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'Nemesis' - die Vergewaltigung von 'Star Trek' geht weiter

Von Shen Li

Der langersehnte zehnte 'Star Trek'-Film entpuppt sich nicht nur als ein lieblos zusammengesetzter Action-Film, sondern setzt auch den Trend zur Demontierung von 'Star Trek' konsequent fort. Es werden all die negativen Elemente, welche bereits in der neuen 'Star Trek'-Serie 'Enterprise' eingeführt wurden, ausgebaut. Die Vergewaltigung von 'Star Trek' geht weiter.

Titelgrafik zum Focus

Hinweis

Um den zweiten Teil der "Vergewaltigungs-Reihe" vollständig zu verstehen, sollten Sie den Vorgängerteil gründlich durchgelesen haben. Wie immer spiegelt jede Kolumne die Meinung des jeweiligen Redakteurs wieder und ist nicht repräsentativ für die Website.

Inhalt

Nach der irdischen Hochzeitszeremonie von Troi und Riker in Alaska entdeckt die "Enterprise"-Crew einen Prototypen von Data - B-4. Es stellt sich heraus, dass B-4 eine Falle ist, gestellt von dem Remaner Shinzon, der ein Klon Picards ist. Der Bösewicht Shinzon kann nur überleben, wenn er eine komplette Bluttransfusion von Picard bekommt, was allerdings den Tod des Captains zur Folge hat. Ursprünglich von den Romulanern geklont, um die Föderation zu infiltrieren, gab man die Pläne aus Sicherheitsgründen auf und verbannte Shinzon in die Dilithium-Minen des unterdrückten Schwesterplaneten Remus. Dort führt Shinzon eine Revolte gegen die romulanischen Unterdrücker an und macht sich zum Ziel, nicht nur Picard zu töten, sondern auch die Erde und damit die Föderation zu vernichten...

Ein "Nemesis" unter den "Star Trek"-Filmen

"Star Trek Nemesis" ist der schlechteste "Star Trek"-Kinofilm aller Zeiten. Er ist wie kein "Star Trek"-Film zuvor von solch einer Belanglosigkeit und Oberflächigkeit überzogen, dass man sich am Ende des Films fragt, was will "Nemesis" aussagen und war dieser Film wirklich nötig gewesen? Die Story von "Nemesis" ist zudem noch dünner als die von "Star Trek V: Am Rande des Universums".

Es schmerzt geradezu, wenn man bedenkt, was alles aus "Star Trek Nemesis" hätte werden können. Schon die ersten Inhaltsbeschreibungen und Trailer machten Appetit auf mehr - wie kein anderer "Star Trek"-Kinofilm zuvor. Und wie in keinem anderen Film zuvor stehen sich Erwartung und Erfüllung, Idee und Umsetzung so weit auseinander. Es schmerzt geradezu unerträglich, wenn man die geschnittenen Szenen des Films kennt und sich fragt, warum ausgerechnet diese herausgeschnitten wurden, zählen sie doch zu den besten des gesamten Films.

"Star Trek Nemesis" ist damit kurz und knapp ein durchschnittlicher Actionfilm zum Langweilen, ein Film, dem Herz und Seele fehlen.

Problem John Logan

John Logan, der das Drehbuch zum "Oscar"-Film "Gladiator" mitschrieb, verfasste nach diesem phänomenalen Erfolg eigenhändig das Drehbuch zu dem letztjährigen Sciencefiction-Film "The Time Machine". Dieser sehr schwache Film zeigt sehr stark, was für ein schlechter Autor John Logan eigentlich ist und trübt zum ersten Mal das klare "Nemesis"-Wässerchen. "The Time Machine" ist nicht nur unglaublich linear, sondern kommt mit einer lächerlichen Story und dumpfen Dialogen daher. Hier kommt das Gefühl auf, dass der Autor unter Zeitdruck sein Drehbuch verfasst hat und nicht immer mit Sorgfalt an die Schreibarbeit herangegangen ist. Vom geradezu epischen Original ist die zweite Verfilmung des H.-G.-Wells-Klassikers weit entfernt.

Erstaunlich ist, dass sich dieselben Kritikpunkte auch bei "Nemesis" wiederfinden. Autor John Logan hat kein Gespür für tiefsinnige und spritzige Dialoge, darüber hinaus vermag er beim besten Willen keine komplexere Story schreiben zu können. Sowohl seine Story zu "The Time Machine" als auch die zu "Nemesis" sind banal, unglaublich voraussehbar und wenig spektakulär - jeder Tiefgang, sei es bei der Hochzeit, beim Shinzon-Part oder bei der Picard/Shinzon-Parallele, wird im Keim erstickt. Zugegeben hat "Nemesis" durchaus humorvolle Szenen und vermeidet hin und wieder ein paar "Star Trek"-Klischees ("Selbstzerstörung defekt"), doch alles in allem ist die Story hauchdünn und man hat trotz des Wegschneidens von ein paar Szenen das Gefühl, dass diese durch dumpfsinniges Technobabble oder überflüssige Actionsequenzen künstlich in die Länge gestreckt wird und vielzusehr auf das Finale konzentriert ist.

