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Episodeninhalt

Tsunkatse

Titelgrafik zur Episode

Vorherige Episode:
Das Mahnmal
Nächste Episode:
Kollektiv
Originaltitel:
"Tsunkatse"
Regie:
Mike Vejar
Story:
Drehbuch:
Robert Doherty
Gaststars:
The Rock als Champion

Jeffrey Combs als Penk

J.G. Hertzler als Hirogen Hunter

Erstausstrahlung in Deutschland:
Erstausstrahlung in den USA:
09.02.2000

Inhalt

Bei ihrem Landurlaub statten Chakotay und B'Elanna einem "Tsunkatse"-Match, einer Art Gladiatorenspiel, einen Besuch ab, während sich Tuvok und Seven mit einem Nebel zufrieden geben müssen. Jedoch werden die Letzteren angegriffen und gefangen genommen. Ein Alien namens "Penk" begrüßt die beiden zum "Tsunkatse"-Match. Seven zeigt zuerst kein Interesse, beschließt jedoch mitzumachen, damit der, durch den Angriff schwer verletzte Tuvok, medizinisch behandelt wird.

Zurück auf der "Voyager" beschließen Chakotay, Kim, Paris und Neelix dem "Tsunkatse-Match" einen erneuten Besuch abzustatten, bei dem sie durch Seven als Herausforderer des Matches überrascht und zugleich geschockt sind. Chakotay befiehlt, Seven herauszubeamen, was jedoch nicht möglich ist, da die Lebenszeichen maskiert sind. Es stellt sich heraus, dass die "Gladiatoren" nur holographische Projektionen sind, deren Standort ist in Wirklichkeit woanders.

Seven wird zu einer Sensation, jeder will die Ex-Borg sehen. Sie freundet sich mit einem Hirogen-Kämpfer an, der sie in die Künste der "Tsunkatse"-Kampfkunst einführt. Bei ihrem nächsten Match muss sie ihren Gegner nämlich in den Tod schicken können.

Zu ihrer Verwunderung stellt Seven fest, dass ihr Gegner der Hirogen ist, welcher zwischenzeitlich zu ihrem Mentor avanciert war. Der jedoch ist nicht überrascht und scheint vor dem Töten nicht zurückzuschrecken. Seven steht einmal mehr vor einer schwierigen Situation.

Währenddessen sucht die "Voyager"-Crew fieberhaft nach dem Standort der "Tsunkatse"-Matches. Am Ende kann der reale Standort aber rechtzeitig gefunden werden und beide, Seven und der Hirogen, können hinausgebeamt werden, der sich bedankt und nun plant, seinen Sohn wiederzusehen.

Kritik

"Tsunkatse" ist wohl eine der umstrittensten Episoden von "Star Trek: Voyager". Besonders der Gastauftritt von dem in den USA enorm populären Wrestler "The Rock" ließ bei einigen Fans die Befürchtung aufkeimen, Roddeberrys "Star Trek"-Vision würde endgültig in Vergessenheit geraten. Manche Kritiker verwarfen die Episode bereits im Vorfeld, während andere die Situation geschickt ausnutzten, um "Voyager" einmal mehr als die schlechteste Serie aller Zeiten abzustempeln. Besonders interessant ist der US-Trailer zu dieser Episode, so wird Jeri Ryan als "Voyager"s "Battlestar Babe" bezeichnet und sorgte damit selbstverständlich für Empörung bei einer Vielzahl von Fans, die sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden können, dass das Thema Wrestling in "Star Trek" behandelt wird.

Dass die Kritiker und viele Fans einmal mehr im Unrecht sind und Vorurteile wie immer zu nichts führen, zeigt sich, nachdem "Tsunkatse" ausgestrahlt wurde. Diese Episode wird ihrem "Hype" glücklicherweise nicht gerecht und ist letzten Endes ein weiteres kurzweiliges "Voyager"-Abenteuer mit Tiefgang. Gewalt wird in dieser Episode, wie in allen von "Star Trek", weder verherrlicht, noch sonst in irgendeiner Art und Weise hochgespielt. Die Kampfszenen sind vergleichsweise harmlos, auch wenn diese die Höhepunkte dieser Episode sind. Der Gastauftritt von "The Rock" war kurz und ist nicht weiter erwähnenswert.

In dieser Episode sind es nicht die Action-Szenen, die sich einprägen, sondern vielmehr eine Vielzahl von brillanten Charaktermomenten, die über die gesamte Episode hinweg verteilt sind. Seven spielt einmal mehr die Hauptrolle und kommt in "Tsunkatse" ihrer Menschlichkeit einen Schritt näher. Sie muss erkennen, dass sie die Grausamkeit einer Borg-Drohne, welche sie glaubte, abgelegt zu haben, wieder anwenden muss, um zu überleben. Sie wird mit Schuldgefühlen und Aggressionen konfrontiert und muss ein Lebewesen töten, um zu überleben und steht somit vor einem Dilemma.

Dieses Dilemma sorgt dafür, dass die Actionseinlagen nicht ad absurdum enden, sondern dadurch viel dramatischer wirken und "Star Trek" ihren Ruf als intelligente TV-Unterhaltung weiterhin beibehält. So sehen wir Seven in den Kampfszenen immer wieder sagen, dass sie kein Verlangen danach hat, ihren Gegner Verletzungen hinzuzufügen und nicht kämpfen will.

Diese Episode stellt außerdem einen gelungenen Seitenhieb auf manche Sportarten unserer Gesellschaft da, wie z. b. das Boxen. Millionen ergötzen sich an dieser Sportart, in der Menschen sich gegenseitig schwere Verletzungen hinzufügen. Doch warum? Nun, weil die Menschen Schadenfreude dabei empfinden und über die Tatsache hocherfreut sind, nicht selber mitmachen zu müssen. Sobald die Sache jedoch sie persönlich betrifft, hört der Spaß auf. So ergeht es auch Chakotay und Co. Diese nämlich sind anfangs von "Tsunkatse" begeistert, bis sie Seven in der Arena sehen.

Spätestens hier wird also deutlich, dass "Tsunkatse" Gewalt nicht verherrlicht, sondern vielmehr geschickt hinterfragt und die Daseinsberechtigung somit zugunsten dieser Episode ausfällt.

Besonders erwähnenswert, wenn auch nichts neues, ist die hervorragende Schauspielleistung von Jeri Ryan, die nicht nur brillant Sevens Schwächen verkörperte, vor allem aber in den Action-Szenen zur Hochform auflief. Diese Szenen wirken rasant, was auch der guten Regieleistung von Mike Vejar zu verdanken ist.

Letzten Endes stellt sich trotz allem ein unbefriedigendes Gefühl ein, was offensichtlich der Story zuzuschreiben ist. Die Autoren passten zwar auf, kein banales Actionstück abzuliefern, womit sie von der Kritik zerrissen würden, jedoch fehlt der Episode Originalität. Sie ist ein routiniert geschriebenes "Voyager"-Abenteuer, welches einmal mehr Parallele zu unserer Welt zieht, etwas besonderes ist sie jedoch nicht, da zu monoton.

Fazit

"Tsunkatse" ist eine gute "Voyager"-Episode, ohne Schwächen, aber ebenso ohne erkennbare Stärken. Positiv anzumerken ist der überlegte Umgang mit dem Thema Gewalt in Sport.

Note: 2

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 23.08.2004