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Episodeninhalt

Die Prophezeiung

Titelgrafik zur Episode

Vorherige Episode:
Reue
Nächste Episode:
Die Leere
Originaltitel:
Prophecy
Regie:
Terry Windell
Story:
Larry Nemeneck, J. Kelley Burke, Raf Green und Kenneth Biller
Drehbuch:
Mike Sussman und Phyllis Strong
Gaststars:
Wren T. Brown als Kohlar

Sherman Howard als T'Greth

Paul Eckstein als Morak

Peggy Jo Jacobs als Ch'regha

Erstausstrahlung in Deutschland:
21.09.2001
Erstausstrahlung in den USA:
07.02.2001

Inhalt

Die "Voyager" wird von einem getarnten Schiff angegriffen. Die Brückenbesatzung findet heraus, dass es sich um einen veralteten klingonischen Schlachtkreuzer handelt, welchen sie dank ihrer Scanner entdecken können.

Daraufhin befiehlt Captain Janeway zurückzufeuern, womit sie die Tarnvorrichtung des Kreuzers unbrauchbar machen. Janeway ruft das beschädigte Schiff und befiehlt ihnen aufzugeben, aber Captain Kohlar erklärt, dass sie sich den eingeschworenen Feinden des Klingonischen Reiches nicht ergeben werden. Janeway versucht ihm zu erklären, dass alles ein Missverständnis ist und dass die Klingonen und die Föderation schon vor mehr als 80 Jahren Frieden geschlossen haben. Kohlar traut ihr aber nicht.

Janeway erzählt ihm, dass ihre Chefingenieurin klingonischer Abstammung ist. Kohlar möchte diesen Klingonen treffen. Er kommt an Bord der "Voyager" und trifft auf B'Elanna Torres. Als er sieht, dass sie schwanger ist, fragt er, ob das Kind während eines heiligen Monats empfangen wurde, was sie bestätigt.

Nachdem Kohlar auf sein Schiff zurückgekehrt ist, erzählt er den anderen klingonischen Führern,dass sich die Prophezeiung der Schriftrollen erfülllt habe und der "Tag der Abspaltung" gekommen wäre. Die Crew der "Voyager" bemerkt, dass dem klingonischen Schiff ein Warpkernbruch bevorsteht. Kohlar bittet um Hilfe und alle 204 Klingonen aus dem Kreuzer werden auf das Shuttledeck der "Voyager" gebeamt. Die "Voyager" springt gerade noch rechtzeitig auf Warp, als das klingonische Schiff explodiert.

Janeway und Tuvok finden jedoch heraus, dass Kohlar das Schiff selbst zerstört hat. Kohlar erwidert, dass dies der einzige Weg war, sie an Bord der "Voyager" zu bringen. Er erklärt, dass sie nach einer heiligen Schrift leben, welche ihnen befiehlt, sich auf eine lange Reise zu begeben, um ihr "Kuvah'Magh" oder auch ihren "Erlöser" zu finden. Kohlar ist der Meinung, dass es sich dabei um das ungeborene Kind von B'Elanna handelt.

Während einer Besprechung erklärt Janeway den Brückenoffizieren die momentane Situation und bittet sie darum, die Klingonen zu respektieren und Platz für sie zu machen, indem man die Crew ihre Quartiere freigeben und zu anderen Crewmitgliedern ziehen.

Die Klingonen füllen das Kasino, während Neelix sie mit dem Gericht "Gagh" versorgt. Es bricht ein Kampf zwischen zwei der Besucher aus, aber Harry beruhigt die Situation, wobei er die Aufmerksamkeit einer großen, sehr attraktiven klingonischen Frau erweckt. Währenddessen vermeidet B'Elanna jeglichen Kontakt mit den Klingonen, aus Angst davor, aus dem Hinterhalt überfallen zu werden. Einige beginnen einen Hungerstreik und drohen, nichts mehr zu essen, bis B'Elanna sich mit ihrem Ältestenrat unterhällt. Janeway bittet B'Elanna zu kooperieren. Diese stimmt widerstrebend zu.