Dabei hätte "Nemesis" soviel Potenzial gehabt. Das Thema um einen Klon von Picard wird nicht genug ausgereizt, denn letzten Endes erkennt der Zuschauer zuwenig Parallelen zwischen Picard und Shinzon. Das ist insofern schade, als dass Shinzon seine Faszination gerade aus der Tatsache gewinnt, dass er ein Klon des berühmtesten Sternenflotten-Captains ist. Gerade hier hätte Drehbuchautor John Logan zeigen müssen, in welcher Hinsicht Picard und Shinzon gleich handeln und hätte dies vor allem nutzen können, um dem Finale ein wenig mehr Tiefgang und Spannung zu verleihen. Denn eine Gegenüberstellung der beiden, wie sehr der eine die Gedanken des anderen durchschauen kann und wie entsprechend schwierig für den einen ist, unvoraussehbar für den anderen zu handeln - gerade dies hätte nicht nur Shinzon zu einem glaubwürdigeren Picard-Klon gemacht, es hätte die finale Schlacht um einiges interessanter gestaltet. Aber dadurch, dass die "Scimitar" von Anfang an der "Enterprise-E" schon so überlegen ist, umgeht der Autor diesen Konflikt, der "Nemesis" hätte faszinierend machen können. Die Bedrohung in diesem Augenblick geht nicht mehr von Shinzon aus, sondern vom Schiff. Was bleibt, ist nichts anderes als ein weiterer langweiliger "Star Trek"-Bösewicht und ein weiterer langweiliger Raumkampf ohne Tiefe. John Logan hat hierbei also versäumt, die Picard/Shinzon-Beziehung zu vertiefen und nicht nur die Unterschiede, aber umso mehr die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Nur weil Shinzon sagt, er wäre ein Picard-Klon, muss das der Zuschauer nicht zwangsläufig so auffassen.

Ein besonderer Kritikpunkt ist, dass "Nemesis" nicht konsequent ist. Der Tod von Data ist zwar vom dramatischen Standpunkt aus gesehen durchaus nachvollziehbar, doch wird das Dramatische größtenteils wieder aufgehoben durch das Ende, wo B-4 singt und durch das Wissen, dass B-4 einem Gedächtnisdownload unterzogen wurde und somit irgendwann doch wieder zu Data wird. Zwar kommt dennoch ein Gefühl des tiefen Verlustes auf, doch fühlt man sich zugleich auch wieder ein wenig betrogen, weil hier wieder der berühmtberüchtigte "Star Trek"-"Reset"-Button betätigt wird.

Überhaupt ist die Handlung um B-4 überflüssig, zumal sie wie die von Shinzon oberflächig bleibt. Hier hätte die Chance genutzt werden können, das Gespräch um das Einzigartige an einem Individuum und dessen Potenzial fortzuentwickeln. Dies hätte nicht nur der Handlung um B-4, aber gleichzeitig auch der Handlung um Shinzon mehr Tiefgang beschert, ist die Thematik beider Handlungen doch gleich und wurde der Androide Data ironischerweise doch oft dazu benutzt, um eben Einblicke in das menschliche Wesen zu gewähren. So bleibt die Diskussion um das Individuum sehr an der Oberfläche und wird nicht vertieft. Die Parallele der beiden Handlungen wird nicht genug herausgearbeitet, weshalb die Handlung um B-4 überflüssig und aufgesetzt wirkt und nur dazu da ist, damit Data nicht wirklich gegen Ende stirbt. Man kann hierfür aber John Logan nicht verantwortlich machen, schließlich hat sich Data-Darsteller Brent Spiner die Handlung um B-4 ausgedacht und bestand auf diese.

Problem Stuart Baird

"Star Trek"-Chef Rick Berman konnte keinen unpassenderen Regisseur engagieren als Stuart Baird. Ein Action-Regisseur, der keinerlei Kenntnisse von einer "Star Trek"-Serie besitzt, weiß schlicht und ergreifend nicht Charaktermomente - die Essenz einer jeden guten "Star Trek"-Story - einfühlsam einzufangen. So wirken die Charaktermomente in "Nemesis" häufig hektisch und Emotionen können sich nicht entfalten. Vor allem versteht Stuart Baird es nicht, seine Darsteller überzeugend herüberzubringen und seinen Darstellern alles zu entlocken. Von der Hochzeitszeremonie bishin zur ersten Begegnung mit Shinzon, die Szenen hätten eindrucksvoller sein sollen als sie sind. Die Kamera findet niemals die richtige Perspektive und die ganze Inszenierung ist überraschend starr. Die Crew wirkt diesmal daher auch erstaunlich steif, was nicht an so begabten Schauspielern wie Patrick Stewart (spielt Captain Picard) oder Brent Spiner (spielt Data) liegen kann, sondern der Regisseur hat schlicht und ergreifend kein Gefühl für die Charaktere und weiß nicht diese am besten zu präsentieren.

