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"TrekMods"

Von Patrick Streppel

Zur Zeit vermehren sich neue Star Trek-Spiele in den Händlerregalen wie Tribbles - doch für den Spielenachschub ist eine dicke Brieftasche vorrausgesetzt. Mods und Add-Ons sind da eine willkommene Abwechselung um alten Trek-Spielen zu neuem Leben zu verhelfen.

Add-Ons sind schon seit langem in Mode. Hersteller veröffentlichen ein Spiel und mit nur wenigen neuen Levels bringt die Missions CD noch einmal Geld in die Kassen. Einziges Trek-Beispiel:

Checkov's Lost Missions für Interplays Starfleet Academy brachte anno 1998 sage und schreibe sieben neue Einsätze...

Doch nicht nur offizielle Missions CDs sind in Mode, dank Internet und User-freundlichen Programmiersprachen schießen immer mehr inoffizielle Karten, Level, Einheiten, Waffen oder gar Total Conversions mit komplett neuem Spielinhalt aus dem Boden. Vorteil für den User: Die Erweiterungen sind kostenlos, von Fans für Fans entwickelt.

Aus diesem Grund verwundert es auch nicht, dass zum einen nur neuere Trek-Games in den Genuss dieser Extras kommen und gewisse Genres bevorzugt werden (ein Add-On zu einem Adventure ist nur schwer vorstellbar), zum anderen spielt auch die Qualität der Spiele eine wichtige Rolle. Oder wünschen sie sich etwa neue Level für Generations?

Ein Titel, der sich großer Beliebtheit erfreut, ist Birth of the Federation von Microprose. Aufgrund des komplexen Spielprinzips und der zeitlosen Technik macht das Spiel noch immer großen Spaß, es lohnt sich also die Mühe um Modifikationen hervorzubringen. Namentlich ist das z.B. ein Editor namens BotFED, der das verändern aller Schiffswerte erlaubt.

Wie, der Borgwürfel soll doppelt so stark sein? Die Souvereign ist zu teuer? Kein Problem, der Editor ist sehr leicht zu handhaben. Einige Fans stellten sogar noch mehr mit den Schiffswerten an und bauten alle anderen Schiffe, die in dem Original fehlten (Intrepid-, Prometheus- oder Excelsior-Klasse) nachträglich (und zusätzlich) ins Spiel ein. Die Bildchen, die Schiffswerte, alles stimmt, nur neue 3D-Modelle gibt es leider nicht, die neuen Schmuckstücke sehen also im Kampf genau wie die alten aus.

Neue Schiffe, neue Rassen, diesen Weg gingen auch einige Fans des Interplay Spiels Starfleet Command. Ein Mod ermöglicht beispielsweise das Spielen der Orion-Piraten, ein anderer fügt einen Borg-Würfel als Gegner hinzu, anstatt eines Sternenbasis-Angriffs spielt man dann eben eine Variation von Wolf 359. SFCEdit und KMaru erlauben wieder einmal das einfache Ändern von Schiffswerten, mit den Vordakai gesellt sich aber auch eine ganz neue Rasse hinzu. Der Autor gab sich viel Mühe mit dem Design neuer Schiffe, auch wenn das Endergebnis weit von der Perfektion entfernt ist, so ist es doch eine echte Bereicherung.

Nächster potentieller Anwärter auf Mods war natürlich Armada von Activision. Hohe Wertungen, hervorragende Verkaufszahlen und eine leichte Modifizierbarkeit waren wohl ausschlaggebend, dass Fans weltweit an den Schiffswerten herumbastelten und so die interessantesten Mods veröffentlichten.

Am simpelsten sind hierbei noch die Freischaltung diverser Schiffe, welche sonst nur Gastauftritte haben, zum regulären Bau. Son'a-, Dominion- oder Ferengi-Schiffe, Galaxy-Klasse und Premonition, diese Schiffstypen waren als 3D Modell bereits vorhanden und erlauben die interessantesten Variationen: "Unstoppable Borg Cube" und "Dominion Wars" sagen wohl alles.

Frische Ideen: Föderation baut Dominion-Jäger aufgrund des Schiffes, welches Sisko in Staffel 5 erbeutet hatte, Dominion baut Ferengi-Schiffe, da diese ihre Baupläne verkauft haben...

Weitere Dinge, die für Armada verfügbar sind: Ein Map Editor für Multiplayer Karten, ein Editor um die 3D Modelle der Schiffe zu kreieren und diverse Single-Player Kampagnen, die den Original-Missionen zum Teil in nichts nachstehen.

Ein Titel, der interessanterweise nicht auf der Mod-Liste steht ist Klingon Honor Guard von Microprose, dabei sind doch seit Quake und Half-Life gerade 3D Shooter als Ziele auserwählt worden und die verwendete Unreal-Engine hätte die Programmierarbeit auch ein wenig vereinfachen sollen. Aber vielleicht lag es einfach an dem mangelnden Interesse der Käuferschicht an diesem Titel. Die Entwicklungen bezüglich Elite Force könnten dagegen durchaus spannend werden.

Ebenfalls ungewiss ist die weitere Geschichte um Interplays Klingon Academy, nachdem das Entwicklerteam entlassen wurde, war auch der Missionseditor plötzlich vom Tisch. Interplay versprach nach heftigsten Fan-Protesten die Script-Sprache zu veröffentlichen, in wieweit sich aber wirklich jemand darin einarbeitet und inwieweit nach den schleppenden Verkaufszahlen Interesse besteht, bleibt aber abzuwarten.

Artikel geschrieben von Patrick Streppel (ps); aktualisiert am 07.09.2004