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Beinahe-Katastrophe bei "Sojus"-Landung?

Wie erst im nachhinein bekannt wurde, schwebte die Besatzung der russischen "Sojus-Kapsel" bei ihrer Landung am vergangenen Wochenende in der kasachischen Steppe möglicherweise in Lebensgefahr.

Die "Sojus-Kapsel" TMA-11 landete am vergangenen Samstag um 10.51 Uhr MESZ mit 20 Minuten Verspätung und rund 420 km vom geplanten Landeort entfernt nahe der Stadt Arkalik in der kasachischen Steppe. Statt der ursprünglich geplanten aerodynamischen Wiedereintrittsphase, bei der in den dichteren Schichten der Erdatmosphäre der Bremsweg der Kapsel verlängert und dadurch die Bremskräfte reduziert werden, kam es zu einer harten, ballistischen Landung in einem viel steileren Winkel mit deutlich höherer Geschwindigkeit.

Erst Tage später wurden dramatische Details bekannt. So meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Verantwortlichen, dass die Mission "auf Messers Schneide" gestanden habe.

An Bord der Raumkapsel befanden sich die 48-jährige US-Astronautin Peggy Annette Whitson und der 46-jährige russische Kosmonaut Juri Iwanowitsch Malentschenko von der 16. Stammbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS) - beide seit Oktober 2007 im Weltraum - sowie die südkoreanische Wissenschaftlerin Yi So Yeon, die am 08.04.2008 zur ISS aufgebrochen war.

Während der Landung war die Crew mindestens der achtfachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Zudem war die Kapsel beim Eintritt in die Atmosphäre falsch ausgerichtet (mit der Luke voran), wodurch der Hitzeschutz auf der falschen Seite und somit nutzlos war. Die Koreanerin Yi berichtete später, sie hätte während des Landemanövers eine "Art Feuer" gesehen. Sowohl eine für die Kommunikation mit dem Kontrollzentrum wichtige Antenne als auch eine Vorrichtung zum Druckausgleich in der Kapsel gingen kaputt.

Bereits bei der Landung der "Sojus TMA 10" im Oktober letzen Jahres kam es zu einer ungesteuerten Landung auf Grund eines Kabelschadens.


Gerüchten zufolge soll aus Furcht vor einem schlechten Omen der nächste, für Herbst geplante "Sojus"-Flug zur ISS nicht "Mission 13" sondern "Mission 14" genannt werden.


Weitere Quellen:
www.focus.de
www.raumfahrer.net
www.nasa.gov

(sl); STVC-Meldung vom 24.04.2008; Quelle: Spiegel Online