Von den Qualitäten in "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" sind die "Das nächste Jahrhundert"-Schauspieler diesmal auf alle Fälle weit entfernt. Allen voran Marina Sirtis als Deanna Troi enttäuscht auf der ganzen Linie. Ihre schauspielerische Leistung ist die schlechteste ihrer gesamten "Das nächste Jahrhundert"-Zeit. Sei es, wenn sie weint oder versucht, die vergewaltigte, tief entwürdigte Frau zu spielen - ihre Szenen sind absolut zum Weggucken. Nicht dass Marina Sirtis schon immer eine begabte Schauspielerin war, aber das, was sie in "Nemesis" abliefert, ist lachhaft.

Zwar nicht herausragend, aber solide ist die Schauspielqualität des Shinzon-Darstellers Tom Hardy. Er versteht es, den inneren Konflikt, der in Shinzon wütet, gut herauszustellen und steht Picard-Darsteller Patrick Stewart in nichts nach.

So gut manche Action-Szenen sind, man denke nur an die Wüstenverfolgungsjagd auf Kolarus III, so enttäuschend sind wiederum andere. Stuart Baird hat hier versagt. So sind die Schießduelle mit den Remanern oder das Duell zwischen Riker und Shinzons Mentor nicht nur zu einfach inszeniert, auch können diese deswegen zu keiner Zeit Spannung aufbauen. "Der erste Kontakt" ist hierbei weitaus besser.

Vor allem enttäuschend aber ist das finale Mann-zu-Mann-Duell zwischen Picard und Shinzon, welches sehr kurz und ebenfalls zu einfach inszeniert ist und dem es an Überraschung und Tiefe erheblich mangelt. Stuart Baird schafft es in solchen Szenen nicht, die Faszination (in diesem Falle an der Gegenüberstellung von Original und Kopie) - die Essenz - darin einzufangen, vor allem die meisten der so wichtigen und interessanten Picard/Shinzon-Szenen legen eine Banalität an den Tag, dass man hin und wieder das Gefühl hat, Baird wolle möglichst schnell das schwache Drehbuch abfilmen. Ihm ist zu verdanken, dass "Nemesis" keinen Eindruck hinterlässt, weil der Film gänzlich frei von fesselnden Momenten ist. "Der erste Kontakt" ist in dieser Hinsicht ebenfalls viel besser, man denke nur an die mitreißende, großartig gespielte und gefilmte Picard/Lily-Szene im Bereitschaftsraum.

Überhaupt mutiert Picard wieder einmal zu einem Prügelcaptain. War dies bereits ein Wermutstropfen des ansonsten sehr guten Films "Der erste Kontakt", wird die "Kirkisierung" von Captain Picard in "Nemesis" fortgesetzt. Der diplomatische Jean-Luc Picard aus der glorreichen "Das nächste Jahrhundert"-TV-Zeit und auch einige der Grundwerte von "Star Trek", die er verkörpert, scheinen vergessen worden zu sein.

Stuart Baird ist als guter Schneider bekannt - er kann zwar schnelle Actionfilme schneiden, aber diese zu drehen, das ist beim besten Willen nicht sein Gebiet. Einen Action-Regisseur für eine Serie zu engagieren, die charakter- und dialoglastig ist, ist einer der dümmsten Fehler, die Rick Berman jemals unterlaufen sind.

Rick Berman, der wahre Nemesis

Was Rick Berman zur Zeit mit "Star Trek" anstellt, ist mit einem Wort gut zusammengefasst: Vergewaltigung. Und nach der neuen Serie "Enterprise" (Lesen Sie hierzu meine populäre Kolumne "Enterprise - die Vergewaltigung von Star Trek") findet die Vergewaltigung von "Star Trek" in "Nemesis" ihre Fortsetzung. Man muss sich nur die in Bermans Auftrag geschnittenen Szenen anschauen und feststellen, dass diese herausgeschnitten wurden, um "Nemesis" nicht nur temporeicher, aber umso massenmarkttauglicher zu machen. Aber weil "Star Trek" nun einmal nicht gänzlich ein Massenmarkt-Produkt ist und sich eben durch ihre Außergewöhnlichkeit von der Masse abhebt und deswegen so geliebt wird, bedeutet das Wegschneiden dieser Szenen auch das Wegschneiden von dem, was "Star Trek" auszeichnet. Zurück bleibt ein Film, der so schon viel besser gemacht wurde - zurück bleibt ein Standard-Actionfilm, der in dieser Form schon zu häufig inszeniert wurde und daher keine Zuschauer mehr anlocken kann.

