zum Wurmloch - dem Tor zum Gamma-Quadranten - des öfteren zu Konflikten führt. DS9 ist auch die erste Verteidigungslinie - sowohl für Bajor als auch für den gesamten Alpha-Quadranten - gegen alles feindliche, das durch das Wurmloch kommt. Es kommt des öfteren zu Bedrohungen, durch kampflustige cardassianische Kriegsschiffe, Piratenschiffe, klingonische Kreuzer und das Dominion (das nebenbei bemerkt nur eine Invasion plant).

Im Verlauf des Krieges gegen das Dominion fällt DS9 wieder in die Hände des Dominions und der Cardassianer und man nennt die Station wieder "Terok Nor". Aber 2374 kann die Station wieder zurückerobert werden. Als der Dominion-Krieg 2375 beendet wird, gibt es Gerüchte, dass Captain Sisko seinen Platz im Himmlischen Tempel eingenommen hätte.

Die Zukunft wird zeigen ob sich Bajor doch noch entschließen wird, in die Föderation einzutreten oder ob er nur ein Verbündeter bleiben wird. Es ist egal, welche Entscheidung der bajoranische Rat treffen wird, denn die Sternenflotte hat bewiesen, dass sie auch in den schwierigsten Zeiten zu den Bajoranern stehen wird. Auch wird sie den Bajoranern helfen, wieder zu einer dynamischen interstellaren Kultur zu werden.

Artikel geschrieben von Alexandra Wenk (aw); aktualisiert am 26.10.2004