Trekstars 2000
Autor: Peter Rakousky

In diesem Jahresrückblick werde ich über die wichtigsten und auffallensten "Star Trek"-Darsteller des letzten Jahres berichten. In diesem Jahr gab es, für die Fans, genügend Aufregung über die nächste "Star Trek"-Serie, doch auch ein Mann sorgte für ziemlich viel Wirbel, nämlich: Robert Beltran (ST:VOY, Chakotay):

In seinen Interviews ließ er immer wieder durchklingen, wie schlecht "Star Trek" doch eigentlich sei und wie dilettantisch die ersten "Star Trek"-Darsteller doch wären. Gerade Shatner, meinte Beltran, sei ein zweitklassiger Schauspieler, der es gar nicht verdient hatte in "Star Trek" mitzuspielen. Er kritisierte auch zum wiederholten Mal die Produzenten und Macher von "Star Trek: Voyager", dass sie seine Rolle einfach verkümmern lassen würden.

Diese vielen wirklich ungerechtfertigten und zum Teil auch unintelligenten Aussagen bringen Robert Beltran die Zitrone 2000 für den größten Miesmacher im "Star Trek"-Bereich.

Da kann man den Aussagen des Ausführenden Produzenten der 7. Staffel von Voyager Kenneth Biller nur zu stimmen, der wie gefolgt auf Beltrans Aussagen reagierte:

"Ich denke, Robert Beltran sollte aufhören sich zu beschweren und seinen Job erledigen - drucken Sie das, wenn Sie wollen!" so begann er, bevor er detaillierter fortfuhr mit "er hat seine Meinungen, und er ist berechtigt seine Meinungen zu haben, aber er kriegt eine Menge Geld und er hat viele Fans und es tut mir leid, dass er nicht glücklich ist, mit dem, was er tut. Aber es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte."

Als er gefragt wurde, ob noch jemand ähnliche Gefühle habe wie Beltran, antwortete Biller mit "Nein, das denke ich nicht," obwohl er hinzufügte, dass "die Drehbuchschreiber langsam müde werden". Er erwähnte auch, dass er mit Robert Picardo (ST:VOY, Doctor) einige Male in der Woche spricht, der "genauso enthusiastisch ist, wie er immer war", und fügt hinzu, dass beide, Picardo und Kate Mulgrew (ST:VOY, Janeway) "jeden Tag zur Arbeit kommen", etwas, was Beltran andeutungsweise nicht tut.

Aber es gab auch Erfreulicheres zu Berichten, nämlich heiratete auch ein "Star Trek"-Darsteller in diesem Jahr: Patrick Stewart (Cpt. Picard) heiratete am 25. August 2000 die ehemalige "Star Trek"-Produzentin Wendy Neuss im Bel Air Hotel in Los Angels. Brent Spiner (ST:TNG, Data) diente Stewart als Trauzeuge und auch Jonathan Frakes (ST:TNG, Riker) , Michael Dorn (ST:TNG, Worf), Marina Sirtis (ST:TNG, Deanna Troi), Gates McFadden (ST:TNG, Crusher) und LeVar Burton (ST:TNG, Geordi) wohnten der Zeremonie bei.

Und nochmal muss Patrick Stewart (ST:TNG, Cpt. Picard) loblich erwähnt werden! Denn er spielte im Blockbuster des Sommers 2000 "X-Men" den im Rohlstuhl sitzenden Mutantenanfüherer, Charles Xavier oder Professor X. Auch in dieser Rolle zeigte Patrick Stewart sein großes Können als Schauspieler und so wundert es niemanden, dass schon ein zweiter Teil dieses Blockbusters geplant ist.

Aber nicht nur im Film-Sektor zeigten "Star Trek"-Stars ihr Können, sondern auch im Literatur-Sektor bewiesen Andrew J. Robinson (ST:DS9, Garak), William Shatner (ST:DS9, Cpt. Kirk), John De Lancie (ST:TNG, DS9, VOY, Q) und Armin Shimmerman (ST:DS9, Quark) ihr kreatives Potential. Andrew J. Robinson bewieß mit seinem Buch "A Stitch in Time", dass er mehr als wir alle zusammen über die fiktive Person "Garak" weiß. Dieses Buch spiegelt alle Fassetten von Garaks Persönlichkeit wieder, die er in den letzten 7 Jahren auf DS9 gezeigt hat.

Ich finde es erstaunlich, dass ein, wie Robinson von sich selbst sagt, Amateurautor so ein Buch schreiben kann. William Shatner schreib sein viertes Buch mit dem Namen "Das Gespenst", das bislang sein bestes seiner vier Bücher darstellt. Auch das Buch von John De Lancie (in Zusammenarbeit mit Peter David) "Ich, Q" ist ein wunderbares Buch, das Q würdig ist.

Und last but not least: Armin Shimmerman, der mit "Die Mythen und Legenden der Ferengi" (in Zusammenarbeit mit Ira Steven Behr und Robert Hewitt Wolfe) wieder einmal beweist, dass es "Quark" wirklich irgendwo da draußen im Universum gibt.

Ein wahrer Star im Jahr 2000 war sicherlich auch Kate Mulgrew (ST:VOY, Captain Janeway), die von sich behauptet, das größte "Plappermaul" Hollywoods zu sein. Warum sie so etwas von sich behauptet, zeigt ein Auszug aus dem Gespräch in der Talkshow “Late Late Show” mit Craig Kilborn:

[Hinweis: Zu dieser Zeit befand sich Mulgrew auf einer Promotion-Tour für den Demokraten Al Gore]

Craig Kilborn: "Können wir über "Star Trek" reden? Das ist wichtig."