Dem Film fehlt die Seele - ihm fehlen die Charaktermomente, die notwendig sind, um die volle Dramatik aufzubauen, welche für die letzte Reise dieser Generation notwendig ist. Schlimmer noch werden etliche Szenen nicht nachvollziehbar oder entfalten nicht ihre volle Wirkung, weil die Entwicklung zu diesen Szenen zu kurz oder gar nicht gegeben ist. Viele geschnittenen Szenen sind glänzende Charaktermomente, die diesem Film so gut getan hätten. Sei es Picards Besprechung mit Data nach der Hochzeit, in der beide über die alten Zeiten reden, oder ein paar Szenen mehr, die zeigen, wie Deanna Troi von Shinzon telepathisch vergewaltigt wird, das alles hätte die Dramatik an vielen Stellen erheblich gesteigert und dem Film mehr Tiefgang verliehen. Auch dienen viele geschnittene Szenen zur Story-Erklärung, so aber wirkt Shinzons Plan, die gesamte Föderation zu vernichten, übertrieben. Man wird das Gefühl nicht los, "Nemesis" wolle ohne Umwege schnell zur Raumschlacht am Ende kommen.

Rick Berman versucht derzeit, "Star Trek" mit allen Mitteln der Masse zugänglicher zu machen. Dies ist zwar an sich nicht verwerflich, doch wenn Berman beginnt, das wegzulassen, was "Star Trek" auszeichnet, zum Beispiel Niveau und eine komplexe Erzählstruktur, dann reduziert er "Star Trek" auf das Niveau einer Standard-Sciencefiction-Serie wie "Andromeda" oder "Stargate", die keine Intelligenz vorweisen, dafür aber umso mehr Action. Das Ergebnis ist eine weitere Sciencefiction-Durchschnittskost aus Amerika, die keinerlei Aussagewert besitzt. Besonders schlimm ist diese Reduzierung in der neuen "Star Trek"-Serie "Enterprise" zu merken, die all die Qualitäten von "Star Trek" ins Gegenteilige verkehrt (Abermals der Hinweis zu meiner populären Kolumne "Enterprise - die Vergewaltigung von Star Trek").

Eine solche Reduzierung ist bei "Nemesis" sehr klar zu erkennen. Nicht nur wurden über 50 Minuten Filmmaterial weggeschnitten, es wurde genau das Filmmaterial weggeschnitten, was sonst den normalen Kinogänger hätte verwirren können, sprich tiefgründigere Charaktermomente, die nur ein Fan der Serie hätte vollständig nachvollziehen können oder gar tiefgründigere Dialoge, die ein etwas weniger aufmerksamer Zuschauer hätte nicht begreifen können. Das Ergebnis dieser Reduzierung ist genau dasselbe wie bei "Enterprise". All das, was "Star Trek" so einzigartig macht und über all andere Sciencefiction-Ware stellt, wird weggelassen, zurück bleibt ein bunter und schneller Actionfilm im Stile von "Men In Black II". Der Film wagt sich an keine Experimente, will bloß nicht weh tun, sprich will leichtgewichtig sein, und beschreitet schön den Mittelweg, ohne auch nur ein bisschen von der Spur zu kommen. Leider hinterlässt "Nemesis" daher nicht den Hauch von Eindruck und leider auch ist "Nemesis" von anderen Actionfilmen nicht zu unterscheiden, und da das Publikum solche Filme bereits zur Genüge kennt, lässt er sich erst gar nicht auf einen weiteren ein. Für einen "Star Wars"-Fan beinhaltet "Nemesis" zu wenig Effekte, für einen "Stirb Langsam"-Fan beinhaltet "Nemesis" zu wenig Action und für einen "Star Trek"-Fan beinhaltet "Nemesis" zu wenig Tiefgang - genau daher ist der Film erbärmlich an allen Kinokassen der Welt gescheitert, weil er vergeblich versucht, alle Gruppen zufriedenzustellen, aber dies nicht im Ansatz hinbekommt.

Die Reduzierung zeigt sich hervorragend in der großartigen Dinner-Szene im Romulanischen Senat. Hier erkennt man zum ersten Male den inneren Konflikt in Shinzon, der nicht weiß, auf welcher Seite er steht. Wäre dieser Konflikt nur weiter ausgearbeitet. Leider verwandelt sich Shinzon viel zu schnell wieder in den alten Bösewicht zurück. Jedesmal, wenn der innere Konflikt erkennbar wird und der Film an solchen Stellen zur Hochform aufläuft - eine weitere Szene ist der Dialog zwischen Holo-Shinzon und Picard im Bereitschaftsraum - folgt das nächste Gefecht. Man könnte meinen, "Nemesis" wird an solchen Stellen mit Absicht mundtot gemacht, damit der Film ja kurz und actionreich bleibt, ja kein Zuschauer sich langweilt und damit diese bloß alles mitverfolgen können. Das Ergebnis ist natürlich mangelnde Tiefe. Berman und Co. vergessen, dass ein langatmiger Film immer noch besser ist als ein oberflächlicher Film.

