Herzlich Willkommen im STVC!

Community-Menü

Brücke Chat Forum TrekBay Wer ist online?


Episodeninhalt

Es geschah in einem Augenblick

Titelgrafik zur Episode

Vorherige Episode:
Fair Haven
Nächste Episode:
Der Virtuose
Originaltitel:
"Blink of an Eye"
Regie:
Gabrielle Beaumont
Story:
Michael Taylor
Drehbuch:
Scott Miller und Joe Menosky
Gaststars:
Melik Malkasian als Shaman

Walter H. McCready als Tribal Alien

Obi Ndefo als Protector

Olaf Pooley als Cleric

Daniel Zacapa als Astronomer

Jon Cellini als Techniker

Daniel Dae Kim als Pilot

Kat Sawyer-Young als Astronaut

Erstausstrahlung in Deutschland:
Erstausstrahlung in den USA:
19.01.2000

Inhalt

Die Voyager findet einen Planeten vor, auf dem die Zeit um ein Vielfaches schneller verläuft als auf der Voyager. So vergehen Jahre auf dem Planeten binnen Minuten auf der Voyager. Generationen von Wissenschaftlern fragen sich, was das für ein merkwürdiges Objekt am Himmel ist, bis die Gesellschaft schließlich Raumfahrtzeitalter erreicht und zwei Astronauten auf die das Objekt, die Voyager, schickt. Leider überlebt nur einer den Transfer in den anderen Zeitrahmen.

Die Voyager destabilisiert seit ihrer Ankunft die Planetenoberfläche und sorgt für oft auftretende Beben. Der Crew gelingt es, den Doktor für drei Jahre auf den Planeten zu schicken, welcher mit Daten zurückkommt, die der Crew vielleicht helfen könnten, aus der Raumverzerrung, in der das Schiff seit der Ankunft hineingelangt war, wieder herauszukommen.

Während der Forscher sich auf der Voyager befindet, vergehen etliche Jahre auf dem Planeten. Inzwischen haben die Forscher Torpedos entwickelt, damit sie die Voyager zerstören können, da ihre Präsenz, wie bereits erwähnt, für Beben auf der Oberfläche verantwortlich ist.

Als der Astronaut zurückkehrt, berichtet er seinem Volk, dass die Voyager kein Feind ist, woraufhin dieses die Bombardierungen einstellt.

Schließlich entwickeln die Forscher auf dem Planeten eine Technologie, mit der sie die Voyager aus der Verzerrung befreien können.

Kritik

"Es geschah in einem Augenblick" setzt den Erfolgskurs der 6. Staffel konsequent fort. Nach 3 sehr guten Folgen ist auch sie eine herausragende Episode, die durchwegs spannend und faszinierend ist. Allen voran kann die Story die meisten Punkte verbuchen. Diese lässt fast keine Wünsche offen:

Wir sehen hier die Entwicklung einer ganzen Zivilisation, von der "Steinzeit" bis hin zum Raumfahrtzeitalter. Die Folge zeigt uns aber nicht nur die Epochen in Bildern, sie stellt uns aus jeder Epoche am gleichen Ort zwei Wesen im Dialog vor. Diese Wesen haben alle etwas gemeinsam: Sie versuchen auf ihrem Wege mit der Voyager zu kommunizieren.

So wird die Voyager von Wesen unterster Entwicklungsstufe als eine Gottheit interpretiert, im Mittelalter hingegen als Protektor, eine Art Grundbesitzer, und schließlich im industriellen Zeitalter wird das Schiff auch als solches wahrgenommen. Die Interpretationen spiegeln exakt genau das jeweilige Zeitalter wieder und wirken daher nicht nur glaubwürdig, sondern veranlassen den Zuschauer auch dazu, Parallelen zu der Erde zu ziehen.

Was wäre, wenn all die vielen Gottheiten, die es in so vielen Büchern und Sagen gibt, tatsächlich Interpretationen von außerirdischen Lebensformen sind? Oder soll man überhaupt noch an eine Gottheit glauben, wenn man bedenkt, wie leichtfüßig merkwürdige und unbekannte Sachen interpretiert werden?

Das Faszinierende an dieser Folge ist sicherlich, wie die Voyager die Entwicklung einer gesamten Zivilisation beeinflusst. Vom Gebäudebau bis hin zu Kindergedichten, die Voyager ist überall vorhanden. Interessant auch, wie Voyager die rapide Entwicklung der Zivilisation vorantreibt. Denn weil die Bewohner seit den Anfangstagen davon träumen, mehr vom "Lichtbringer" zu erfahren und glauben, durch ein Gespräch die Beben auf dem Planeten verhindern zu können, erst durch das Streben nach der Wahrheit und die Neugierde, deren Ursache die Voyager ist, konnte sich die Zivilisation sich so rapide entwickeln.

Diese Zivilisation hat etwas, was nicht alle haben: Ein klares Ziel. Insofern ist die Befürchtung des Astronauten berechtigt, welcher meint, wenn Voyager fort ist, liegt die weitere schnelle Entwicklung seiner Gesellschaft im Ungewissen, da diese kein Ziel mehr hat, für das sich zu streben lohnt.

Die Story wurde fulminant umgesetzt. Nicht nur die Bilder von den Epochen der Zivilisation sind beeindruckend, auch sonstige Effekte wie der Anflug der ersten bemannten Rakete zur Voyager können durchwegs begeistern. Der einzige Wunsch, den man noch äußern könnte, wäre vielleicht, mehr von der Zivilisation sehen zu können, wie der Aufbau ihrer Städte oder einfach nur das Alltagsleben. Aber da es sich hier um eine normale Einzelfolge handelt, ist das Gebotene mehr als ausreichend.

Ein weiteres faszinierendes Element ist der Zeitunterschied. So sehen wir zwei Astronauten, deren Körper sich noch nicht an die langsamer vergehende Zeit im normalen Raum angepasst haben und daher Voyager-Crewmitglieder sehen, die bei ihren Tätigkeiten stehen bleiben. Diese Momente fesseln ungemein und hauchen der Folge noch mehr SciFi-Flair ein.

Humor findet in dieser Episode ebenfalls Erwähnung. Herrlich die Insider-Gespräche mit dem Astronauten, in denen der Doktor sich über ein Sportspiel auf dem Planeten aufregt. Leider erfahren wir nicht mehr von seinem Sohn, was sicherlich interessant gewesen wäre, zumal man sich die Frage stellt, wie ein Hologramm dazu fähig ist, Kinder zu zeugen.

Fazit

"Es geschah gestern" ist ein hochkarätiges Weltraumabenteuer, welches den Zuschauer mit einer starken Story, fesselndem Ablauf und faszinierenden Bildern begeistert.

Note: 1+

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 24.12.2005