Während des Treffens findet ein skeptischer alter Klingone namens T'Greth heraus, dass Torres nur Halbklingonin ist und auch das Kind mit dem menschlichen Vater ein "Mischling" ist. Captain Kohlar kontert, dass die Zeichen der Prophezeiung da wären, doch T'Greth glaubt, dass er sie in die Irre geführt hat.

Später vertraut Kohlar B'Elanna an, dass sie, ganz egal, ob ihr Kind nun der wahre Retter ist oder nicht, seine Leute davon überzeugen müssen, dass sie die Richtige ist. Er erklärt ihr, dass sie schon seit mehr als hundert Jahren auf der Suche sind und bisher nichts als Not und Isolation gefunden haben. Er sieht B'Elanna und ihr Kind als eine gute Möglichkeit, um ihre verschwendete Reise zu beenden. Wenn die Klingonen ihr Kind als ihren Retter akzeptieren, wird B'Elanna großen Einfluss auf sie haben und sie zu ihrem neuen Zuhause führen.

Sowohl B'Elanna als auch Janeway erklären ihm jedoch, dass sie seine Leute nicht täuschen werden. Also schlägt Kohlar vor, dass Torres ihre heiligen Schriftrollen studieren und sie so interpretieren sollen, dass sie mit den Ereignissen in ihrem Leben übereinstimmen. Alles andere könnte nur zu Gewalt führen. B'Elanna erklärt sich damit einverstanden Kohlar zu helfen, welcher ihr klar gemacht hat, dass man in die Rollen alles hinein interpretieren kann, was man will. Zum Beispiel könnte man den "glorreichen Sieg gegen eine Armee von 10000 Kriegern" als die Zerstörung des Borgwürfels interpretieren, bei dem B'Elanna mitgeholfen hat.

Nachdem sie zwei Tage die heiligen Schriftrollen durchgearbeitet hat, erscheint sie vor dem klingonischen Rat und erzählt eine lebhafte Geschichte über die Begegnung mit den Hirogen, wobei sie ihre Rolle im Kampf so übertreibt, dass sie den Klingonen gefällt. Sie erzählt ihnen außerdem, dass die "Voyager" auf einen Planeten Kurs gesetzt hat, die ihrem Heimatplaneten sehr ähnlich ist. Aber T'Greth ist immer noch sehr unentschlossen und beschuldigt sie, einfach nur das nachzuplappern, was Kohlar ihr vorsagt.

Als Tom B'Elanna zur Hilfe kommen will, testet T'Greth seine Rolle in der Prohezeihung, indem er ihn zu einem Kampf bis zum Tod herausfordert. Paris nimmt die Herausforderung zu B'Elannas Missfallen an. Doch Janeway erlaubt ein solches Duell nicht, aber auf das dringende Bitten von Tom und Kohlar hin erklärt sie sich mit einem Kompromiss einverstanden: Man kämpft mit stumpfen Bat'leths und niemand wird getötet.

Währenddessen versucht Harry, Ch'Rega, der klingonischen Frau, aus dem Weg zu gehen. Sie möchte sich nun mit ihm "paaren". Neelix hilft ihm, indem er Harry mit der für klingonische Männer typischen Grobheit behandelt, was T'Greth dazu veranlasst, sich nun auf den Talaxianer zu konzentrieren.

