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Die cardassianische Politik ("Cardassianer", Teil 4)

Von Alexandra Wenk

Man mag vielleicht der Meinung sein, dass man die cardassianische Politik nicht verstehen muss, da sie sich in dem Verhalten dieses Volkes wiederspiegelt. Aber ich habe mich dazu entschlossen in der heutigen Ausgabe darüber zu schreiben. Ich habe deshalb aus dem Spektrum der Politik drei Bereiche ausgesucht: Cardassia und die Föderation, Cardassia und die EMZ und Cardassia und das Dominion. Ich will versuchen Ihnen anhand dieser drei Beispiele die cardassianische Politik näher zu bringen.

Titelgrafik zur Focusserie

Focusserie
"Cardassianer"
Teil 1:
Überblick über die Cardassianer


Teil 2:
Das cardassianische Rechtssystem


Teil 3:
Die Dissidentenbewegung


Teil 4:
Die cardassianische Politik


Cardassia und die Föderation:

Auch wenn die Föderation und das cardassianische Imperium im Jahre 2366 einen Waffenstillstand vereinbaren und im Jahre 2367 Friedensvereinbarung treffen, sind die Beziehungen zwischen den Mächten nicht besonders gut. Zu der Verschlechterung dieser Beziehungen tragen auch Spionagevorwürfe der Föderation, der Maquis, die EMZ und die Allianz der Cardassianer mit dem Dominion (auf die letzten beiden Punkte werde ich später noch genauer eingehen) bei.

Zum ersten Mal wird der frische Frieden richtig auf die Probe gestellt als Captain Benjamin Maxwell mit seinem Raumschiff U.S.S. Phoenix seinen privaten Rachefeldzug startet. Und dies gerade mal ein Jahr nach den Friedensvereinbarungen. Maxwell tut dies, da seine gesamte Familie bei einer Auseinandersetzung von Cardassianern niedergemetzelt wurde.

Obwohl die Cardassianer wissen, dass Maxwell auf eigene Faust handelt, belastet dies die Beziehungen. Im darauffolgenden Jahr werden die Beziehungen erneut auf die Probe gestellt, da die Cardassianer versuchen Captain Picard und Admiral Kennelly auszutricksen um Hilfe bei einem Schlag gegen die Bajoraner zu bekommen. Picard schafft es aber Gul Dolak zu hintergehen, da er ihn dazu bringt auf ein leeres Raumschiff zu feuern, dass der Gul für einen Waffentransporter hält.

Sollte man meinen, dass dies schon schlimm war, so erreicht die Spannungskrise einen Höhepunkt als Picard, Dr. Crusher und Worf Beweise entdecken, dass die Cardassianer biologische Waffen entwickeln. Picard wird daraufhin auf eine geheime Mission in den cardassianischen Raum geschickt und Captain Edward Jellico erhält das Kommando über die Enterprise, da er sich mit den Cardassianern auskennt und auch an den Friedensverhandlungen teilnahm.

Er schafft es Gul Lemec so weit in Rage zu bringen, dass dieser zugibt etwas von Picards geheimer Mission zu wissen. Picard wird gefangengenommen und gefoltert, kann aber befreit werden.

Es kann nicht angenommen werden, dass die Beziehungen zwischen der Föderation und den Cardassianern jemals problemlos sein werden.

Die Cardassianer und die EMZ (Entmilitarisierte Zone)

Als EMZ wird der Raum zwischen der Föderation und dem cardassianischen Gebiet bezeichnet. Bevor man sich mit den Problemen in der EMZ beschäftigt, sollte man erst den Grund ihrer Entstehung kennen. Da die Cardassianer ständig auf eine Erweiterung ihres Territoriums aus sind, beginnen sie Angriffe auf Kolonien, die unter dem Schutz der Föderation stehen.

Die Föderation verteidigt ihr Gebiet und es kommt zwischen 2355 und 2367 zu Grenzkriegen. Bevor diese sich schließlich zu einem totalen Krieg ausweiten können, wird 2370 ein Vertrag geschlossen und ein instabiler Friede entsteht. Dabei wird das Gebiet des Grenzkrieges zu einer neutralen Zone erklärt. Wenn jemand in die EMZ eindringt, egal ob Föderation oder Cardassianer, kann dies als kriegerischer Akt gewertet werden.

In der Zone wird der Waffenbesitz streng kontrolliert. Außerdem umgibt die EMZ ein Sensorennetz und Schiffe müssen bei der Durchquerung der EMZ bestimmten Routen folgen und Kontrollpunkte passieren. Aber dieser Vertrag schafft jedoch Material für neue Konflikte, da einige Bewohner der Kolonien umgesiedelt werden müssen, da der Planet nun der Gegenseite gehört.

Einige Kolonisten der Föderation weigern sich jedoch, da sie ihre Heimat nicht verlassen wollen nur weil diese nun unter cardassianischer Rechtsprechung steht. Die Kolonisten, die nahe an der cardassianischen Grenze leben, sind sehr aufgewühlt. Diese Kolonisten haben sich unter dem Schutz der Sternenflotte eine neue Existenz aufgebaut und nun sollen ihre Planeten einfach an die cardassianische Union fallen.

