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Review ("DS9: The Fallen")

Von Patrick Streppel

Titelgrafik zum Artikel

"DS9: The Fallen":
Review

Genre:
Action-Adventure
Entwickler:
S & S Interactive
Publisher:
Umfang:
Releasetermin:
18.12.2000

Bilderstrecke:

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Beschreibung

Wir befinden uns in der fünften Staffel, Jadzia Dax ist noch am Leben, der Krieg gegen das Dominion ist noch nicht auf seinem Höhepunkt und Dukat ist noch nicht von den Pah Geistern besessen.

Die Story von "The Fallen" orientiert sich nun an der Millenium-Buchreihe von Judith und Garfield Reves-Stevens und erzählt eine epische Story, die von mysteriösen Aliens, Dominion-Verschwörungen bis hin zu Cardassianischen Experimenten mit einem Drehkörper ziemlich viele Handlungselemente miteinander verwebt. Am Ende - soviel soll schon einmal verraten werden - läuft alles auf einen Showdown zwischen den Propheten und den "gefallenen" Pah Geistern hinaus, der selbst in der Serie nicht hätte besser dargestellt werden können.

{f Eine Mission in "The Fallen" f}

Nach einer schicken Zwischensequenz in der Spielengine lande ich als Sisko auf einem bajoranischen Forschungsschiff, um Überlebende eines Angriffs zu retten. Zuerst scanne ich den Raum mit meinem Tricorder. Ein Überlebender gefunden, ich versuche hinauf zu kommen, öffne dazu mit einer Konsole das Schott zum Nachbarraum. Während das große Ding aufgeht, zeigt mein Scanner etwas an... Ich scanne genauer. Eine Lebensform. Schnell zücke ich die Waffe und... Dank Zielfunktion ist der Gegner schnell vernichtet.

Doch sobald ich den Fahrstuhl hinauffahre, sehe ich, dass eine Kapsel durch den Rumpf gebrochen ist. Ich scanne und spreche schnell mit Dax, was es wohl seien kann. Als ich weiter gehe, kommt aber schon die Hiobsbotschaft: Die Defiant wird angegriffen, O'Brian ist verwundet, all das sehe ich in einer Zwischensequenz. Worf muss die Invasoren zurückschlagen... Was Kira gerade auf Bajor durchmacht? Ich jedenfalls gehe weiter.

Der Überlebende, ich benutze den Signalverstärker und er wird zu Bashir in die Krankenstation gebeamt, der mir prompt Bericht erstattet. Dann ein neuer Gegner. Mist, der hat ein Schild! Ich ziehe mich zurück, spreche mit Dax. "Scannen!", sagt sie, und "Waffe anpassen!". Okay... Ein harter Brocken, aber ich besiege ihn.

Jetzt muss ich zu so einer Kontrolltafel, sagt O'Brian... Oh, da brauche ich 'ne Keycard... Nein, noch ein Gegner! Wieder erst scannen... Das war knapp! Langsam schleiche ich durch die Gänge... Bin verletzt, gebe mir das Hypospray... Hoffentlich ist hier nicht noch ein Gegner... Da, ein weiterer Überlebender! Die Keycard finde ich im anderen Stockwerk, sagt er. Also ab in den Fahrstuhl.

Kritik

Die Story von "The Fallen" orientiert sich nun an der Millenium-Buchreihe von Judith und Garfield Reves-Stevens und erzählt eine epische Story, die von mysteriösen Aliens, Dominion-Verschwörungen bis hin zu Cardassianischen Experimenten mit einem Drehkörper ziemlich viele Handlungselemente miteinander verwebt. Am Ende - soviel soll schon einmal verraten werden - läuft alles auf einen Showdown zwischen den Propheten und den "gefallenen" Pah Geistern hinaus, der selbst in der Serie nicht hätte besser dargestellt werden können...

Wenn man sich das neue "Star Trek"-Spiel also ansieht, so ist die (für Fans) wichtigste Disziplin gleich mit Bravour gemeistert worden, denn "The Fallen" schlägt in Punkto Story und Zwischensequenzen jedes andere "Trek"-Spiel. Videolastige Klassiker wie "Starfleet-" oder "Klingon Academy" mögen aufgrund von echten Schauspielern noch aus der Masse herausstechen, aber vor allem gegenüber "Voyager: Elite Force" können Story und Ingame-Sequenzen von "The Fallen" punkten.

Ebenfalls sehr schön vergleichbar mit Ravens 3D-Shooter ist die Grafik. Während "Elite Force" auf die Quake 3 Technologie setzt, benutzt "The Fallen" die "Unreal Tournament"-Engine - wir alle wissen, dass Sisko also klar den Kürzeren ziehen müsste. Doch während "Raven" vor allem auf architektonisches Detail und detaillierte Texturen setzt, beeindruckt "The Collective" durch Aufbau und Stil der einzelnen Level.