Der Kampf zwischen Paris und T'Greth beginnt im Holodeck. Paris schlägt sich wacker gegen seinen größeren Gegner, aber er ist überrascht, dass T'Grteh so schnell schwächer wird. T'Greth kollabiert und Kohlar merkt, dass er an "Nehret" erkrankt ist, einer schrecklichen Seuche. Der Doktor erkennt, dass alle Klingonen an Bord den Nehret- Virus in sich tragen und auch B'Elanna und ihr Kind infiziert sind. T'Greth weigert sich, weiterhin in der Krankenstation zu bleiben, wendet sich an seine Kameraden und erklärt ihnen, dass das Kind, seit es an dem Virus erkrankt ist, unmöglich der Kuvah'Magh sein kann. Sie müssen ihre Suche fortsetzen. Sie wollen die Kontrolle über die "Voyager" übernehmen.

Das Schiff kommt schließlich bei dem Planeten an, der den Klingonen als neue Heimat dienen soll. T'Greth gibt vor, mit Kohlar zu kooperieren und bittet darum, heruntergebeamt zu werden, als Teil des Untersuchungstrupps, da das besser ist, als auf der "Voyager" zu sterben. Kohlar stimmt dem zu, doch T'Greth nutzt die Gelegenheit, um mit Hife seiner Unterstützer den Transporterraum zu übernehmen und einen Großteil der Besatzung der "Voyager" auf die Oberfläche zu beamen. Da es ihnen aber nicht möglich ist, die Brülckencrew wegzubeamen, transferieren sie sich direkt auf die Brücke, um dort mit Phasern zu kämpfen. Janeway und Tom können die Angreifer jedoch ausgeschalten.

T'Greth wacht in der Krankenstation auf und wird darüber informiert, dass er geheilt ist. Der Doktor hat einen Antivirus entwickelt, indem er Stammzellen von dem Mischblut des ungeborenen Kindes von B'Elanna genommen hat. T'Greth erkennt, dass das Kind ihn gerettet hat und Kohlar erklärt, dass es wirklich ihr Retter ist.

Die Klingonen beginnen damit, ihre neue Heimat zu besiedeln und B'Elanna nimmt ein Bat'leth von Kohlar, welches ihm von seinem Großvater gegeben wurde, als Geschenk an. Später fragt sich Tom, ob das Kind nicht vielleicht wirklich der prophezeite Retter ist, wenn man sich nur den Zufall ansieht, das genau diese beiden Schiffe aufeinandertreffen. B'Elanna glaubt jedoch nicht daran, aber sie ist bereit, darüber nachzudenken, ihre Tochter "Kuvah'Magh" zu nennen.

Kritik

"Die Prophezeiung" ist wie "Verdrängung" eine sehr überflüssige Episode, deren Story so voraussehbar ist, dass die Episode nicht einmal im Ansatz Spannung aufbauen kann. Eine Geschichte um ein klingonisches Generationsschiff wirkt wie aus dem Hut gezaubert und sollte wohl dem Zweck erfüllen, noch einmal B'Elannas Schwangerschaft zu thematisieren, nachdem dies mit "Abstammung" so gelungen und brillant eingeleitet wurde.

Was dieser Episode fehlt, sind zum einen eine richtige Handlung. Der Zuschauer fragt sich die ganze Zeit, was der Sinn von "Die Prophezeiung" ist und vor allem, was solch eine Episode in der letzten Staffel zu suchen hat. Das Motiv der Klingonen, in den Delta-Quadranten zu reisen, um ihren Erlöser zu finden, wird nicht eingängig studiert, sondern mit ein paar Sätzen erklärt. Dies ist der Fehler der Episode. Dadurch, dass das Motiv so banal erscheint, wirken die Reaktionen der Klingonen an Bord übertrieben. Ferner sind die Reaktionen sehr voraussehbar und klischeehaft. Der Episode fehlt es an vielen Stellen nicht nur an Tiefgang, sondern auch an Einfall.

Dass der Bösewicht der Episode gleich eine Meuterei starten würde, war von Anfang klar. Ebenfalls klar war es, dass dieser doch an den Erlöser glaubt, nachdem seine Virus-Erkrankung geheilt wird. Alles ist so linear und einfallslos, die Episode ist schlicht und ergreifend langweilig - der Tiefpunkt der Staffel.

