Herzlich Willkommen im STVC!

Community-Menü

Brücke Chat Forum TrekBay Wer ist online?


Episodeninhalt

Dame, Doktor, As, Spion

Titelgrafik zur Episode

Vorherige Episode:
Die Barke der Toten
Nächste Episode:
Alice
Originaltitel:
"Tinker, Tenor, Doctor, Spy"
Regie:
John Bruno
Story:
Bill Vallely
Drehbuch:
Joe Menosky
Gaststars:
Jay Legget als Phlox

Googy Gress als the Overlooker

Robert Greenberg als Devro

Erstausstrahlung in Deutschland:
Erstausstrahlung in den USA:
13.10.1999

Inhalt

Der Doktor erweitert sein eigenes Programm mit Algorithmen, welche ihm erlauben, in seiner Phantasiewelt zu agieren. In seiner Phantasiewelt ist er ein "Superman". So ist er nicht nur unwiderstehlich für Frauen, sondern ist auch ein vielbejubelter Tenor und mehr.

Besonders witzig ist die Szene, wo B'ellanna im Konferenzraum seine Füße krault oder er ein Nacktportrait von Seven anfertigt. Auch wird er auf Befehl zu ECH, dem Emergency Command Hologram, was ihm erlaubt, in Notsituationen als der neue Captain das Schiffes aufzutreten.

Als die Voyager um einen Nebel fliegt, ahnt niemand, dass sich dort ein fremdes Schiff versteckt. Ein fremdes Alien namens Phylox nimmt Zugriff auf Voyagers Systeme und sieht, was er natürlich nicht ahnt, die Phantasien des Doktors.

Im nächsten Tagtraum des Doktors begegnet die Voyager einer Borg-Sphäre, welche mit einem Assimilationsvirus fast die gesamte Brückencrew assimiliert. Der Doktor verwandelt sich in diesem Augenblick zu ECH und kann die Sphäre mit einem Schuss seiner selbstentwickelten "Photonenkanone" vernichten.

Beeindruckt von dieser Tat stufen die Fremden die Voyager als großes Risiko ein und beginnen mit ihrem Angriff. Das Alien Phylox bemerkt, dass es sich nur um Phantasien handelt und warnt den Doktor vor dem bevorstehenden Angriff und bittet ihn, damit das Ganze nicht auffliegt, um Hilfe.

Also schlüpft der Doktor wieder in seine Rolle als ECH- nur diesmal in der realen Welt und bedroht die fremden Schiffe mit seiner "Photonenkanone", die den Rückzug der Aliens bewirkt.

Kritik

"Dame, Doktor, As, Spion" ist eine witzige Episode im Vordergrund einer tiefgründigen Charaktergeschichte. Viele Gags wie die Photonenkanone oder brillante Szenen wie die im Casino oder im Konferenzraum können den Zuschauer zum Lachen bringen.

Die Story ist überdacht, besonders das Ende kann mehr als überzeugen. Die Witzelemente lassen "Dame, Doktor, As, Spion" jedoch niemals banal erscheinen, da sie im Kern eine sehr bewegende Charaktergeschichte ist. Die Träume sind keinesfalls nur belanglose Witzeinlagen, ganz im Gegenteil, sie sind der Spiegel der Psyche des Doktors, wenn wir davon ausgehen, dass er eine besitzt.

Der Doktor möchte von seinen Mitmenschen beachtet werden, er möchte gern im Mittelpunkt stehen, möchte seine Grenzen erweitern und der Crew, die er liebt, zeigen, wieviel sie ihm bedeutet. Da er in der realen Welt jedoch nicht immer die nötige Beachtung bekommt, versucht er dies durch Träume zu kompensieren, sei es als Frauenheld, als ECH oder Mann für alles, ein Allrounder eben.

Da die Episode mit der nötigen Portion Ernsthaftigkeit daherkommt, wirkt sie auch deshalb nicht banal, auch kriegt der Zuschauer hier keine Lachkrämpfe. Die Witze und Gags haben in dieser Episode lediglich die Funktion, die Story nicht zu trocken erscheinen zu lassen, sondern die Atmosphäre aufzulockern, was zur Folge hat, dass die Episode ernstgenommen wird, was wiederum die Voraussetzung für eine mitreißende Charaktergeschichte ist.

Sehr interessant dann die Szenen, in denen die Crew Einblick in die Phantasien des Doktors bekommt. Sie sind sowohl witzig, als auch tragisch. So fühlt der Doktor sich bloßgestellt, seine Privatsphäre verletzt, ihm wird die gesamte Sache also peinlich. Dies ist eine neue Seite von dem Charakter und deswegen sehr interessant mitanzuschauen.

Sehr gut ist die Tatsache, dass die Autoren die Weiterentwicklung des Janeway-Charakters, der zuvor in "Verborgene Bilder" die Erinnerungen des Doktors gelöscht hat, um ihn vor einem Trauma zu bewahren, berücksichtigt haben und ihn somit nachvollziehbar handeln ließen.

Während B'elanna sich über die Träume des Doktors aufregt, in denen sie unsterblich in ihn verliebt ist, versucht Janeway die Träume zu deuten, sein Programm also nicht einfach wieder zu löschen. Sie sieht, dass der Doktor gern im Mittelpunkt stehen, mehr Beachtung bekommen möchte, weshalb es löblich von ihr ist, ihn am Ende bei seiner gewagten Aktion zu unterstützen und ihm sogar eine Medaille zu verleihen.

Interessant auch, dass sie über den Vorschlag des Doktors, sich in Notfällen in ein ECH verwandeln zu können, nachdenkt und ihn nicht einfach verwerft, was zeigt, dass die Beziehung zwischen Janeway und Doktor nun enger denn je geworden ist.

Fazit

Eine sehr gut gelungene Charakterepisode, die durch geniale Witzeinlagen nie zu trocken, aber auch nie zu banal, wirkt. Letzten Endes ist sie eine perfekte Mischung von Dramatik und Humor, ohne dass die Ernsthaftigkeit dadurch in Frage gestellt wird.

Note: 1

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 18.08.2004