Es ist einfach unglaublich, was die Kanadier noch aus der alten Engine herauskitzeln konnten, denn das Leveldesign ist nicht nur abwechselungsreich gestaltet, die einzelnen Abschnitte sind vor allem auch größer und komplexer als bei der Konkurrenz.

In einer Mission marschiert man durch ein bajoranisches Kloster, in einer anderen erforscht man ein weites Außenlevel samt eines gruseligen Starfleet-Schiffswracks und wieder in einer anderen Mission dringt man in ein Gefängnis des Dominion ein. So viel Abwechselung bietet "Elite Force" nicht, dort rennt man immer durch die selben engen Schiffsgänge, egal wie das Design auch aussehen mag.

Ähnlich wie bei der Konkurrenz werden auch die Original-Sets der Serie verarbeitet, zwischen den Einsätzen kann man beispielsweise auf der Ops oder dem Promenadendeck herumlaufen, um kurzen Dialogen zu lauschen. In einigen Missionen kommt es auf DS9 bzw. der Defiant zu Kampfhandlungen und der Spieler muss die Örtlichkeiten vor Invasoren retten.

Leider wird in diesen Spielabschnitten dann doch das Alter der Engine deutlich, denn im Gegensatz zu anderen Leveln bleibt den Designern nicht viel Spielraum um die Defizite der "Unreal"-Technologie zu vertuschen. Architektur und Ausleuchtung müssen eben dem Serienvorbild entsprechen und hier ist schon deutlich, dass die Voyager mit wesentlich mehr Details aufwarten kann.

Andererseits sind die Level von "The Fallen" aber auch wesentlich größer, es muss nicht an jeder Ecke nachgeladen werden. Besonders beeindruckt haben mich aber die Charakteranimationen und die Zwischensequenzen, die immer wieder ins Spielgeschehen eingestreut werden. Die Charaktere bewegen sich dank Skelettanimationen sehr realistisch, sogar Lippenbewegungen und Mimik sind deutlich zu erkennen, ganz im Gegenteil zu den lächerlichen Quake-Animationen von Janeway und Co.

Jetzt aber genug mit dem (technischen) Vergleich, denn spielerisch haben die beiden Titel nicht viel gemein. Während "Elite Force" ein actionreicher, unkomplizierter und vor allem geradliniger Ego-Shooter ist, behauptet "The Fallen" ganz stolz ein Action-Adventure zu sein. Die Perspektive aus der "Tomb Raider"-Reihe, Inventar und technischer Schnickschnack wie in einem Adventure, kombiniert mit Hüpf- und Schießeinlagen, sowie einigen Schalterrätseln, so vielschichtig sieht das Gameplay im neuen DS9-Titel aus.

Was sich vielleicht als ein kruder Mix anhört, wird der Bezeichnung Action-Adventure aber erstmals richtig gerecht, "The Collective" ist eine nahezu perfekte Symbiose dieser Genres geglückt. Keines der Elemente ist zu schwierig, so dass wirklich jeder einen Spieleinstieg finden sollte, andererseits beschert die Reichhaltigkeit des Gameplays aber eine große Abwechselung.

Die Auto-Aim Funktion hilft beim Zielen, der Tricorder oder die Gespräche mit anderen Crewmitgliedern bringen nicht nur Atmosphäre, sondern sind bei dem intelligenten Gameplay auch sinnvoll eingebunden. "The Fallen" hat eine sehr hohe Spielzeit, dank dreier Charaktere kann man das Spiel sogar mehrere Male durchspielen, um neues zu entdecken. Einige Missionen sind zwar identisch, manchmal gibt es aber auch komplett andere Einsätze: Um cardassianische Spione zu fassen, muss z.B. Sisko die Verfolgung aufnehmen, während Kira den Computerkern und Worf den Reaktorraum zu erreichen versucht - drei komplett unterschiedliche Level, die in der Story nur zur selben Zeit spielen.

Leider fehlt es "The Fallen" aber an einem Multiplayermodus, trotz 3rd Person- Perspektive wäre das ganz witzig gewesen. Sounduntermalung - sowohl Musik als auch Effekte - sind erstklassig und runden das gelungene Gesamtbild ab.

In der amerikanischen Fassung werden alle Charaktere (auch Odo, Dax, Garak und Quark) außer Sisko und O'Brian von ihren Original-Schauspielern gesprochen - für die deutsche Version konnten gar alle Stimmen original vertont werden.

Fazit

Eines der besten Trek Spiele überhaupt. Gelungene Grafik, tolle Atmosphäre, intelligentes Spielprinzip - ein Pflichtkauf.

Note: 2+

Artikel geschrieben von Patrick Streppel (ps); aktualisiert am 03.11.2004