Dass die Autoren ausgerechnet zu den Klingonen greifen müssen, ist unverzeihbar. Diese Rasse wurde in der Vergangenheit nun so oft thematisiert, dass sie keiner weiteren Episode bedarf, schon gar keiner aus der letzten Staffel von "Voyager". Die Klingonen sorgen dafür, dass die Episode so altbacken daherkommt und der Zuschauer das Frische vermisst, welches die siebente Staffel bis hierher ausgezeichnet hat.

Der Zuschauer hätte auch gern etwas mehr von der Hintergrundgeschichte dieser Klingonen erfahren - ihre Leiden, ihre Isolation und ihre Trauer. 100 Jahre sind eine lange Zeit, doch sind die Zuschauer nicht mitgerissen, weil ihnen die Hintergrundgeschichte verwehrt bleibt. Der Zuschauer baut keine Beziehung zu den Klingonen auf. So überraschend schnell sie in der Episode eingeführt werden, so überraschend schnell sind diese auch weg - von dringend benötigtem Tiefgang fehlt jegliche Spur.

Als ob B'Elannas Probleme mit ihrer klingonischen Hälfte nicht oft genug thematisiert worden wäre, in "Die Prophezeiung" darf sie diese Erfahrung aufs Neue machen. Dass sie sich dieses Mal fügen muss, um erneut zu gewinnen, steht von Anfang an fest. Und so besinnt sie sich auch dieses Mal ihrer Herkunft. Dies ist an sich nichts verwerfliches, nur wurden ihre Probleme bereits in der Episode "Abstammung", zwei Episoden vor "Die Prophezeiung", weitesgehend behandelt. Eine weitere Episode bezüglich ihres Dilemmas mit ihrer klingonischen Hälfte ist nicht von Nöten. Dies sorgt ebenfalls dafür, dass "Die Prophezeiung" so belanglos daherkommt.

Trotz allem stellt "Die Prophezeiung" einen gelungenen Seitenhieb auf unsere Gesellschaft dar - wie so oft in der siebenten Staffel. Die Autoren wollen mit der siebenten "Voyager"-Staffel ganz offensichtlich provozieren und nicht nur die vergangenen Jahre zusammenfassen, sondern auch die Probleme und Themen unserer Gegenwart. In "Die Prophezeiung" zeigen sie, dass eine richtige Interpretation alter Schriften unmöglich ist und wie absurd Interpretationen sein können. Dies ist nicht nur ein Seitenhieb auf unsere Gesellschaft mit ihren unzähligen Sekten, aber auch auf den christlichen Glauben, welches bekanntlich auf einem Schriftstück beruht: der Bibel.

Sehr gut gelungen sind Handlungen um Kim und Neelix. Der Doktor erlaubt Kim, sich mit der Klingonin zu paaren und verweist damit auf Kims Handlung in "Das Generationsschiff", wo er ohne vorherige Zustimmung Sex mit einer Frau von einer unbekannten Spezies hat und somit gegen die Sternenflotten-Protokolle verstößt. Kim, der sich vor der großen Klingonin versteckt, ist lustig anzusehen und sorgt für den einen oder anderen Lacher. Genauso verhält es sich mit Neelix, der Tuvoks Nerven gehörig strapaziert.

Fazit

"Die Prophezeiung" ist eine unheimlich träge und langweilige Episode, die so durchsichtig wie ein Glasbehälter ist. Zu keinem Zeitpunkt entsteht Spannung und auch Tiefgang ist sogut wie gar nicht vorhanden. Die Story wirkt zu aufgesetzt und altbacken. Insgesamt gesehen ist "Die Prophezeiung" der Tiefpunkt der siebenten Staffel.

Note: 4-

Inhalt von Alexander Dennebaum (ad), Kritik von Shen Li (sl); aktualisiert am 25.12.2005