"Star Trek" sollte "Star Trek" bleiben. Man kann nicht frischen Wind in eine Sache bringen, wenn man all das weglässt, was diese Sache auszeichnet. "Enterprise" war daran gescheitert, "Nemesis" ist noch erbärmlicher gescheitert. "Star Trek" befindet sich gerade auf einem Todesflug und Rick Berman gibt weiterhin den Befehl, den Kurs beizubehalten. Rick Berman vermag in seinen letzten Staffeln von "Das nächste Jahrhundert" erfolgreich gewesen zu sein, doch das Problem ist, er ist kein Visionär, sondern ein Millionär. Und als solcher ist er bemüht, soviel Profit wie möglich aus "Star Trek" herauszuschlagen und er begeht dabei den fatalen Fehler, "Star Trek"s sinkende Popularität durch Sinken ihrer Qualität auszugleichen. Das Ergebnis ist wie oben besprochen Standardware, die der Zuschauer zu oft gesehen hat. Und das Ergebnis ist auch, dass Rick Berman mit "Nemesis" nun auch die letzten alten "Star Trek"-Fans vertrieben und den Ruf von "Star Trek" noch mehr zerstört hat.

Es ist Rick Bermans Schuld, dass nicht die ursprüngliche, erheblich längere Version des Regisseurs ins Kino gekommen war. Aus dieser Version wäre zugegeben auch nicht gerade der beste "Star Trek"-Kinofilm geworden, dafür ist die Story einfach zu dünn, aber es wäre aus "Nemesis" ein bedeutend besserer Film geworden. Da kann man sich nur auf die DVD-Veröffentlichung freuen.

"Nemesis" hat den schlechtesten Schnitt aller "Star Trek"-Kinofilme. Bei etlichen Szenen erkennt man, dass irgendetwas fehlt und bei vielen wünscht man sich mehr Umfang. Der Film beginnt dabei sehr vielversprechend mit einer Hochzeit, die sich viele "Star Trek"-Fans herbeigesehnt haben. Doch spätestens als Whoopi Goldberg mit ihren 23 Hochzeiten daherkommt und die Hochzeit abrupt endet, fragt man sich, warum das alles gewesen ist. Gerade hier wären mehr Szenen bedeutend gewesen für den weiteren Verlauf des Films. So hätte man zu gern die geschnittene Szene gesehen, in der Picard und Data über alte Zeiten, Kameradschaft und Abschied sprechen. Dies hätte nicht nur die enge Beziehung der beiden noch einmal verdeutlicht, sondern der Tod von Data und der große Abschied am Ende des Filmes wären nachvollziehbarer und dadurch dramatischer geworden. So wurden Szenen weggeschnitten, wo man Shinzon als kleiner Junge die Sterne zum vorerst letzten Male sieht, bevor er in die Mine entsandt wird. Mit dieser Szene hätte aber die Unterhaltung mit Picard im Romulanischen Senat, in der die Stern- und Erforschungsthematik eine große Rolle spielen, erheblich an Facetten gewonnen. Das Storygerüst um die Romulaner ist außerdem zu einfach abgehandelt, mehr Komplexität hätte das Ganze erheblich glaubwürdiger gemacht, zumal die Romulaner ein gerissenes und keinesfalls einfaches Volk sind. Aber leider gibt die Story hier nicht viel her bzw. wurde extrem gekürzt.

Emotionen im Film werden im Keim erstickt, es bleibt nie viel Zeit, um eine Szene wirken zu lassen. Durch die fehlenden Charaktermomente kann das Publikum keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen und genau daher hinterlässt "Nemesis" weniger Eindruck als alle "Star Trek"-Kinofilme zuvor. Vor allem für die letzte Reise der "Das nächste Jahrhundert"-Generation ist es erbärmlich, dass das Ende dermaßen kurz daherkommt und man sich nicht angemessen verabschiedet. Wenn man an geschnittene Szenen denkt, in denen Worf und Geordi Datas Quartier räumen oder in denen Picard einen neuen Sessel und seinen neuen Ersten Offizier vorgestellt bekommt, all dies hätte dem Ende mehr emotionale Tiefe verliehen und wäre dem Ende einer der erfolgreichsten TV-Serien gerecht geworden.

John Logan hat das Drehbuch so angelegt, dass viele Dialoge, die zu Anfang angeführt werden, eine Bedeutung für das Ende haben - man denke nur an das erwähnte weggeschnittene Gespräch zwischen Picard und Data nach der Hochzeit - doch diese Anfang-Ende-Symmetriestruktur, welche viele guten Filme auszeichnet und sie abrundet, wurde gnadenlos zerstört. Was zurückbleibt, sind Szenen, die ohne ihre Gegenparts nicht funktionieren. Auch wird die Story vielerorts nicht mehr nachvollziehbar - vor allem die Zerstörung der Föderation erscheint unnötig, hat diese doch so gut wie gar nichts mit der Unterdrückung der Remaner zu tun.