Kate Mulgrew: "Ja. Klar doch".

CK: "Das ist, was wichtig ist. Es ist die letzte Staffel!"

KM: "Captain Janeway ist Demokratin. Das weißt Du doch, oder?"

[Publikum lacht]

KM: "Gehe ich hier ein bisschen zu weit? OK, vergesst es!"

CK: "Dies ist die letzte Staffel. Wie möchtest Du, dass Dein Charakter “goodbye” sagt?"

KM: "Das kann ich Dir genau sagen. Nun, mag sein, dass ich mit der Meinung allein da stehe und ich bin sicher, dass dies umstritten ist. Ich finde, es sollte tiefgründig sein."

CK: "Ist sie in einer Wahlkammer?

KM: "Sie ist in einer Wahlkammer für jemand anderen."

KM: "Ich finde, es sollte atemberaubend sein. Unvorhersehbar. Herzbrechend. Das Publikum sollte im Dunkeln gelassen werden und es sollte die letzte Einblendung in der letzten Folge sein: eine Nahaufnahme eines beliebten Charakters – Schluss."

CK: "Werden wir im Dunkeln gelassen .... oder Sie?"

KM: "Ich kann nicht, es ist mir nicht erlaubt, das zu sagen. Ich finde, das Schiff sollte in Flammen aufgehen, Deck für Deck. Alle rennen zu den Rettungskapseln."

CK: "Wow. Du wirst ...... du wirst sterben!"

KM: "Mir wurde gesagt, dass ich nicht darüber reden darf und wie du siehst, bin ich das größte Plappermaul in Hollywood."

CK: "Sie wird sterben und Sie hat es hier bei der "Late Late Show" gesagt, liebes Publikum!"

KM: "Du wirst Ärger bekommen ...."

CK: "Hoho! Ich habe nicht gesagt “Im Dunkeln gelassen”. Das hast Du zuerst gesagt!"

KM: ""Im Dunkeln gelassen". Ich habe nicht gesagt, dass Janeway [besondere Betonung von Kate auf den Namen] sterben wird."

CK: "Oh, dann habe ich das wohl falsch verstanden."

[Alle lachen.]

Das Comeback des Jahres feierten gleich mehrere "Star Trek"-Darsteller: Zum einen Jennifer Lien (ST:VOY, Kes), die in der 6.Staffel von "Star Trek: Voyager" übelgelaunt die Crew der Voyager heimsucht und zum anderen Marina Sirtis (ST:TNG, Deanna Troi) und Dwight Schultz (ST:TNG, Lt. Barclay), die versuchen mit der Voyager, im Delta-Quadranten, Kontakt aufzunehmen.

Dwight Schultz sagte in einem Interview:

"Ich war immer ein großer "Star Trek"-Fan, schon seit Beginn der ersten Serie, von der ich jede Episode in lebendigen Farben sah, zu meiner High School Zeit. Als dann "The Next Generation" auf die Bildschirme kam, war ich gerade dabei, das "A-Team" zu beenden und wurde natürlich ein großer Fan dieser Serie.

Ich sah mir jede Folge an, ich kannte Jonathan Frakes (ST:TNG, Riker) und Brent Spiner (ST:TNG, Data). Ich war gut befreundet mit ihnen und war froh für sie über ihren Erfolg, und eifersüchtig!

Dann arbeitete ich mit Whoopi Goldberg in den späten 80ern in einem Film namens 'The Long Walk Home' [soviel wie 'Der lange Weg nach Hause']. Natürlich war sie eins der Originale und ich erzählte ihr, welch großer Fan ich sei. Bevor ich es wusste, bekam ich einen Anruf, wo sie wissen wollten, ob ich einen machen wollte oder nicht. Und so ist es wirklich passiert. Ich hatte viel Glück."

Dwight weiß nicht, wann Reg noch einmal bei "Star Trek: Voyager" auftauchen wird:

"Ich mag es nicht, weil ich keine Kontrolle darüber habe! Alles was ich sagen kann, ist, ich denke, er wird miteinbezogen; zumindest denke ich, wird er da sein, wenn die Voyager auf der Erde eintrifft."

Egal, ob Reg Barclay am Ende die "Voyager" außerhalb des Sternenflotten-Hauptquartiers begrüßen wird oder nicht, hat Dwight die Zeit als Lt. Barclay lieben gelernt:

"Ich liebe es, bei der Show mitzuarbeiten; es ist aufregend. Es war eine große Chance und ich bin dankbar, dass sie mich zurückgebracht haben. Ich bin hier, ich bin willig und ich möchte dabei sein!"

Aber das Jahr 2000 war nicht nur das Jahr der Schauspieler, sondern auch eines "Star Trek"- Buchautors, nämlich Peter David. Er bereitet uns mit der neuen Buchreihe: "Star Trek - Die neue Grenze" große Freude und ist meiner Mienung nach der Autor des Jahres 2000.

Von meiner Sicht waren das die wichtigsten Impressionen des vergangen Jahres. Hoffen wir noch auf viele weitere Jahre "Star Trek", über die es sich zu berichten lohnt!