Man erwartet von den Kolonisten, dass sie sich einfach in ihr Schicksal ergeben, doch viele der Kolonisten wollen bleiben. Sie hoffen mit den Cardassianern in Frieden weiterleben zu können. Diese Hoffnungen erfüllen sich jedoch nicht, da die Beziehungen zwischen den Cardassianern und den Kolonisten sich zunehmend verschlechtern.

Die Situation gerät außer Kontrolle, als zwei Kolonisten in Ropal City von Cardassianern erschossen werden. Es kommt der Verdacht auf, dass auch ein Mitglied des cardassianischen Zentralkommandos, das glaubt, dass Cardassia beim Vertrag zu kurz kam, darin verwickelt sein könnte.

Einige Cardassianer wollen die Kolonisten zwingen zu gehen, indem sie das Leben für sie unerträglich machen. Der Plan sieht vor, dass die Föderation nichts dagegen tut, da sie ja nicht in die EMZ darf. Aber so einfach geht das dann doch nicht. Die Kolonisten werden nur noch wütender. Nachdem sich schon eine Menge Wut auf die Föderation aufgestaut hat, bringen die cardassianischen Provokationen das Fass endgültig zum überlaufen.

Daher beschließen die Kolonisten sich selbst zu schützen und gründen den Maquis. Als der Maquis ein cardassianisches Waffenlager, dass sich in einem Wohngebiet befindet, angreift, ist auch das Maß für die Cardassianer voll. Es droht ein Krieg. Deshalb wird Commander Benjamin Sisko in die EMZ geschickt. Er soll versuchen den Maquis aufzuhalten und den Frieden in der EMZ bewahren.

Er entdeckt, dass das cardassianische Zentralkommando Waffen für cardassianische Kolonisten in die EMZ schmuggelt. Als dies auffliegt, einigen sich die Föderation und Cardassia darauf, dass jedes Schiff, die in die EMZ fliegen, nach Waffen untersucht werden müssen.

Eigentlich sollte die EMZ ein Ort des Friedens sein, aber durch einen nicht genügend durchdachten Vertrag wurde sie zu einem Ort des Hasses und des Krieges.

Cardassia und das Dominion

Die Cardassianische Union wird 2373 das erste Mitglied des Dominion im Alpha-Quadranten, da sie sich dadurch eine Stärkung ihrer Macht versprechen. Doch wie kam es eigentlich zu dieser Allianz?

Cardassia war vor der Allianz in großen Schwierigkeiten, dazu zählen die klingonische Invasion, der Maquis, der Verlust des Obsidianischen Kommandos. Dadurch ist die cardassianische Wirtschaft am Boden und muss sogar Hilfe von der Föderation annehmen.

Gul Dukat, der militärische Berater des Detapa-Rates, nimmt daher Kontakt mit dem Dominion auf. Das Dominion hat sich genau diese Entwicklung erhofft und nimmt Cardassia nur allzu bereitwillig als Mitglied auf. Dukat wird vom Dominion zum Führer der cardassianischen Union ernannt.

Dann schickt das Dominion eine Jem'Hadar-Flotte durch das Wurmloch nach Cardassia. Es wird dort eine Basis errichtet und Weyoun, ein Vorta, ist die Verbindung zwischen dem Dominion und Cardassia.

Dukat hält nach dem Eintreffen der Jem'Hadar-Flotte auf Cardassia folgende Rede: "Sie fragen sich vielleicht: 'Sollten wir uns davor fürchten, dem Dominion beizutreten?' Und ich sage Ihnen: Nicht im Geringsten. Wir sollten die Gelegenheit begrüßen. Das Dominion erkennt in uns das, was wir eigentlich sind - die Führer des Alpha-Quadranten. Jetzt, da wir vereint und gleichberechtigte Partner in allen Unternehmungen sind, sind die Einzigen, die etwas zu befürchten haben, unsere Feinde."

Er verspricht ihnen außerdem noch die Auslöschung des Maquis, was mit Hilfe der Jem'Hadar auch gelingt und den Rückzug der Klingonen, was wiederum mit der Hilfe der Jem'Hadar geschieht.

Viele Cardassianern sind darüber erfreut und sehen dies als eine Verbesserung ihrer Lebensqualität an. Für das Dominion ist Cardassia wichtig, da es nahe am Wurmloch und somit auch an der Nachschubquelle aus dem Gamma-Quadranten liegt.

Als die Föderation das Wurmloch vermint, nimmt das Dominion DS9 ein und nennt die Station wieder Terrok Nor. Die Cardassianer sind ein stolzes Volk und die Wiederherstellung ihres Machtbereiches ist für sie am wichtigsten.