Die "Nemesis"-Story wird um die Action herumgestrickt, sei es die Wüstenverfolgungsjagd, die Flucht mit der "Scorpion" oder Datas "Flug" zur "Scimitar" - "Nemesis" ist eine Aneinanderreihung von Actionszenen, die nicht gut in der Story untergebracht worden sind und daher alle unnötig wirken. Sei es die Fernbedienung für das Shuttle, das plötzliche Auffinden der Shuttlerampe auf der großen "Scimitar" oder Picard, der einen Stab aus der Korridorwand herauszieht, um Shinzon zu töten - "Nemesis" ist ebenfalls eine Aneinanderreihung von Deus-Ex-Machinas, die die Uninspiriertheit des Drehbuchs verdeutlichen. So wirkt "Nemesis" gegen Ende auch unfertig und erfüllt den Zuschauer mit Unzufriedenheit.

"Star Trek Nemesis" ist daher ein Musterbeispiel dafür, was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn man versucht, "Star Trek" zu reduzieren, um sie einem breiteren Publikum präsentieren zu können. Rick Berman ist also der wahre "Nemesis" des "Star Trek"-Universums. Er treibt die Franchise nicht nur an den Rand des Ruins, sondern direkt in den Ruin und dies mit maximaler Warp-Geschwindigkeit. Die alten "Star Trek"-Fans sind längst vertrieben und die neuen werden woanders viel besser unterhalten.

Positives

Trotz aller Kritik gibt es durchaus positives anzumerken. So enthält "Nemesis" einige sehr witzige Szenen. Von "Fitnessraum" bis "Selbstzerstörung defekt" spielen diese Szenen geschickt mit den Erwartungen der Zuschauer. Interessant sind auch die Gespräche zwischen Picard und Shinzon, die in alter "Star Trek"-Manier daherkommen und zum Nachdenken anregen. Auch wenn ihnen wie oben besprochen der Tiefgang fehlt, sind sie es, die den Film vor dem totalen Absturz bewahren. Positiv fällt auch auf, dass bei "Nemesis" in Sachen Optik neue Wege beschritten werden. Bestes Beispiel hierfür ist die farblich in Gelb gehaltene Wüstenverfolgungsjagd. Aber auch die Raumschlacht gegen Ende kann mit neuen Perspektiven aufwarten (wie das Überholen der "Enterprise" im Warp), die man so in "Star Trek" noch nicht gesehen hat. Auch sind eine Menge gewagter Ideen darunter, wie das "Argo"-Fahrzeug, das über eine Klippe ins rettende Shuttle stürzt, ein Brückenoffizier, der in den Weltraum geschleudert wird, der "Scorpion"-Fluchtversuch oder Data, der zur "Scimitar" "fliegt". Doch leider können diese Szenen nicht so begeistern wie von den Machern erwünscht, weil sie ohne eine gute Story ziemlich lose im Raum herumstehen.

Sehr positiv ist auch der grandiose, aber leider sehr kurze Auftritt von Admiral Janeway. Die Schauspielerin Kate Mulgrew vermag auch im Kino zu überzeugen und man wünscht sich für den kommenden elften Film, sollte es je diesen geben, einen "Star Trek"-Kinofilm mit der "Raumschiff Voyager"-Crew. Denn "Raumschiff Voyager" erfüllt alle Anforderungen, die Serie hat sehr gute Darsteller, spricht als Einzelepisoden-Serie auch das Massenpublikum an, ohne die "Star Trek"-Werte ablegen zu müssen, und hat durchwegs sympathische und vielfältige Charaktere. Welche "Star Trek"-Fans auch immer auf die Idee kommen, die "Deep Space Nine"-Crew in die Kinos schicken zu wollen, es wird nicht klappen, weil "Deep Space Nine" weder eine sympathische Crew aufweisen kann noch in irgendeiner Form für das breite Kinopublikum zugänglich ist. "Raumschiff Voyager" gehört die Zukunft, das zeigt klar der Auftritt von Janeway in "Nemesis".

Das Technische

Wie jeder "Star Trek"-Kinofilm ist auch "Nemesis" vom Produktionstechnischen her gelungen. Die Specialeffects können nicht besser sein und der Sound ist erste Klasse. Jerry Goldsmith hat mit "Nemesis" einen seiner besten Soundtracks abgeliefert, denn die trommellastige Musik unterstützt hervorragend die dunkle Atmosphäre des Films. Besonders gelungen ist das Finale. Hier gaben die Macher wirklich alles, um mit einem Action-Feuerwerk aufzuwarten. Die Raumschlacht zwischen der "Enterprise-E" und "Scimitar" gehört produktionstechnisch zum besten, was "Star Trek" zu bieten hat. Einzig störend ist das Remaner-Makeup bzw. die Remaner an sich. Hierbei ist man nicht originell genug vorgegangen, denn letzten Endes bieten die Remaner nichts neues und genauso hätte man hier ein x-beliebiges "Star Trek"-Alien nehmen können und es würde nicht weiter auffallen. Die Kulissen sind diesmal ein wenig enttäuschend ausgefallen. Bis auf den Romulanischen Senat wirkt alles ein wenig sparsam. Vor allem negativ fällt die Brückenkulisse der "Scimitar" auf, die sehr spartanisch ist und wenig originell ausgestattet wird.

Die letzte Reise

"Das nächste Jahrhundert" hat gezeigt, dass Sciencefiction nicht immer nur aus Ballereien bestehen muss, umso trauriger dann "Nemesis", welcher eindeutig den Tiefpunkt dieser TV-Ära markiert. Konnte sich "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" durch eine große emotionale Tiefe, einen interessanten Bösewicht und großen Tiefgang aus dem Ballerei-Vorwurf retten, versinkt "Nemesis" geradezu darin. Man wird das Gefühl nicht los, dass der Film so angelegt ist, nur um einigen Action-Szenen Platz zu machen. Doch wie jeder gute Film ist die Story das Wichtigste und diese ist bei "Nemesis" weder tiefgründig noch spannend.

Für die letzte Reise kommen viele Charaktere zu kurz zum Zuge. Michael Dorn alias Worf kann man nur bemitleiden - nicht nur, dass dieser die wenigste Bildschirmzeit hat, auch darf er den dümmsten Satz des gesamten Filmes von sich geben ("Die Romulaner haben ehrenhaft gekämpft"). Gates McFadden alias Dr. Beverly Crusher sowie LeVar Burton alias Geordi LaForge haben zwar weitaus mehr Auftritte, doch beschränken sich diese wie üblich meistens auf Erklärungen. Besonders im Falle von Geordi hätte man gern seine Frau Dr. Brahms gesehen. Dies hätte eine natürliche Entwicklung des Charakters bedeutet, zumal dieser schon immer in Brahms verliebt ist und sie nun endlich heiraten darf. Leider ist diese Szene wie viele andere der Schere zum Opfer gefallen. Marina Sirtis alias Deanna Troi hat wohl den meisten Auftritt der Brückenoffiziere nach Picard und Data. Doch wurde auch ihr Teil arg zerschnitten, so dass ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehbar ist. Ferner überzeugt Marina Sirtis diesmal, wie weiter oben beschrieben, nicht als Deanna Troi. Wil Wheaton alias Wesley Crusher ist nur kurz auf der Hochzeitszeremonie zu sehen - sein Dialog ist weggeschnitten worden.

Besonders ärgerlich ist der Abschied von William Riker, der von Jonathan Frakes gespielt wird. Nach sovielen Jahren Dienstzeit als "Nr. 1" ist der gezeigte kurze Abschied dieser nicht würdig. Völlig überflüssig, weil sehr voraussehbar, ist auch der Kampf mit Shinzons Mentor. Insgesamt auch hier also große Enttäuschung. Auch hier ist vieles der Schere zum Opfer gefallen.

Wenn man sich das TV-Finale "Heute, Gestern, Morgen" anschaut, wie gut alle Charaktere darin eingebunden sind und wie mitreißend die Story auch ohne viel Action ist, so kann man bei "Nemesis" nur die Stirn runzeln. Würde man bei "Heute, Gestern, Morgen" alle guten Charaktermomente wegschneiden, käme in etwa "Nemesis" dabei heraus.

Wäre "Nemesis" vor vier Jahren anstelle des durchaus gelungenen "Star Trek IX: Der Aufstand" herausgekommen, wäre er nie in dieser dünnen Form veröffentlicht worden. Aber seit dem Ende von "Raumschiff Voyager" hat die Vergewaltigungsphase von "Star Trek" begonnen - die Story muss jetzt reduzierter sein, alles, was das Massenpublikum stören könnte, muss weg. Die neue Serie "Enterprise" ist genau aus diesem Grunde ein Flopp sondergleichen und "Nemesis" tritt in ihre Fußstapfen. Widerstand ist zwecklos, solange Rick Berman weiterhin das Sagen hat und das Studio "Paramount" glaubt, dies sei der einzige Weg, "Star Trek" wieder erfolgreich zu machen. Schade, dass "Nemesis" ausgerechnet in solch einer Phase in die Kinos kommt. Der Film ist genau wie die Serie "Enterprise" - beide sollten eine angebliche "Star Trek"-Krise beenden, schaffen sie aber letzten Endes herbei. Daher ist es besser, diese legendäre TV-Crew in die Rente zu schicken, bevor ihr Ruf weiter in den Dreck gezogen wird. "Nemesis" zeigt, dass "Star Trek" keine Pause braucht, sondern neue Führungskräfte. Der große finanzielle Misserfolg des zehnten Streifens und der neuen Serie wird in dieser Hinsicht mit Sicherheit Konsequenzen nach sich ziehen.