Mit der Zeit zeigt sich, dass sich die Ziele von Cardassia und dem Dominion unterscheiden. Bajor unterzeichnet vor der Einnahme von DS9 einen Nichtangriffspakt mit dem Dominion. Die Cardassianer glauben trotzdem, dass sie den Vertrag ignorieren und Bajor wieder unterjochen können. Aber da haben sie die Rechnung ohne das Dominion gemacht, dass den Vertrag einhält.

Weyoun geht sogar noch einen Schritt weiter und schenkt den Bajoranern Technologie des Dominion um zu helfen. Auch besitzen die Cardassianer nicht den Respekt der Vorta und der Jem'Hadar gegenüber den Gründern, da sie dem Dominion nur aus strategischen Gründen beigetreten sind.

Dukat vergisst oft, dass er nur ein Mitglied des Dominion ist und kein gleichberechtigter Partner. Dukat verfällt dem Glauben, dass er wichtig sei. Aber den Personen in seiner Umgebung wird schnell klar, dass er nur eine Marionette des Dominion ist. Dukat und Damar hoffen, dass ihr Volk eines Tages die Allianz mit dem Dominion brechen kann und der alleinige Herrscher des Alpha-Quadranten werden kann.

Als die Föderation wieder DS9 einnimmt, wird Ziyal, Dukats Tochter, getötet. Dukat erleidet Nervenzusammenbruch und bleibt auf DS9. Daraufhin ernennt das Dominion Damar zu seinem Nachfolger. Bei Damar fällt es noch mehr auf als bei Dukat, dass er nur eine Marionette ist, deren Fäden von Weyoun gezogen werden.

Als dem Dominion der Zugang durch das Wurmloch durch die Propheten verwehrt wird, züchten sie im Alpha-Quadranten neue Jem'Hadar. Für die Cardassianer scheint so auch ihre letzte Chance auf ein Leben ohne Dominion verwirkt zu sein. Es erweckt den Anschein, als ob es auf Cardassia überhaupt keinen Widerstand gegen das Dominion gibt.

Als Garaks ehemaligen Kollegen versuchen ihm zu helfen, sind sie innerhalb einiger Tage tot. Lasaran, ein cardassianischer Spion, der der Föderation wertvolle Daten beschafft, hat das Gefühl in Gefahr zu sein. Bei seinem Versuch überzulaufen, wird er getötet.

Die Probleme des Dominions mit den Cardassianern zeigt sich in allen Diensträngen, es kommt häufig zu Schlägereien zwischen Jem'Hadar und Cardassianern. Eine Zeitlang hat es den Anschein, dass die Cardassianer nicht mehr aus dieser Allianz herauskommen, da Weyoun die cardassianischen Anführer beherrscht. Doch eines Tages wird es Damar zuviel und er gründet eine Widerstandsbewegung mit der Hilfe von Kira, Odo und Garak.

Doch die Bewegung wird zerstört und nur Kira, Garak und Damar überleben. Wieder scheint alles verloren, doch Damar kann die Bevölkerung zum Kampf gegen das Dominion aufwiegeln. Das Dominion schlägt brutal zurück. Jem'Hadar-Truppen vernichten cardassianische Städte. Damar wird bei einem Angriff auf das Hauptquartier des Dominion getötet. Er erlebt die Befreiung Cardassias nicht mehr mit.

Cardassia ist nun frei, aber es hat einen hohen Preis dafür zahlen müssen: 800 Millionen Tote sind zu beklagen. Es bleibt abzuwarten wie sich Cardassia nach diesem Erlebnis entwickeln wird und wie schnell es sich erholen wird. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die Cardassianer aus dieser Katastrophe etwas gelernt haben.

Dies war nun der letzte Teil meiner Focusreihe über die Cardassianer. Ich hoffe, dass sie im Verlauf der letzten Ausgaben ein besseres Verständnis für die Cardassianer entwickelt haben. Ich hoffe außerdem, dass sie erkannt haben, dass die cardassianische Gesellschaft nicht nur aus Schurken besteht. Mit diesen Worten verabschiede ich mich von Ihnen und wünsche Ihnen eine schöne Woche.

TV Tipps:

TNG:
"Der Rachefeldzug" ('The Wounded'),

"Geheime
Mission auf Seltris"
Teil 1&2
('Chain Of Command' Part 1&2),

"Am Ende der Reise" ('Journes's End')

DS9:
"Der Maquis" Teil 1&2
('The Maquis' Part 1&2),

"Die Schatten der Hölle"
('The Begotten')

"Im Lichte des Infernos"
('By Inferno's Light'),

"Zu den Waffen"
('A Call To Arms')

"Sieg oder Niederlage"
('The Sacrifice Of Angels')

"Eine seltsame Kombination"
('Strange Bedfellows')

"Im Angesicht des Bösen"
('The Changing Face Of Evil')

"Ein Unglück kommt selten allein"
('When It Rains')

"Kampf mit allen Mitteln"
('Tacking Into The Wind')

"In den Wirren des Krieges"
('The Dogs of War')

"Das, was du zurücklässt" Teil 1&2
('What You Leave Behind' Part 1&2)

Artikel geschrieben von Alexandra Wenk (aw); aktualisiert am 29.10.2004