Letzten Endes aber sind auch die "Star Trek"-Fans für diese Krise verantwortlich. Denn sowohl "Enterprise" als auch "Nemesis" sind das Resultat von Fanfeedbacks. Da die meisten "Star Trek"-Fans dieser Zeit Chauvinisten ("bornierte Kirk-Verehrer") und prä-pubertäre Action-Knaben sind - stets sehr beeinflussbar in ihren Meinungen - einen männlichen Captain haben wollen, weniger "Star Trek", dafür umso mehr Action, ist die fünfte Serie "Enterprise" entstanden. Dass es ziemlich in die Hose gegangen ist, beweisen die kontinuierlich fallenden Einschaltquoten und die große Kritik seitens erwachsenerer Fans. Und da die Fanwünsche auch auf leichtgewichtigere Action-Kinokost hinauslaufen, ist "Nemesis" aus der Taufe erhoben. Dass auch dieses Projekt erbärmlich scheitert, zeigt ziemlich deutlich, dass die "Star Trek"-Fans auch nicht mehr so recht wissen, was sie denn eigentlich wollen.

Überhaupt stellt man sich die Frage, warum ausgerechnet "Star Trek"-Fans soviel Action haben wollen und überhaupt stellt man sich auch die Frage, warum diese ausgerechnet "Star Trek"-Fans geworden sind, wo sie doch bei Serien wie "Andromeda" viel besser aufgehoben sind. Kaum bringt man einen Krieg in die selbsternannte "Star Trek"-Serie namens "Deep Space Nine", schon geraten viele Fans in Ekstase, wo doch sogar die Frau des verstorbenen Gene Roddenberry das Konzept dieser Serie aufs heftigste kritisiert und erzählt, ihr Mann würde soetwas niemals zulassen. Kaum bietet man einer Frau den Sessel des Captains an, schon wird die exzellente "Raumschiff Voyager"-Serie von vielen völlig zu Unrecht verrissen.

"Star Trek"-Fans scheinen Action-Liebhaber zu sein, die in "Star Trek" eine Abwechslung finden, aber den inneren Wunsch hegen, dass daraus irgendwann ein "Star Wars" mutiert. Somit sind viele "Star Trek"-Fans nur Pseudo-Pazifisten und -Idealisten, die im Grunde nichts anderes als das Gegenteil von "Star Trek" anstreben. Nur sehr dumm gelaufen, dass die "Star Trek"-Produzenten auf diese Stimmen eingehen und die Franchise in die größte Krise seit 35 Jahren stürzen. Umso weiser wäre es jetzt, sich an das Erfolgsrezept von "Star Trek" - an die ursprüngliche Gene-Roddenberry-Vision von Frieden und Toleranz - zurückzubesinnen. Umso weiser wäre es genau zu einer Kriegszeit wie dieser eine ruhige Serie im Stile von "Das nächste Jahrhundert" oder "Raumschiff Voyager" zu erschaffen, die wieder Optimismus erweckt und mehr mit Intelligenz denn mit Action überzeugen will. "Nemesis" hat zwar durchaus gute Ansätze diesbezüglich - man denke nur an die Friedensverhandlungen mit den Romulanern - doch wird dies nur am Rande erwähnt und man hat das Gefühl, dass dies nur notgedrungen im Film integriert wird, damit dieser überhaupt noch den Titel "Star Trek" tragen darf - die neue Serie "Enterprise" tut dies schließlich ja nicht mehr, soweit ist es schon gekommen.

"Star Trek" wurde nach dem "Raumschiff Voyager"-Finale "Endspiel" krank. "Nemesis" und "Enterprise" sind die letzten Atemzüge eines am Boden röchelnden TV-Elefanten, den hungrige Hyänen und Aasgeier bald auffressen werden. Wie es mit "Star Trek" weitergeht, steht in den Sternen.

Fazit

Als Abschluss-Film für die "Das nächste Jahrhundert"-Ära gedacht, vermag "Nemesis" diesem Anspruch nicht einmal im Ansatz gerecht zu werden. Die Story ist zu dünn, zudem auch noch arg gekürzt und ist an vielen Stellen nur bedingt nachvollziehbar. Dem zehnten "Star Trek"-Kinofilm fehlen Charaktermomente, Tiefgang und eine bessere Inszenierung. Produktionstechnisch gesehen gibt es nichts zu beanstanden. "Star Trek Nemesis" ist als "Star Trek"-Kinofilm ausreichend, als Abschlussfilm für eine solch erfolgreiche TV-Generation ist er jedoch schlicht und ergreifend mangelhaft ... Note 5+

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 11.12.2004